Selbstbewusst durchs Leben

Hast auch Du eine der folgenden Aussagen in Deiner Kindheit oder Jugendzeit öfter gehört?

  • Du kannst das sowieso nicht!
  • Du machst alles falsch.
  • Du bist zu nichts zu gebrauchen!
  • Wie Du wieder aussiehst…
  • Du wirst es nie zu etwas bringen!

Wie hast Du Dich dabei gefühlt? Hat es Dich aufgebaut und motiviert, es weiter zu probieren oder hast Du resigniert? Wie selbstbewusst lebst Du heute?

Ohne den Glauben an unsere Einzigartigkeit fehlt uns der Schlüssel zur Tür unseres Selbstbewusstseins.
Ernst Ferstl, *1955, österreichischer Lehrer, Dichter und Aphoristiker – Quelle: „Zwischenrufe“ Libri Books on Demand, Hamburg, 2000

Ernst Ferstl, *1955, österreichischer Lehrer, Dichter und Aphoristiker – Quelle: „Zwischenrufe“ Libri Books on Demand, Hamburg, 2000

Negative Glaubenssätze aus der Kindheit liegen oft wie Felsbrocken auf unserem Weg

Was wir häufig unterschätzen, ist die Tatsache, dass sich wiederholende Kernaussagen aus der Kindheit in unser Unterbewusstsein hineinfressen. Und später, wenn wir auf beruflichem oder privatem Erfolgskurs sind, bremst uns oftmals irgendetwas aus.

ES SIND UNSERE NEGATIVEN GLAUBENSSÄTZE. Als Kinder haben wir unseren Bezugspersonen geglaubt, egal was sie erzählt haben. Sie mussten es ja schließlich wissen mit ihrer Lebenserfahrung, oder?

Wie ist Deine innere Einstellung heute?

Glaubst Du an Dich und an Deine Erfolgschancen?

Was hindert Dich am Vorwärtskommen?

Du möchtest endlich selbstbewusst leben? Dir Deines SELBST BEWUSST sein? Dann löse diese negativen Glaubenssätze auf und wandle sie um! Wie das geht, fragst Du?

Tipp Nr. 1

Nimm Dir eine beliebige Aussage aus Deiner Kindheit, solch einen hinderlichen Glaubenssatz. Beispielsweise: „Du machst alles falsch!“

Frage Dich, wer das immer zu Dir gesagt hat.

Seit wann glaubst Du, dass es wirklich so ist?

Was bewirkt diese Aussage in Dir?

Hilft sie Dir oder blockiert sie Dich auf Deinem Lebensweg?

Mit Deinen Antworten erkennst Du den Einfluss dieser negativen Ansicht auf Dein Leben.

Danach frage Dich, ob diese Aussage heute noch Sinn macht. Wie würde Dein Leben aussehen, wenn Du die nächsten 15 Jahre noch immer daran glaubst?

Nun hast Du die Möglichkeit, diesen Glaubenssatz mithilfe von Affirmationen umzuwandeln und aufzulösen. Sprich am besten laut und deutlich:

„Ich schaffe das!“

„Ich kann das!“

„Ich bin gut genug!“

Du kannst Dir auch selbst Sätze ausdenken, die eine positive Grundhaltung haben und Dich motivieren.

Unsere inneren Blockaden auf dem Weg zu mehr Selbstvertrauen

Kennst Du Menschen – vielleicht trifft es ja auch auf Dich zu – die sich immerzu fragen, was wohl die Anderen denken und reden?

Wessen Leben leben wir dann?

Das Leben der Anderen? Werden wir nur gelebt? NEIN

Es ist unser eigenes, einziges Leben. Und es ist keine Generalprobe! Wir bekommen keine zweite Chance, alles anders zu machen. Wir leben jetzt und sollten dieses wundervolle Leben nach unseren eigenen Maßstäben gestalten.

Tipp Nr. 2

Jeder einzelne Mensch geht seinen eigenen Weg. Jeder hat andere Gründe für sein Tun. Es nützt nichts, wenn Du in die Fußstapfen anderer Personen trittst. Damit hinterlässt Du keine eigenen Fußspuren.

Gehe also DEINEN EIGENEN WEG! Sei Dir immer dessen bewusst, dass er niemals falsch ist. Wir gehen nur oftmals viele Umwege, um vielleicht noch etwas ganz bestimmtes zu lernen. Denn unsere Seelen möchten viele Erfahrungen sammeln.

Liebe und Selbstbewusstsein – vereint sind sie stark

Unabhängig, ob wir als Kinder genügend Liebe bekamen: Wie oft suchen wir im Außen nach der großen Liebe, nach liebevollen Gesten, nach lieben Worten? Und wie oft finden wir sie?

Wie groß ist doch unsere Sehnsucht nach Liebe? Und wie groß ist die Enttäuschung, wenn wir dann allein zurückbleiben? Mit jeder nichterwiderten Liebe schrumpft das Selbstbewusstsein. Wir fühlen uns nicht gut genug. Oder haben wir schon wieder etwas falsch gemacht? Was es auch ist, es schmerzt.

Du bist es wert, geliebt zu werden!

Wenn wir jedoch verstehen, dass wir zuerst uns selbst so akzeptieren sollten, wie wir sind, dann finden wir den Zugang, uns selbst zu lieben. Keine Beschimpfungen über irgendwelche Fehler, keine abwertenden Bemerkungen über die Figur und auch kein Jammern mehr über die verlorene Jugendzeit.

Denn: Wie kannst Du andere Menschen lieben, wenn Du Dich selbst nicht liebst?

Glaubst Du es, wenn man Dir sagt, dass Du geliebt wirst?

Tipp Nr. 3

Ich bin ich und Du bist Du. Kein Mensch gleicht dem anderen. Auch Du hast ganz besondere Seiten, Talente und Fähigkeiten. Bringe diese zum Vorschein!

Zeige der Welt da draußen, wer DU bist und was nur DU kannst. Akzeptiere aber auch Deine Schwächen oder ändere sie!

Schau in den Spiegel und sage Dir immer wieder: „Ich liebe Dich“! Das mag Dir albern vorkommen. Doch probiere es aus! Auch hierbei gilt, Übung macht den Meister.

Du wirst vielleicht denken,

  • ich kann das nicht (negativer Glaubenssatz!)
  • das ist mir zu doof (Warum? Dich sieht doch niemand)
  • das ist albern (Ist es nicht! Es fördert das Gefühl, sich seines Selbst bewusst zu sein.)
  • ich glaube das nicht. (Bist Du es denn nicht wert, geliebt zu werden? → negativer Glaubenssatz)

Es ist nur eine Frage der Blickrichtung. Schaue zuerst auf Dich selbst und beginne, DICH ZU LIEBEN!

Sich SELBST zu VERTRAUEN bringt neue Power ins Leben

Das Leben bedeutet Bewegung – es ist ein ständiges Auf und Ab. Zu mehr Selbstbewusstsein finden und dem eigenen ICH wieder zu vertrauen, erfordert Zeit, Geduld und Liebe. Doch der Weg lohnt sich.

Wer sich die ZEIT nimmt, seine Gedanken auf das eigene Leben zu lenken, wird nach und nach wichtige Erkenntnisse über sich selbst gewinnen.

Wer die GEDULD aufbringt, zu lernen, wie man sich selbst mehr Achtung schenkt, wird die Welt mit anderen Augen sehen.

Wer die LIEBE in sich selbst erkennt, wird zum Geschenk für andere Menschen.

Darum VERTRAUE DEINER KRAFT,

LIEBE DICH, SO WIE DU BIST und finde wieder zu Deinem

SELBSTBEWUSSTSEIN zurück!

Drei Tipps, wie Du dauerhaft Deine Ausstrahlung erhöhst

Was haben charismatische Menschen an sich? Oder was machen sie anders? Woran liegt es, dass manche Menschen gerne gesehen und wahrgenommen werden. Als hätten sie eine Aura um sich, die magisch anzieht.

Vielleicht ist Dir dies auch schon so ergangen. Du läufst durch die Straßen und tausende von Menschen gehen an Dir vorbei. Ein belangloses Gesicht nach dem anderen schwindet an Dir vorüber. Doch manchmal taucht dann ein Mensch in Deinem Gesichtsfeld auf, der Interesse in Dir weckt.

Ein Mensch, den Du einfach noch weiter anschauen möchtest. Irgendetwas hat dieser Mensch. Irgendetwas fasziniert Dich an ihm. Doch Du kannst einfach nicht sagen, was genau es ist. Es ist nichts Äußerliches. Es ist einfach seine Ausstrahlung.

Dieser Mensch interessiert. Er macht neugierig.

