Warum Sparsamkeit Deinen finanziellen Erfolg sabotieren kann

Es klingt so einfach in der Theorie:

  1. Verdiene mehr Geld als Du ausgibst und…
  2. … leg den Überschuss gewinnbringend an.

Das sind die Grundregeln für finanziellen Erfolg. Das Geheimnis für Reichtum ist im Grunde keines. Hältst Du Dich daran, wirst Du zwangsläufig langfristig reich, vermögend und finanziell unabhängig.

In der Praxis läuft es bei den meisten Menschen jedoch anders. Viele leben „von der Hand in den Mund“, ohne dass es eine positive Entwicklung in Ihren Finanzen gibt.

Der Verdienst spielt dabei keine Rolle. Da gibt es zum Beispiel Lottomillionäre, die kurze Zeit nach ihrem Gewinn mit leeren Händen dastehen, oder millionenschwere Spitzensportler, die unmittelbar im Anschluss an ihre Karriere pleite und auf staatliche Unterstützung angewiesen sind.

Kurz: Viele Beispiele zeigen, dass die Grundregeln für finanziellen Erfolg häufig nicht befolgt werden. Doch was ist es, was die Menschen davon abhält?

Das Konsumverhalten hat einen großen Einfluss

Unser Umgang mit Geld beruht auf von anderen nachgeahmten Verhaltensweisen.

Unser Verhalten ist in bestimmten Mustern verankert, die wir Gewohnheiten nennen. Die Gesellschaft, unsere Eltern, Verwandte, Freunde und Bekannte leben uns bestimmte Verhaltensweisen vor. Und wir adaptieren diese ganz unbewusst. Was Dein Umfeld Dir vorlebt hat, hat demnach einen großen Einfluss auf Dein eigenes Verhalten. In der Schule, im Studium oder Ausbildung wird uns das Thema Finanzen schlichtweg nicht gelehrt.

Doch was ist in unserer Welt nahezu omnipräsent? Konsum. Geld ausgeben für Luxusgüter. Wir leben heutzutage im absoluten Überfluss. Es wird konsumiert, wie wohl noch nie zuvor. Gefühlt kann sich jeder alles leisten. Und im Prinzip werden wir überall und jederzeit zum Konsumieren animiert. Hier einen Coffee-to-go, die schicken Turnschuhe aus der Werbung, das aktuelle Smartphone und am besten auch noch einen Neuwagen vor der Tür. Das alles kostet Geld. Geld, das uns eigentlich reicher machen könnte und sollte.

Mangel ist kein guter Ratgeber

Wäre der größte Gegner von finanziellem Erfolg der Konsum, läge die Lösung nahe: Verzicht. Sicherlich wäre das in unserer „Mein Haus” – “Mein Auto” – “Mein Boot“ – Gesellschaft nicht immer leicht. Ist aber der komplette Verzicht auf Konsum der richtige Weg, wenn das langfristige Ziel Reichtum ist? – Nein!

Verzicht erzeugt ein Gefühl von “das kann ich mir nicht leisten”. Das Gefühl von Mangel ist kein guter Ratgeber für Erfolg, gerade in Bezug auf das Thema Finanzen. Im Endeffekt wird das Gefühl von Mangel Ängste wecken, der Fokus wird falsch gesetzt: auf „nicht verlieren“ anstelle von „gewinnen“.

Die Wahrscheinlichkeit, dass Du Chancen siehst und wahrnimmst werden sinken. Einfache Beispiele:

  • Du sparst Dir das gemeinsame Mittagessen mit einem Kollegen und verpasst dort eine tolle Geschäftsidee.
  • Oder Du bleibst lieber zuhause, anstatt zu reisen und die Welt zu erkunden – und nimmst Dir so die Chance, auf neue Gedanken zu kommen.

Das Gefühl von Mangel wird Dich halten wo Du bist, da Du aus Angst an bestehenden Mustern festhalten wirst.

Finde eine Waage zwischen Konsum und Verzicht

Deswegen ist es von enormer Bedeutung, Konsum und Vermögensaufbau in Waage zu bringen. Entscheidend ist zunächst, dass Dein Konsumverhalten sinnvoll (oder gewinnbringend) ausgerichtet ist. Dafür ist es notwendig, dass Du Dir vor Augen führst, welche Dinge Du brauchst und welche Du Dir darüber hinaus leisten möchtest, weil sie für Dich eine besondere Bedeutung haben, Dich motivieren und glücklich machen. Für Deinen langfristigen Erfolg ist es wichtig, dass Du Dir diese Dinge leistest. Wie in den Beispielen oben, ist es auch für Deinen finanziellen Erfolg wichtig, unter Leute zu kommen und die Welt zu bereisen. Wer Reichtum erzeugen möchte darf auch in Fülle leben.