Und vielleicht denkst Du Dir manchmal, dass Du auch gerne eine solche Neugierde in anderen Menschen wecken möchtest.

Nach meiner Erfahrung haben wir die dafür notwendige Anziehungskraft alle in uns. Vielleicht hattest Du auch schon einen Moment in Deinem Leben, in dem Du total euphorisch warst? In dem Deine Gefühle sich überschlagen haben.

Einen Moment, in dem Du der ganzen Welt Deine Gefühle mitteilen wolltest. Und genau hier liegt der Schlüssel zur Ausstrahlung.

Wir tragen alle dieses Gefühl in uns. Nur haben wir leider gelernt, uns innerlich häufig zu verstecken. Wir wachsen in unserer Gesellschaft häufig damit auf, mit dem Kopf gesteuert durch die Welt zu laufen und unsere wahren Gefühle zu verstecken.

Wenn Du Deine Gefühle versteckst, versteckst Du auch Deine Ausstrahlung.

Dadurch können wir gar nicht strahlen. Denn die Ausstrahlung kommt durch unsere Emotionen. Und wenn Du Deine Gefühle versteckst, versteckst Du auch Deine Ausstrahlung damit.

Menschen, die Ausstrahlung haben, zeigen meinem Empfinden nach zumindest einen Teil Ihrer Gefühle. Sie wollen sie mit der Welt teilen. Sie wollen den Menschen diesen Teil von sich zeigen. Ganz absichtlich.

Ich glaube, wir haben alle diese Ausstrahlung in uns! Viele von uns haben sie leider im Laufe des Lebens mit Ängsten und Blockaden „verdeckt“. Es geht also darum nichts Neues zu erlernen, sondern Altes loszulassen, um den wahren Kern wieder freizulegen.

Wie Du Deine natürliche Anziehungskraft wiedererlangst

1. Finde heraus, was Du wirklich willst

Wir bekommen in unserer Gesellschaft häufig vorgelebt, wie wir zu sein haben oder was wir zu tun haben. Das geschieht im Großen wie im Kleinen. Durch den Einfluss unserer Eltern, Lehrer und unser Umfeld genauso wie durch das gesamte System, in dem wir uns befinden.

„Suche Dir einen sicheren Job, studiere und so weiter und so fort.“ Das wird in unserer Gesellschaft ganz groß geschrieben. Dabei bleibt leider häufig auf der Strecke, welche Talente, Stärken und vor allem Leidenschaft wir wirklich haben.

Menschen mit viel Charisma leben ihr Leben nach Ihren Bedürfnissen. Sie kennen das, was sie wollen. Nicht das, was andere für sie wollen.

Finde auch Du für Dich heraus, was Du gerne machst.

Höre dabei vor allem auf Dein Bauchgefühl. Deine Intuition wird Dir verraten, was Du gut und gerne machst. Wenn Du derzeit an einem Punkt stehst, an dem Du einfach nicht weißt, was Du gerne machen wollen würdest, dann ist es Deine Aufgabe, genau das herauszufinden.

Probiere dafür möglichst viel aus. Fang am besten jetzt damit an etwas auszuprobieren, was Du schon immer machen wolltest oder überlege Dir etwas, was Du einfach mal testen kannst.

Gehe zum Yoga, zum Buchclub, mache einen Fotokurs, reise nach Vietnam oder mache einen Fallschirmsprung. Finde für Dich etwas, was Dich reizt. Und tue es. Mach jetzt den ersten Schritt und informiere Dich. Finde im Internet nach passenden Möglichkeiten und lege los. Verpflichte Dich am besten direkt nach dem Lesen dieses Artikels dazu eine neue Sache direkt anzugehen.

Je mehr Erfahrung Du in unterschiedlichen Bereichen sammeln wirst, desto klarer wirst Du Dir darüber, was Du wirklich willst und was Dir Spaß macht. Das ist bei allen Menschen ein langer Weg, aber es gibt fast nichts schöneres, als diesen Weg zu bestreiten.

Lebe, was Du willst

Zu meinen Coachings kommen häufig Menschen, die ein Gespür dafür haben, was Sie wollen, es aber einfach nicht in die Tat umsetzen. Häufig trauen sie sich einfach nicht, ihren sicheren Hafen zu verlassen und in neue Regionen aufzubrechen. Dadurch machen sie nie den notwendigen Schritt, um endlich das zu tun, was sie wirklich glücklich macht.

Wenn Du eine Ahnung hast, was Dich interessiert, wenn da ein Gefühl oder Gedanke immer wieder auftaucht, dann lerne, diesem Gefühl oder Gedanken zu folgen.

Setze in die Tat um, was Du wirklich willst. Mache jetzt den ersten Schritt. Fang einfach an!

Erweitere ständig Deine Komfortzone

Anknüpfend an die ersten beiden Punkte ist dieser Punkt sehr entscheidend, um Deine Ausstrahlung nachhaltig zu erhöhen.

Wir alle haben unsere Komfortzone. Eine Zone, in der wir uns wohl fühlen und keine Energie aufbringen müssen. Charismatische Menschen verlassen regelmäßig diese Zone und erweitern sie somit. Sie gehen oft an ihre Grenzen um diese zu überwinden.

Angst oder Unsicherheit sind häufig Zeichen dafür, dass Du Dich an der Grenze Deiner Komfortzone befindest. Wenn Du zum Beispiel vor einer Gruppe von Menschen reden sollst und sich ein unangenehmes Gefühl breit macht, dann bist Du am Rand Deiner Komfortzone. Wenn Du dann trotz dieses Gefühls sprichst, dann löst sich danach dieses Gefühl auf und ein wohltuendes, euphorisches Gefühl macht sich breit. Du hast in diesem Moment Deine Komfortzone erweitert. Wenn das nun immer wieder tust. Dann wird es irgendwann vollkommen normal für Dich sein, vor einer Gruppe von Menschen zu sprechen. Deine Komfortzone ist dementsprechend groß geworden.

Und mit dem Wachsen Deiner Komfortzone erweitert sich auch Deine Ausstrahlung. Du löst viele Ängste und Blockaden damit auf und legst Deinen inneren Kern frei. Du zeigst Dich und Deine Emotionen gerne.

Wichtig dabei zu beachten ist allerdings, dass Du nicht einseitig vorgehst. Ich rate Dir, Dich in vielen Bereichen weiterzuentwickeln. Rede vor Menschen. Gehe dafür zum Beispiel zu dem Toastmasters. Lerne aber auch Deinen Körper und Deine Gefühlswelt kennen. Dazu empfehle ich Dir Yoga, autogenes Training oder Meditation zu machen. Denn auch Dein Körper und Deine Gefühle sind Teil von Dir und Du solltest Sie kennenlernen.

Fang auch damit jetzt an. Such Dir eine konkrete Aufgabe, die außerhalb Deiner Komfortzone liegt. Und dann mach dies regelmäßig. Mache es Dir zur Gewohnheit, Deine Komfortzone zu verlassen, und Du wirst sehen und spüren, dass Du immer weniger Ängste antreffen wirst und Dich in viel mehr Situationen wohl fühlen wirst.

 

Halte Dich an die drei Punkte und Du wirst Deine Ausstrahlung deutlich erhöhen. Du wirst Dich selbst besser kennen lernen und wirst Deinen Mitmenschen gerne Deine Gefühlswelt zeigen. Mache dies kontinuierlich und regelmäßig und lebe Dein Leben so, wie Du es möchtest.

Fang jetzt sofort damit an und mache den ersten Schritt!

Wie Du Deine Stimme wirkungsvoll einsetzt

Die eigene Stimme ist ein unglaublich wichtiger Teil der eigenen Ausstrahlung. Schon nach den ersten Worten beim Kennenlernen ordnen wir dem Gesprächspartner anhand der Stimme ”“ wenn auch manchmal nur unbewusst ”“ bestimmte Charaktereigenschaften zu. So löst leises „in sich hinein reden“ sofort die Assoziation fehlenden Selbstbewusstseins aus; eine nasale Stimme kann arrogant oder selbstmitleidig wirken; eine zu laute, übertrieben modulierende Stimme wird von sehr vielen Menschen als überdominant-aufdringlich empfunden.

Wie die eigene Stimme von anderen wahrgenommen wird, bekommen die meisten aber gar nicht mit. Der Grund dafür ist, dass wir unsere eigene Stimme nicht primär über die Luft hören wie die anderen, sondern darüber, dass (vereinfacht gesagt) die Knochen im Kopf beim Sprechen vibrieren und wir diese Vibration „hören“. Für andere Personen klingt man also ganz anders als für sich selbst! Weil es aber als sehr unhöflich gilt, persönliche Eigenschaften wie die Stimme bei anderen Personen anzusprechen, teilt es uns unsere Umgebung nicht unbedingt mit, wenn wir einen schlechten Eindruck hinterlassen haben. So kann es passieren, dass man jahrelang schlechte Angewohnheiten mit sich herumschleppt, die eigentlich sehr einfach zu korrigieren wären.

Man muss aber zum Glück nicht wildfremde Menschen überreden, die eigene Stimme zu kritisieren, um herauszufinden wie man wirklich klingt; man kann die Stimme einfach aufnehmen und sich das Resultat anschließend anhören. Für viele ist das dann erst mal ein großer Schock: Sie finden die Stimme auf der Aufnahme grässlich und fremd. Es hilft auch nicht gerade, wenn Verwandte dann auf Nachfrage erklären: „Wieso, Du hast doch schon immer so gesprochen.“ Kein Grund den Kopf hängen zu lassen; vielmehr kann man eine einmalige Gelegenheit ergreifen, den eigenen Eindruck bei anderen radikal zu verbessern.

Was man dazu tun muss, ist natürlich sehr individuell, weil jeder andere schlechte Angewohnheiten hat. Meistens liegt das Problem aber in einem von drei Bereichen:

Der Stimmklang ”“ wie Du eine zu piepsige oder zu leise Stimme vermeidest

Jede Stimme hat einen bestimmten „Grund-Klang“, sie kann also z.B. eher nasal, sonor, laut, leise etc. sein. Hier gibt es typische Männer- und Frauenprobleme:

Wenn eine Frau in diesem Bereich ein Problem hat, beschreibt sie ihre Stimme häufig als „zu hoch und piepsig“. Insbesondere Frauen die sich am Arbeitsplatz gegenüber Männern durchsetzen müssen, haben dann schnell die Sorge, nicht ausreichend ernst genommen zu werden. So wird z.B. eine befreundete Anwältin öfter am Telefon gefragt ob denn „der Chef da ist“. Wer gegen ein solches Problem versucht, einfach lauter zu sprechen um dominanter zu wirken, wirkt am Ende meistens nur schriller und damit unangenehmer und noch unsouveräner.

Frauen wirken piepsig, Männer schüchtern

Männer nehmen als Problem an ihrem Grundklang meistens wahr, dass sie „leise und unartikuliert in sich hinein“ sprechen und damit nicht dynamisch und energiereich klingen.

Diese beiden Probleme scheinen zwar auf den ersten Blick sehr unterschiedlich zu sein. Sie lassen sich aber weitgehend auf dieselben zwei Grundfehler zurückführen: Dass man nicht in der optimalen Stimmhöhe spricht oder dass man beim Sprechen nicht ausreichend viel ausatmet.

Wie Du Deine optimale Stimmhöhe findest

Um zu überprüfen, ob man in seiner optimalen Tonhöhe spricht, kann man sich im Abstand von etwa 30cm vor eine Zimmerecke stellen (mit dem Gesicht zur Wand, d.h. zur Stelle, wo die beiden Wände zusammenlaufen), und mit konstanter Lautstärke summen; man fängt von oben an und summt langsam immer tiefer. Wenn man sich richtig hingestellt hat, sollte man den Effekt bemerken, dass bei einer bestimmten, mittleren Tonhöhe die Wände die Stimme viel lauter zurückwerfen. Das ist die optimale Sprechhöhe.

Beim Sprechen besser atmen

Um beim Sprechen mehr „Substanz“ in die Stimme zu bekommen, d.h. mehr Luft geben zu können, muss man die Stimme mit dem Zwerchfell ”“ einem Muskel in der Bauchregion ”“ unterstützen. Man kann erfahren, welche Muskeln man dabei einsetzen soll, indem man eine Kerze zuerst 20cm vom Gesicht entfernt hält und die Flamme zum Flackern (nicht Erlöschen) bringt, indem man leicht dagegen bläst. Jetzt hält man die Kerze am ausgestreckten Arm entfernt ganz weit weg und versucht das gleiche. Um beim zweiten mal einen Luftstrom zu erzeugen der weit genug reicht, setzt man automatisch die Zwerchfellregion ein. Beim Sprechen sollte man dann vereinfacht gesagt ebenfalls das Gefühl haben, „eine weit entfernte Kerze zum Flackern zu bringen“ (ohne dafür besonders laut zu sprechen).

Modulierung ”“ die Stimme spannender machen

Ein ganz anderer Bereich, in dem man seine Stimme tunen kann, ist die Modulation; das heißt, wie viel man an Lautstärke, Höhe, Tempo, Pausen etc. beim Sprechen variiert, um nicht langweilig und monoton zu klingen. Leider ist das ein hochkomplexer Bereich, in dem man unglaublich tolle Ergebnisse erreichen aber dummerweise auch sehr viel falsch machen kann.

Zur Illustration, welche Abweichungen es hier gibt: Zwei Leute auf der Straße, die sich unterhalten, werden meist extrem wenig modulieren, wenn sie entspannt sind und sich gut kennen. In ”“ meist synchronisierten ”“ Fernsehserien dagegen wird z.B. oft aberwitzig viel moduliert, weil sich die Synchronsprecher nur noch mit der Stimme befassen, sehr viel transportieren wollen und das dann total übertreiben.

Beides sind in ihren Extremen schlechte Beispiele. Wer monoton spricht ”“ meist entweder weil bei zunehmender Entspannung oft auf Modulation „verzichtet“ wird, s.o., oder wenn man so schnell spricht, dass für Modulation schlicht keine Zeit bleibt ”“ bringt nicht so viel Farbe und Lebendigkeit in seine Stimme, wie er erreichen könnte. Wer aber ständig übertrieben „schauspielert“, wirkt auch merkwürdig.

Man muss also ein Gefühl dafür entwickeln, die gesunde Mitte zu treffen. Das kann man am besten schaffen, indem man sich langfristig selbst beobachtet und immer mal wieder experimentiert (was viel Spaß machen kann!), aber gleichzeitig darauf achtet, nicht zu übertreiben.

Du solltest also in den nächsten Gesprächen einfach mal bewusst darauf achten, wie Du bisher mit Pausen, Lautstärke, Tempo etc. variierst und dann leichte Veränderungen vornehmen.

Artikulation ”“ wie Du deutlicher sprichst

Das letzte große Sprachcoaching-Gebiet ist die Artikulation, d.h. die präzise Aussprache der einzelnen Laute, indem man vor allem Zunge und Lippen richtig benutzt.

Viele Menschen die im Alltag zu undeutlich sprechen („Nuscheln“) sagen von sich, sie hätten ein „Artikulationsproblem“, und üben daher, wenn sie überhaupt etwas unternehmen, oft mit sehr teuren Trainern ausgiebig die Artikulation der verschiedenen Laute („Fischers Fritze fischt frische Fische. Frische Fische…“).

Das gibt aber meist nur Sinn, wenn man das spezielle Problem hat, einen bestimmten Laut nicht aussprechen zu können (z.B. kein „f“ oder kein „sch“) und beim Selbstlernen ohne Trainer partout nicht weiter kommt. Ansonsten sollte man professionellem Artikulationstraining sehr, sehr skeptisch gegenüberstehen. Die meisten Menschen die „nuscheln“ ”“ und daher automatisch annehmen, dass sie erst lernen müssen, präzise zu artikulieren ”“ haben nämlich in Wirklichkeit überhaupt kein Problem, Laute richtig auszusprechen.

In Wirklichkeit liegt das Problem beim „Nuscheln“ fast nie an der Artikulationstechnik, sondern fast immer an einer Kombination daraus, mit zu hohem Tempo, zu wenig Luft (siehe jeweils oben) und mit zu wenig Gefühl dafür zu sprechen, wie undeutlich man klingt (Lösung: Aufnehmen und regelmäßig anhören!).

Nur wenn man diese Faktoren selbst überprüft hat und trotzdem lange selbst nicht weiter kommt, sollte man über das Kontaktieren eines teuren Sprachtrainers nachdenken.

Vertiefungshinweise

Hier konnte natürlich nur eine kleine Einführung gegeben werden. Wer mehr zum Thema lesen will, findet im Internet viele Beiträge und Coaching-Programme, die teilweise extrem verschiedene Ansätze verfolgen. Ein sehr renommiertes (kostenpflichtiges) Programm mit vielen anschaulichen Übungen ist z.B. „Voicing it!“ von Nancy Daniels; leider gibt es das Programm nur auf Englisch, was bei den Artikulationsübungen natürlich sehr stört. Ansonsten hilft schon eine Google-Suche ”“ und es gibt eine Menge Youtube-Videos zum Thema, von denen zumindest einige auch brauchbar sind.

Wer den beiden Grundtipps folgt, die eigene Stimme über längere Zeit aufzunehmen und anzuhören und es gleichzeitig mit den Änderungen nicht zu übertreiben, macht aber auf jeden Fall schon das Wichtigste richtig.

Storytelling

In diesem Artikel der Charisma-Kategorie möchten wir Dir heute zeigen, wie Du mit Hilfe von Storytelling in Gruppen für Aufmerksamkeit sorgen kannst und andere davon überzeugst, dass Du ein interessanter Mensch bist, den es lohnt näher kennenzulernen.

Schon im letzten Artikel Kommunizieren mit Charisma haben wir kurz festgestellt, wie wichtig es ist, Deine Zuhörer zu begeistern. Die Kunst des Geschichtenerzählens ist eines der ältesten und besten Möglichkeiten, eine solche Begeisterung zu entfachen und erfolgreich zu kommunizieren. Deshalb haben wir uns einmal angeschaut, wie erfolgreiche Geschichten aufgebaut sind ”“ und siehe da: Sie folgen alle ein und derselben Mechanik.

Das sogenannte Storytelling ist gar nicht so kompliziert, wie Du vielleicht denkst. Es gibt eigentlich nur drei Dinge, die Du unbedingt beachten musst, wenn Du in Zukunft Deine Storytelling-Fähigkeiten verbessern willst.

1. Hauptziel
2. Aufbau
3. Lebendigkeit

Das Hauptziel: Was willst Du mit der Geschichte erreichen?

Zunächst muss Dir klar sein, was der Kern Deiner Geschichte sein soll. Welches Ziel verfolgst Du mit Deiner Geschichte und wen willst Du überzeugen? Diesen Kern musst Du während der Geschichte nur im Hinterkopf haben, ihn aber nie offen aussprechen. Denn der Sinn des Storytellings ist es gerade, aus einem einfachen Gedanken eine unvergessliche Geschichte zu basteln, aus der der Zuhörer selbst einen entsprechenden Rückschluss ziehen kann. Hier ein paar Beispiele für Ziele von Geschichten:

  • Du möchtest jemanden zum Kauf eines Produkts überreden.
  • Du möchtest jemanden davon überzeugen, dass Du ein interessanter Mensch bist, den es lohnt näher kennenzulernen.
  • Du möchtest zeigen, dass Du mit Deinem Zuhörer mitfühlen kannst, weil Du eine ähnliche Geschichte erlebt hast.
  • Du möchtest Unterstützung für ein Projekt haben.

All diese Beispiele zeigen Dir, dass die Ziele meist eine übergeordnete Funktion haben, die nicht immer direkt mit der jeweiligen Geschichte zu tun haben. Deshalb ist es so wichtig, dass Du dieses Ziel trotzdem immer im Hinterkopf hast.

Der Aufbau und die Geschichte aller Geschichten

Der inzwischen verstorbene amerikanische Autor Joseph Cambell hat eine lange Zeit damit verbracht, die Mythen der verschiedenen Völker der Erde auf ihre Gemeinsamkeiten zu untersuchen, und hat etwas Erstaunliches festgestellt. Auf jedem Kontinent der Erde haben die Geschichten ein gleiches Grundmuster: Die Heldenreise. Immer muss ein Held auf einer langen Reise viele Aufgaben meistern, um am Ende als Person gereift zurückzukehren. Eine ausführliche Beschreibung der Heldenreise ist in seinem Buch „Der Heros in tausend Gestalten“ nachzulesen.

Für unseren Storytelling-Aufbau wollen wir aber nur die Grundlagen berücksichtigen. Übrigens kannst Du die folgenden drei Elemente auch in fast jedem Hollywoodfilm beobachten.

Konfliktsituation

Jede gute Geschichte beginnt mit einer emotionalen Konfliktsituation. Die Hauptfigur steckt in einer Krise, muss sich zwischen zwei Möglichkeiten entscheiden oder ist im jetzigen Alltag gefangen. Dieser Einstieg sorgt für den Spannungsbogen. Da wir alle solche Situationen kennen, können wir uns bestens in den Helden hineinversetzen. Wenn Du eine Geschichte aus Deinem Leben erzählen willst, musst Du nicht einen Drachen bezwungen oder dem Tod ins Auge gesehen haben. Kleine Konflikte genügen schon für eine interessante Geschichte.

Du hast die letzte Bahn zu Deinem wichtigen Vorstellungsgespräch verpasst.

Dein Auto bleibt bei strömenden Regen auf der Landstraße stehen.

Du stehst im Finale eines Wettbewerbs und hast plötzlich einen Blackout.

Wichtig ist vor allem, dass den Zuhörern sofort klar wird: Jetzt muss etwas passieren. Der normale Plan ist durcheinander geraten. Die Konfliktsituation ist für den Zuhörer der wichtigste Teil der Geschichte. Du musst sie deutlich „herausarbeiten“ und darfst nicht den Fehler machen, die Lösung sofort zu verraten. Lass den Zuhörer die Entwicklung miterleben.

Eine Reise mit Hindernissen

Im Anschluss folgt der Hauptteil der Geschichte. Der Held tritt nach einem ersten Schock zögerlich seine Reise an, um eine Lösung für den Konflikt zu finden. Es erwarten ihn weitere Prüfungen, ungeahnte Hilfe und überraschende Ereignisse. Wenn Du die Geschichte mit einer guten Konfliktsituation begonnen hast, ist dies der leichteste Teil, weil sich die Geschehnisse nun Schritt für Schritt weiter entwickeln. Nimm die Zuhörer mit auf die Reise zur Lösung des Problems.

Hier ein unausgeschmücktes Beispiel, wie die Geschichte mit dem Vorstellungsgespräch weitergehen könnte:

Nachdem Du die Bahn verpasst hast, bemühst Dich um ein Taxi, kannst aber keines finden. Du versuchst Deinen besten Freund zu erreichen, als Dir einfällt, dass er gerade in Spanien im Urlaub ist. Abgehetzt läufst Du nach Hause, um mit Deinem Fahrrad schnell durch den Verkehr zu kommen…

Du schilderst, wie Du versuchst, die Herausforderung zu lösen. Wenn Du eine wahre Geschichte erzählst, wird Dir das leicht fallen. Lass die fehlgeschlagenen Versuche nicht aus und springe nicht sofort zur Lösung. Wie spannend ist eine Geschichte, wenn Du die Konfliktsituation sofort auflöst und erzählst, dass Du den Job bekommen hast?

Die Lösung

Die Reise des Helden findet sein Ende. Er hat sich weiterentwickelt und ist vor allem auch innerlich gereift. Aus der neuen Perspektive kann die ursprüngliche Konfliktsituation sich auch von selbst gelöst haben. Was früher ein Problem war, ist heute durch die Transformation des Helden verschwunden. Wir lieben aber auch die Erfolgsgeschichten, bei denen der Held trotz aller Widerstände am Ende doch noch siegt.

Für Dich bietet die Lösung die Möglichkeit, Deinen Kerngedanken in einer Art Moral von der Geschichte zu verpacken. Welchen Schluss sollen die Zuhörer aus der Geschichte ziehen?

Der Zuhörer kann durch die Geschichte, genau wie der Held, eine neue Sichtweise gewinnen.

Das ist das eigentliche Ziel des Storytellings. Du kannst Menschen mit Geschichten viel besser von etwas überzeugen. Und während eine einfache Moral ohne dazu passende Geschichte oft schnell vergessen ist, bleibt eine gute Geschichte samt ihrer (impliziten) Moral lange im Gedächtnis hängen.

Der Geschichte mit Deinen Worten Leben einhauchen

Dein Gehirn kann zwischen dem Miterleben einer Geschichte und der Realität kaum unterscheiden. Das liegt daran, dass wir instiktiv das Erzählte im Kopf nachempfinden, während wir zuhören. Je mehr Du dabei die Sinne Deiner Zuhörer mit in die Geschichte einbeziehst, desto stärker ist die Wirkung. Versuche also eine Art Kopfkino zu erzeugen, indem Du ein detailliertes Bild schaffst.

Beschreibe Dein Herzklopfen und die Schweißperlen, die Du beim Verpassen der Bahn gespürt hast. Wie fühlen sich Wut, Enttäuschung oder Glück im Moment des Geschehens an? Erzähle, wie Du völlig außer Atem warst, das grelle Sonnenlicht Dich geblendet hat oder das langsam in Deinem Mund schmelzende Vanilleeis geschmeckt hat.

Je besser es Dir gelingt, die Erlebnisse zu beschreiben, desto mehr Einfluss wirst Du mit Deiner Geschichte haben!

Einen Fehler, den Du vermeiden solltest

Du weißt nun, wie Du eine gute Geschichte erzählen kannst. Aber selbst wenn Du alles richtig machst, kann es Dir passieren, dass Du nicht den gewünschten Erfolg hast. Meistens liegt das dann an einem Fehler: Du bist zum Schauspieler geworden. Wenn Du mit anderen Menschen kommunizierst, wollen sie nicht, dass Du nur eine Rolle spielst. Sie möchten spüren, dass Du glaubwürdig bist und es ehrlich meinst.

Selbst wenn Du eine eigene Geschichte erzählst, kannst Du unglaubwürdig sein!

Deine Geschichte wirkt gestellt und unecht, wenn Du eines der drei folgenden Dinge nicht beachtest:

  • Du fängst ohne Zusammenhang an, die Geschichte zu erzählen.
  • Du beziehst die Zuhörer nicht in die Geschichte mit ein.
  • Jeder Satz klingt wohl überlegt und einstudiert.

Alle drei Punkte kannst Du mit geschickten Fragen an die Zuhörer im Keim ersticken. Statt einfach mit einer Geschichte anzufangen, sagst Du: „Hab ich Dir schon von meinem letzten Vorstellungsgespräch erzählt?“ „Du wirst nicht glauben, was für ein Problem ich letzte Woche hatte!“ „Haben Sie sich schon mal gefragt, warum unser Produkt rot gefärbt ist?“ Sicher fallen Dir für Deine konkrete Geschichte Möglichkeiten ein, eine noch schönere Überleitung zu entwickeln.

Auch während des Storytellings musst Du immer wieder eine Verbindung mit den Zuhörern herstellen. Zum Beispiel so: „Jetzt rate mal, was als nächstes passiert ist!“ „Hast Du das auch schon mal erlebt?“ Auf diese Weise sorgst Du dafür, dass Du nicht der Entertainer bist, der ohne Pause redet. Du beziehst alle mit ein. Wenn Du die Geschichte so immer wieder unterbrichst, verliert sie auch den Schein des Einstudierten. Achte also immer darauf, jede Geschichte mit Zwischenfragen interaktiv zu gestalten!

Kommunizieren mit Charisma

Wie oft sprichst Du am Tag mit anderen Menschen? Wie oft sind es wichtige Gespräche mit Familie, Freunden, Chef oder Kunden? Gespräche, in denen Du andere mit Deinen kommunikativen Fähigkeiten begeistern und überzeugen kannst. Zähl heute mal heute mal nach! Du wirst merken, wie wichtig dass überzeugende Kommunizieren mit anderen ist.

In diesem Artikel lernst Du ein paar kleine Tricks, mit denen Du Deine Wirkung auf andere deutlich steigern kannst. Versuch doch mal, gleich in Deinem nächsten Gespräch einen Tipp anzuwenden!

Wie Du zum beliebtesten Gesprächspartner wirst

Das Sprechen ist nur eine Seite der Kommunikation; das Zuhören die andere. Oft sind wir nur damit beschäftigt zu überlegen, was wir als nächstes sagen wollen und hören gar nicht mehr richtig zu, was uns der andere wirklich mitteilen möchte. Verhält sich Dein Gegenüber genauso, entsteht eine völlig oberflächliche Konversation. Und das haben wir alle schon oft erlebt!

Das Problem ist, dass wir nicht nur von unseren eigenen Gedanken abgelenkt sind, sondern oft auch zu wissen glauben, was uns der andere sagen will. Wie oft hast Du schon für jemand anderen den Satz beendet, weil Du geahnt hast, was als nächstes kommt? Vielleicht ist es bei Dir auch so ausgeprägt wie bei mir: Nicht nur dass Du den anderen nicht ausreden lässt, Du fängst schon mitten im Satz damit an, ihn mit Gegenargumenten von Deiner Meinung zu überzeugen…

Wir können uns alle beim Zuhören steigern. Mit zwei einfachen Schritten kannst Du Deinem nächsten Gesprächspartner viel bewusster zuhören:

Schritt 1: 2 Sekunden Stille

Lass den anderen nicht nur ausreden, sondern versuche zusätzlich 2 Sekunden verstreichen zu lassen, bevor Du reagierst. Dadurch vermittelst Du zum einen unterbewusst den Eindruck, dass Du über das Gesagte noch reflektierst. Zum anderen hast Du auch wirklich die Zeit, Dich auf Schritt 2 vorzubereiten.

Schritt 2: Rückfrage

Versuche, den anderen wirklich zu verstehen. Exzellente Tipps gibt Dir hierzu Stephen R. Covey in seinem Buch „Sieben Wege zur Effektivität“. Mit Gewohnheit Nummer 5 „Erst verstehen, dann verstanden werden“ rät er Dir, mit Deinen eigenen Worten zu umschreiben, was der andere Dir soeben gesagt hat, und anschließend zu fragen, ob Du es richtig verstanden hast. Denn meistens steckt hinter den Worten noch viel mehr als uns vorher klar ist.

Mit diesen beiden Schritten wirst Du schnell zu einem beliebten Gesprächspartner, weil Du voller Aufmerksamkeit versuchst, den anderen zu verstehen. Es ist allerdings wichtig, dass Du dieses Interesse ehrlich meinst und nicht nur spielst!

Mit der Papageien-Technik den anderen zum Erzählen bringen

Wir haben gerade festgestellt, dass Kommunikation zwei Seiten hat: Selbst sprechen und aufmerksam zuhören. Du kannst Dir das wie beim Tennis vorstellen. Person A redet und schlägt dann den „Konversationsball“ zu Person B, die wiederum nach einer Antwort Person A zu Wort kommen lässt. So entsteht ein natürlicher Fluss, bei dem Du nur aufpassen musst, dass der „Ball“ nicht ins Netz geht.

Um einen solchen Fehler zu verhindern, gibt es einen einfachen Trick: Wir alle reden am liebsten über uns selbst und unsere Interessen. Vielleicht hast Du auch schon mal erlebt, dass Dir etwas auf dem Herzen liegt, Du es einem Freund erzählst und er darauf gar nicht reagiert, sondern ein eigenes Thema zur Sprache bringt.

Wenn Du charismatisch kommunizieren willst, ist es wichtig, dass Du zunächst das Scheinwerferlicht auf Deinen Gesprächspartner richtest.

Es ist aber auch eine Kunst, den anderen dazu zu bringen, sich zu öffnen. Das ist Deine Aufgabe. Spiele ihm die Konversationsbälle so zu, dass sie leicht zurückgespielt werden können. Dazu musst Du Schritt für Schritt wie ein Detektiv immer wieder die Stichworte Deines Gegenübers aufnehmen und sie fast wie ein Papagei fragend zurückstellen. Hier mal eine Beispielskonversation:

Wie geht”™s?
– Gut, ich komme gerade frisch aus dem Urlaub.
Urlaub? Das ist ja toll!
– Ja, das Wetter war richtig schön und ich konnte mich richtig gut erholen.
Erholen?
(Hier kann der andere jetzt entscheiden, worüber er reden möchte)
Möglichkeit A: Ich konnte Erholung sehr gut gebrauchen, weil ich bei der Arbeit zu viel Stress hatte.
Möglichkeit B: Erinnerst Du Dich noch an das große Projekt? Das war anstrengend und eine große Herausforderung.
Herausforderung?
– Ja, mein Chef hat mir die ganze Verantwortung übertragen…

Erkennst Du, wie Du dem anderen so die Entscheidung überlässt, worüber er sprechen möchte? Beim Thema Erholung hätte er auch auf den Urlaubsort, seine Urlaubslektüre oder etwas anderes eingehen können. Aber offenbar war das erledigte Projekt am wichtigsten. Nimm die Stichworte auf und spiel den Ball wieder zurück auf die andere Seite. Anschließend hörst Du aufmerksam zu.

Den Zuhörer in Deinen Bann ziehen

Nach einer gewissen Zeit ist Dein Gesprächspartner froh, dass er ausführlich reden durfte und auch von Dir noch verstanden wurde. Und natürlich sollst auch Du zu Wort kommen. Wenn Du möchtest, dass der andere Dir mit genauso viel Interesse zuhört, kannst Du das mit den folgenden Tipps erreichen.

Nichts ist schlimmer als ein langweiliger Redner. Denn meistens entsteht Langeweile nicht durch das Thema, sondern den Vortragenden. Profis können selbst vermeintlich langweilige Themen so mit Leben füllen, dass andere begeistert zu hören.

Längere Antworten und mit einer Frage abschließen

Du wirst niemand in Deinen Bann ziehen, wenn Du immer nur mit „Ja“ und „Nein“ antwortest. Im Gegenteil; die Gefahr ist groß, dass der andere bald keine Lust mehr hat, mit Dir zu sprechen, weil er sich immer wieder neue Fragen ausdenken muss, um das Gespräch am Laufen zu halten. Du schlägst den Ball einfach zu schnell zurück.

Stattdessen solltest Du ein bisschen längere Antworten geben und diese mit Leben füllen. Denk dran, dass die Papagei-Technik nur funktioniert, wenn Du ein paar Stichworte bekommst (oben waren das Urlaub, Erholen und Herausforderung). Mach es für den Zuhörer also nicht so schwer und gib selbst auch ein paar Stichworte.

Auf die Frage „Wie war Dein Tag?“ kannst Du verschieden reagieren:

Möglichkeit 1: War ok.

Möglichkeit 2: War ok. Hatte bei der Arbeit viel zu tun und nachmittags habe ich Franz noch getroffen.

Möglichkeit 3: War ok. Hatte zwar bei der Arbeit viel zu tun. Dafür habe ich aber einen ganz alten Schulfreund getroffen. Erinnerst Du Dich noch an Franz?

Wahrscheinlich ist Dir der Unterschied sofort klar. Bei Möglichkeit 3 gibst Du Deinem Gesprächspartner vor, worüber Du sprechen möchtest und endest mit einer Frage. Du hilfst Deinem Gegenüber, sich ein Bild von Franz zu machen. Entweder ist sofort klar, wer Franz ist, oder Du musst ihn noch ein bisschen mehr beschreiben. Durch die Frage ist aber sichergestellt, dass ihr beide wisst, über wen gerade gesprochen wird. Denn stell Dir vor, Du sprichst die ganze Zeit von Franz und der andere kann sich überhaupt nicht mehr an ihn erinnern. Sorge dafür, dass Dein Gesprächspartner durch kurze Nachfragen immer am Gespräch beteiligt bleibt (denk ans Tennis) und auch weiß, wovon Du gerade sprichst.

Leidenschaft und Begeisterung

Wer wünscht sich nicht, dass er andere so in seinen Bann ziehen kann, dass sie gespannt jedem Wort lauschen. Der Schlüssel dazu sind drei Dinge:

  • 1. Eine Geschichte erzählen
  • 2. Mit Herz und Ehrlichkeit
  • 3. Wertvoll sein

Geschichten bleiben bei uns am längsten hängen und wir wollen immer wissen, wie sie ausgehen. Das Thema Storytelling ist so wichtig, dass wir in einem der nächsten Monate einen separaten Artikel dazu schreiben werden. Da wirst Du dann lernen, wie eine gute Geschichte strukturiert ist und welche Elemente sie idealerweise haben sollte.

Aber auch die beste Geschichte nützt nichts, wenn Du nicht mit Herz und Ehrlichkeit kommunizierst. Wenn Du von etwas begeistert bist, ist es vollkommen okay, wenn Du lauter und intensiver sprichst. Zeige Deine Begeisterung mit Deiner Stimme und Deiner Körpersprache. Auch zum Thema Stimme werden wir in den nächsten Monaten noch einen Artikel für Dich haben. Denke aber auch immer daran, dass Du Dich nicht verstellst und nur das sagst, was Du selbst glaubst. Andere Menschen merken, wenn Du nicht ehrlich bist. Dann wirst Du schnell von einem charismatischen Kommunikator zu einem Blender, den alle meiden wollen.

Wenn Du etwas erzählst, was einem anderen einen Mehrwert gibt, wird es Dir viel leichter fallen, ihn zu begeistern. Wie kann Deine Geschichte Deinem Gegenüber weiterhelfen? Zu diesem Thema ein schönes Beispiel, das mir vor kurzer Zeit passiert ist:

Ich habe mehrere Semester lang eine Arbeitsgemeinschaft für Studenten an der Uni Hamburg geleitet. Gerade im Sommersemster, wenn es draußen immer wärmer wird, wird die Gruppe der Teilnehmer allmählich kleiner. Ich hoffe zumindest, dass es nicht an meinen Kommunikationsfähigkeiten gelegen hat. 😉

Da die letzte AG-Stunde dieses Semesters schon hinter dem Klausurtermin gelegen hätte, habe ich sie vorgezogen und einfach „Crashkurs“ genannt. Was ich nicht vorhersehen konnte: Zu diesem neuen Termin waren in Hamburg 35 Grad und die AG sollte Freitag von 14-16 Uhr stattfinden. Eine Zeit, zu der die Studenten meistens schon längst das Wochenende eingeläutet haben. Ich habe also mit einer geringen Teilnehmerzahl gerechnet.

Offenbar hatte sich der „Crashkurs“ allerdings herumgesprochen. Denn neben den 20 angemeldeten Teilnehmern kamen auch noch 15 weitere Studenten, die ich vorher noch nie gesehen hatte. Und das trotz Rekordtemperaturen und einer etwas ungünstigen Uhrzeit.

Allein die Tatsache, dass in der Arbeitsgemeinschaft im Rahmen eines „Crashkurses“ noch einmal alles für die anstehende Klausur wiederholt werden sollte, war für die Studenten ein bedeutender Mehrwert. Wie kannst Du einfließen lassen, dass das, was Du sagst für den anderen auch von Bedeutung ist?

Zusammenfassung

Versuche zunächst ein besserer Zuhörer zu werden. Benutze die Papageien-Technik, um den anderen zum Erzählen zu bringen. Sei bei eigenen Antworten nicht zu kurz angebunden und bedenke immer die folgenden drei Dinge, wenn Du etwas mit Wirkung erzählen möchtest: Geschichte, Herz und Wert.

Andere Menschen begeistern, ohne ein Wort zu sagen!

Wahrscheinlich weißt Du es längst. Schon bevor das erste Wort Deinen Mund verlässt, hat sich Dein Gegenüber einen ersten Eindruck von Dir gemacht. Und diesen Eindruck zu korrigieren, ist unglaublich schwer. Wenn wir ein paar wenige Dinge beachten, können wir unsere Ausstrahlung aber von Beginn an verbessern. Ich möchte Dir heute drei Tricks verraten, mit denen Du in Zukunft Deine Mitmenschen von Dir begeistern kannst.

Deine Körperhaltung als Erfolgsindikator

Wie kannst Du einen Raum betreten und sofort als interessanter und erfolgreicher Mensch wahrgenommen werden? Die Antwort hängt eng mit dem Einführungsartikel der Charisma-Kategorie (Ausstrahlung kommt von innen, oder?) zusammen: Du musst Selbstvertrauen ausstrahlen. Wenn Du nicht einmal selbst von Dir überzeugt bist, wie soll es dann ein anderer sein?

Deine Körperhaltung spielt für Deine Ausstrahlung eine gewichtige Rolle. Wie oft laufen wir alle mit gesenktem Kopf oder hängenden Schultern herum? Dann wirken wir verunsichert und kraftlos. Auf der anderen Seite signalisiert ein hohes Maß an Körperspannung innere Stärke und Selbstvertrauen. Richte Deinen Körper auf und setze ihn unter Spannung. Dabei darfst Du Körperspannung nicht mit verkrampften Bewegungen verwechseln und Dich wie ein Roboter bewegen. Körperspannung bedeutet, seinen Körper bewusst wahrzunehmen und die über 650 verschiedenen Muskeln des Körpers gezielt einzusetzen.

Vielleicht hilft Dir der Vergleich mit einem Händedruck, ein besseres Verständnis für Deine Körperhaltung zu bekommen. Wenn Dir jemand die Hand gibt, gibt es im Grunde drei Szenarien:

  • Typ „Toter Fisch“: Der Händedruck ist völlig leblos und ohne Energie.
  • Typ „Profi“: Der Händedruck ist kraftvoll und angenehm.
  • Typ „Schraubstock“: Der Händedruck ist viel zu stark und unangenehm.

Diese drei Typen gibt es in etwa auch bei der Körperspannung. Ziel ist es, ein gesundes Mittelmaß zu finden. Wenn Du fast täglich im Fitness-Studio verbringst, ist die Gefahr einer übertriebenen Haltung groß. Du bewegst Dich wie ein Kühlschrank und bist nicht flexibel genug. Wenn Du auf der anderen Seite schon von Haus aus schüchtern und fast nie körperlich aktiv bist, könntest Du als „Toter Fisch“ wahrgenommen werden. Dann wird es jetzt Zeit, mit mehr Selbstvertrauen durchs Leben zu gehen.

Versuche die goldene Mitte (beim Händedruck Typ „Profi“) zu finden, indem Du Dir Feedback von Freunden holst und Dich selbst ein bisschen beobachtest. Eine wichtige Rolle bei der Verbesserung Deiner Körperspannung spielt vor allem Deine Rumpfmuskulatur. Wenn sie gut trainiert ist, fällt Dir die richtige Körperspannung viel leichter! Dazu gibt es zahlreiche Übungen, die Du auch zu Hause ohne Geräte aus dem Fitnessstudio machen kannst. Google ist Dir bei der Suche gerne behilflich.

Neben der richtigen Körperspannung gibt es noch weitere Faktoren, die für das gewisse Etwas von Bedeutung sind. Du solltest versuchen, überflüssige Zappelbewegungen möglichst zu vermeiden. Besser sind größere symmetrische Gesten. Zusätzlich ein langsamerer aber beschwingter Gang. Schnelle Bewegungen vermitteln Hektik und fehlende Souveränität.

Wie Dein Lächeln zu etwas Besonderem wird

Wenn Du einer anderen Person das erste Mal gegenüber stehst, muss sie schnell entscheiden, ob Du Freund oder Feind bist. Ein Lächeln signalisiert intuitiv, dass Du keine Gefahr darstellst. Doch ein aufgesetztes Lächeln reicht nicht aus. Weil heute fast jeder um die Wirkung eines Lächelns weiß, begegnet uns auch fast jeder mit hochgezogenen Mundwinkeln. Trotzdem merken wir meistens instinktiv, wenn es sich um ein manipulierendes, falsches Lächeln handelt.

Was kannst Du also tun, damit Deinem Lächeln mehr Glaubwürdigkeit geschenkt wird? Du musst verhindern, dass Dein Gegenüber den Eindruck bekommt, Du würdest jeden mit einem Lächeln begrüßen, ohne es ehrlich zu meinen. Und das geht mit folgendem Trick:

Verzögere Dein Lächeln ein wenig. Schau in das Gesicht der anderen Person, nimm sie wahr und lächle sie erst dann an. Stell Dir vor Du triffst am Flughafen plötzlich einen alten Freund, den Du seit Jahren nicht gesehen hast. Mitten in der Menschenmasse erkennst Du auf einmal die vertrauten Gesichtszüge. Du schaust ihn an und lächelst erst im zweiten Schritt. Damit sagst Du: „Jetzt habe ich Dich als besonderen Menschen erkannt und deshalb lächle ich Dich an.“ Du zeigst, dass der andere nicht einer unter vielen ist, den Du einfach automatisch anlächelst.

Mit diesem Verhalten hebst Du Dich wohltuend von dem automatischen Grinsen vieler anderer ab. Wenn Du gleichzeitig auch noch Deine Körperhaltung öffnest – was nichts anderes bedeutet, als sich dem Gegenüber direkt zuzuwenden, ohne mit den Armen Deinen Körper zu blockieren -, ist Dein Lächeln für jeden, der es empfängt, etwas wirklich Besonderes.

Selbstbewusster Blickkontakt in zwei Schritten

Es ist eine Kunst, beim Blickkontakt die richtige Balance zu finden. Auf der einen Seite musst Du einer Person lange genug in die Augen schauen, um eine echte Verbindung mit ihr aufzubauen. Auf der anderen Seite besteht die Gefahr, sie zu aufdringlich anzustarren. Mit zwei einfachen Schritten wirkst Du vertrauenswürdiger, freundlicher und stellst eine positive Atmosphäre her.

Schritt 1: Als erstes ist es wichtig, eine wirkliche Verbindung mit der anderen Person aufzubauen. Dazu reicht ein kurzer beiläufiger Blickkontakt nicht aus. Du solltest etwas länger als normal in den Augen des anderen verharren. Besonders wichtig ist, dass es Dich umgekehrt dann auch nicht stört, ebenfalls länger angeschaut zu werden. Denn idealerweise erwidert Dein Gegenüber den freundlichen Blickkontakt. Um sicherzustellen, dass Du wirklich tief in die Augen des anderen schaust, versuche bei einer neuen Person immer als erstes herauszufinden, welche Augenfarbe sie hat. Dann machst Du bei Schritt 1 garantiert nichts falsch.

Schritt 2: Anschließend solltest Du den Blickkontakt halten, ohne aufdringlich zu werden. Dazu gibt es einen simplen Trick. Kennst Du das alte Spiel, bei dem Du eine Lupe zwischen Sonne und Papier hältst und sich nach kurzer Zeit ein kleines Feuer entzündet? Wenn Du mit Deinen Augen zu lange auf die gleiche Stelle schaust, wirkt Dein Blick bohrend. Das kannst Du vermeiden, indem Du Deinen Blick über das gesamte Gesicht streifen lässt. Wandere mit Deinem Blick vom linken Auge zum Mund, dann zur Nase und schließlich zum rechten Auge. Verharre in jeder Position immer für ein paar Sekunden und lass Deinen Blick dann weiter schweifen. So erzeugst Du Wärme und keine unangenehmes Feuer.

Zusammenfassung

Es sind Kleinigkeiten, mit denen Du andere Menschen begeistern kannst. Achte vor allem darauf, dass Du eine gute Körperspannung hast. Das zeugt von Selbstvertrauen und fällt positiv auf! Schenke nicht jedem Dein „0815-Lächeln“, sondern mache Dein Lächeln zu etwas Besonderem, indem Du es ein wenig verzögerst ”“ und ehrlich meinst. Denke immer an Deinen guten Freund am Flughafen. Um eine echte Verbindung mit einem anderen Menschen aufzubauen, hältst Du Dich an die zwei Schritte für einen selbstbewussten Blickkontakt.

Alles kannst Du mit Familie und Freunden üben, um im Ernstfall andere Menschen mit Deiner Ausstrahlung zu beeindrucken. Hol Dir Feedback! Wir können uns selbst nur ganz schwer einschätzen. Alternativ kannst Du Dich auch auf Video aufnehmen.

Du hast weitere Tipps für einen hervorrangenden ersten Eindruck? Schreib doch einfach einen kurzen Kommentar, damit wir alle davon lernen können!

Ausstrahlung kommt von innen, oder?

Wir starten heute eine ganz neue Kategorie bei BeYourBest. Die Artikel kommen exklusiv aus unserem „BeYourBest Inside“-Bereich. Bislang konntest Du hier vor allem mehr darüber erfahren, wie Du Deinen Erfolg selbst in die Hand nimmst (Ziele setzen, Zeitmanagement, Motivation). Vernachlässigt haben wir dabei größtenteils, dass Erfolg auch stark von anderen Menschen in Deiner Umgebung abhängt. Deshalb wollen wir Dir mit der Kategorie „Charisma“ helfen, Deine Wirkung auf andere zu verbessern. Es geht also darum, wie Du Dich in sozialen Situationen selbst besser präsentieren kannst und einfach besser ankommst.

Der heutige Artikel bildet dabei die Grundlage für die kommenden Artikel. Denn bevor wir uns um die beste Körpersprache, den ersten Eindruck oder überzeugendes Präsentieren kümmern, müssen die inneren Voraussetzungen stimmen.

Echte, also ehrliche und nicht manipulierte, Ausstrahlung kommt von innen! Überleg mal: Wenn Du innerlich glücklich bist, siehst Du auch nach außen glücklich aus und benutzt eher positive Worte. Was Du denkst überträgt sich auf Deine Körpersprache und Deine Stimme.

Kennst Du folgende Situation aus einem Kaufhaus?

Du bist in der Bekleidungsabteilung und eine breit grinsende Verkäuferin kommt auf Dich zu und fragt: „Kann ich Ihnen helfen?“ „Nein, ich schaue mich nur um.“, antwortest Du und hoffst, nun in Ruhe weiter einkaufen zu können. Aber dann hast Du etwas gefunden, das Du in der Umkleidekabine anprobieren möchtest. Das versteht die Verkäuferin als Einladung, nun zu kommentieren, wie toll das Kleidungsstück doch zu Deinem Typ passt. Vielleicht bringt sie Dir gleich auch noch weitere (teure) Stücke, die Du unbedingt einmal anziehen solltest.

Ich möchte an dieser Stelle nicht alle Verkäufer als schlechtes Beispiel heranziehen. Es gibt wirklich auch einige gute. Aber gewisse Verkäufer sind auf Anhieb unsympathisch. Wir spüren, dass etwas nicht „stimmt“. Auch wenn die Verkäuferin lächelt und auch sonst alles richtig macht, haben wir das Gefühl, dass das Verhalten nur aufgesetzt und nicht ehrlich ist.

Das passiert, wenn unsere innere Haltung nicht mit dem übereinstimmt, was wir nach außen vermitteln. Deshalb kann Dir jede „Technik“, die Du hier in dieser Kategorie lernen kannst, nur helfen, wenn sie kongruent mit Deinen Gedanken und Gefühlen ist. Und selbst wenn Du ein so guter Schauspieler bist, dass Dein Gegenüber Deine wahren Intentionen nicht bemerkt, hast Du diesen Menschen garantiert für immer verloren, wenn er irgendwann die Wahrheit erfährt!

Berechtigtes Selbstvertrauen

Wenn Du andere Menschen mit mehr Ausstrahlung im täglichen Leben begeistern willst, entsteht diese Kongruenz nur, wenn Du selbst an Dich glaubst. Wie willst Du besser ankommen, wenn Du nicht einmal selbst von Dir überzeugt bist? Deshalb ist Selbstvertrauen für Deine innere Haltung extrem wichtig!

Aber was genau ist Selbstvertrauen eigentlich? Vielleicht hast Du Dir über diese Frage noch nie Gedanken gemacht. Trotzdem weißt Du instinktiv, wann Du an Dich glaubst und wann nicht: In einer Situation geht es Dir richtig gut und Du fühlst Dich wohl in Deiner Haut. In einer Situation fühlst Du Dich sehr unsicher. Ein Beispiel:

Eine Situation, in der wir uns fast alle unsicher fühlen, ist das Betreten eines Raums mit lauter unbekannten Menschen, die sich in kleinen Grüppchen angeregt miteinander unterhalten. Du weißt nicht, wie Du ins Gespräch kommen kannst und fühlst Dich wie ein Fremdkörper. Dir fehlt dann das nötige Selbstvertrauen, weil Du nicht weißt, wie Du Dich verhalten sollst.

Stell Dir auf der anderen Seite einmal vor, Du bist gerade dabei, Dein Lieblingshobby auszuüben. Ein Instrument spielen, Sport treiben oder malen zum Beispiel. Etwas, das Du schon jahrelang machst ”“ vielleicht so oft, dass alle Bewegungen schon automatisch ablaufen. Egal was passiert, Du weißt, dass Du Dein Hobby kannst. Du hast absolutes Vertrauen in Deine Fähigkeiten!

Diese beiden Situationen machen deutlich, was Selbstvertrauen eigentlich ist: Es ist das Gefühl, einer Aufgabe gewachsen zu sein. Dabei musst Du beachten, dass es sich nur um das „Gefühl“ handelt. Mit anderen Worten: Du kannst objektiv berechtigtes und unberechtigtes Selbstvertrauen haben. Denk nur mal an die ganzen „Gesangstalente“ in den deutschen Castingshows.

Dein berechtigtes Selbstvertrauen in bestimmten Situationen hängt damit maßgeblich von Deinem eigenen Selbstbild und Deinen tatsächlichen Fähigkeiten ab. Wenn beides zusammenpasst, hast Du die richtige Balance gefunden (blaue Linie). Das ist berechtigtes Selbstvertrauen. Dein Selbstvertrauen ist nicht zu hoch (rote Linie) und auch nicht zu niedrig (gelbe Linie).

Darstellung Berechtigtes Selbstvertrauen

Ultimatives Selbstvertrauen

Die Konsequenz aus dem Schaubild wäre jetzt eigentlich folgende: Wer mehr berechtigtes Selbstvertrauen haben will, muss sich mehr Fähigkeiten aneignen. Und das ist grundsätzlich auch richtig. Wenn Du in einem bestimmten Bereich selbstbewusster sein möchtest, ist das die sicherste Methode: Eigne Dir die notwendigen Fähigkeiten an und steigere so kontinuierlich Dein Selbstvertrauen.

Aber es gibt noch eine höhere Ebene, die wir bisher nicht berücksichtigt haben: Ich nenne es „Ultimatives Selbstvertrauen“. Denn klar ist, dass wir alle immer wieder in Situationen geraten, bei denen uns die nötigen Fähigkeiten fehlen werden. Trotzdem gibt es Menschen, die auch in solchen Lagen noch eine innere Ruhe ausstrahlen, die sagt: Ich bekomme das in den Griff! Und diese Haltung ist kongruent mit der inneren Welt. Diese Menschen sind nicht zu selbstbewusst (rote Linie), sondern haben eine andere Ebene erreicht, für die das obige Bild nicht gilt. Ultimatives Selbstvertrauen heißt, unabhängig von Deinen Fähigkeiten darauf zu vertrauen, eine Situation meistern zu können. Es entsteht, wenn wir uns selbst für das respektieren, was wir können und was nicht.

Das ist natürlich sehr abstrakt. Was kannst Du konkret machen, um mehr ultimatives Selbstvertrauen zu entwickeln?

Tu so, als hättest Du ultimatives Selbstvertrauen!

Wie Du das machst? Indem Du die Haltung von Menschen mit ultimativen Selbstvertrauen „kopierst“. Diese Art von Selbstvertrauen entsteht bei Menschen, die…

  • akzeptieren, dass sie nie alles können werden.
  • ehrlich sagen, wenn sie etwas nicht wissen oder können.
  • verstehen, dass Selbstvertrauen nicht damit zusammenhängt, ob sie besser als andere sind.
  • bereit sind, von anderen Menschen Hilfe entgegenzunehmen.
  • jeden Tag versuchen, ihr Bestes zu geben.
  • wissen, dass auch Niederlagen kommen werden.

Jetzt wirst Du absolut mit Recht sagen, dass dieser „Fake it till you make it“-Ansatz dem Kongruenz-Gedanken von oben vollkommen widerspricht. So tun als ob, ist doch genau das, was die Verkäuferin in unserem obigen Beispiel macht. Aber ultimatives Selbstvertrauen kannst Du von beiden „Seiten“ erreichen: Durch das Ändern Deiner inneren Haltung oder Deiner äußeren Darstellung. Ich will Dir das anhand eines Beispiels zeigen:

Ultimatives Selbstvertrauen: Durch Deine innere Haltung und Deine äußere Darstellung

Wenn Du im Inneren absolut glücklich bist, äußert sich dieses Glück nach außen meistens auch durch ein Lächeln (1). Andersherum ist es aber auch erwiesen, dass Du mit Hilfe eines äußeren Lächelns auf Deine innere Haltung sehr positiv einwirken kannst (2). Die beste Variante ist allerdings die Nummer 3! Wenn Du gleichzeitig an Deiner inneren Haltung und Deiner äußeren Darstellung arbeitest, potentiert sich das Ergebnis. In unserem Beispiel bist Du innen glücklicher und zeigst dies auch nach außen mit einem breiten Grinsen. Und dann ist auch die Kongruenz wieder gewahrt.

Wie zeigt sich Selbstvertrauen nach außen?

Damit bleibt natürlich noch die Frage, wie Du Selbstvertrauen ausstrahlen kannst. Denn die Eigenschaften der obigen Aufzählung müssen sich bei dem eben vorgeschlagenen „Fake it till you make it“-Ansatz auch nach außen bemerkbar machen.

Dazu gibt es in den folgenden Artikeln dieser Kategorie natürlich noch zahlreiche Tipps und Techniken. Aber als Einstieg folgende Beobachtung:

Selbstvertrauen äußert sich durch das, was Du nicht machst!

Menschen, die über viel Selbstvertrauen verfügen, fallen meistens durch ihre bedachte und entspannte Art auf. Nervöse Bewegungen kannst Du bei ihnen nicht wahrnehmen. Jede Handlung scheint wohl überlegt und mit einem Ziel vor Augen zu geschehen. Wie bei Deinem Lieblingshobby, wirkt alles vollkommen natürlich. Wer Selbstvertrauen ausstrahlt, zeichnet sich also gerade dadurch aus, dass er auf die (überflüssigen) hektischen Reaktionen verzichtet und so letztlich anderen das Gefühl vermittelt, jeder Aufgabe gewachsen zu sein.

Du kannst also versuchen, eine ruhigere Grundhaltung auszustrahlen. Gehe bewusst etwas langsamer oder senke Dein Redetempo ein wenig. Pass aber darauf auf, dass Du dadurch nicht lustlos und gefühllos wirkst.

Eine faszinierende Ausstrahlung hat viel mit Deinem Selbstvertrauen zu tun. Lies noch einmal die Liste der Eigenschaften, die für Dein ultimatives Selbstvertrauen wichtig sind. Versuche in den nächsten Tagen bewusst darauf zu achten, wer auf Dich selbstbewusst wirkt und warum. Anschließend kannst Du vielleicht ein paar Verhaltensweisen „kopieren“. Achte aber gleichzeitig darauf, dass Deine innere Haltung möglichst kongruent zu Deinem äußeren Bild ist.