Das Ziel sollte sein, das Gefühl von “Fülle” zu suchen. Immer nach der Möglichkeit suchen, zu konsumieren und gleichzeitig Geld zu behalten. Tätigst Du häufig Impulskäufe, möchtest Du alles besitzen, alles sofort mitnehmen, so minimiert sich Deine Chance auf den erwünschten Erfolg.

Konzentrierst Du Dich hingegen während des Konsums nur auf die für Dich wirklich wichtigen Dinge, lernst Du, später auch an anderer Stelle wirtschaftlich zu handeln. Dich bewusst sparsam zu verhalten. Dies ebnet Dir den Weg zu langfristigem finanziellen Wachstum.

Reiche Menschen haben häufig eine besondere Beziehung zur Sparsamkeit. Beispiele von Super-Reichen, die sich wirklich alles leisten könnten:

  • Warren Buffett (86, 75 Milliarden Dollar), frühstückt jeden Morgen für unter 3 Dollar bei McDonalds und lebt noch immer in demselben Haus, das er 1958 für 30 000 Dollar gekauft hat.
  • Ingvar Kamprad (90, Ikea-Gründer, 23 Milliarden Dollar), fliegt trotz seines Vermögens bis heute in der Economy Klasse, isst in der Cafeteria seines Unternehmens und fährt einen uralten Volvo.
  • Azim Premji (71, reichster Inder), fliegt ebenfalls nur „Holzklasse“ und fährt einen Gebrauchtwagen.

Diese Beispiele zeigen Gewohnheiten, die sich diese drei Menschen in bestimmten Bereichen Ihres Lebens angeeignet haben. Sie entscheiden sich hier für die für sie wirtschaftlichste Lösung in Bereichen, die für sie persönlich keine große Bedeutung zu haben scheinen.

So trotzt Du den Konsum-Versuchungen

Wenn Du zu den Personen gehörst, die immer das Neuste und Beste haben wollen, erschwert Dir diese Einstellung den Vermögensaufbau. Konzentriere Dich zunehmend darauf, herauszufinden, was Dir wirklich etwas bedeutet. Auf das, was Dir das Gefühl von Reichtum aus deinem Inneren vermittelt. Lerne Deine eigenen Prioritäten kennen.

Folgende Fragen können Dir dabei helfen:

  • Wie wichtig ist mir das?
  • Was ist mir wirklich wichtig?
  • Welche Dinge erzeugen in mir das Gefühl von Reichtum?
  • Was brauche ich um glücklich zu sein?
  • Was sind meine Werte?

Indem Du den Fokus bewusst auf das legst, was Dir wirklich wichtig ist, fühlst Du Dich reich. Gönne Dir diese Dinge ganz bewusst und gerne nach dem Motto: „Wenn, dann richtig!“. So lernst Du dem Prozess zu vertrauen, Du lebst mit dem Gefühl von Fülle, fühlst Dich gut und umgibst Dich mit positiven Gedanken. Allmählich wird Dein Blick auf deine Ziele geschärft. Dadurch steigt Deine Motivation und Dein “Warum”, also das was Dich antreibt, wird klarer. Auf der anderen Seite, kann jeder Euro, den Du einsparst, weil Du auf “sinnlosen” Konsum verzichtest, Dich ebenfalls glücklich und stolz machen.

Der optimale Depot-Mix für jedes Alter

Wer Geld gewinnbringend anlegen möchte, dem bieten sich unzählige Möglichkeiten. Im Anlagen-Dschungel gibt es inzwischen so viele verschiedene Anlageklassen, dass der Überblick schnell verloren geht: Aktien, Aktienfonds, Zertifikate, Immobilien, Bausparverträge oder Festgeld. Innerhalb dieser Produkte gibt es noch viele zusätzliche Unterteilungen.

Die entscheidende Frage lautet also:

Wie soll mein Kapital auf die verschiedenen Anlageprodukte verteilt sein?

Die erste einfache und vielleicht enttäuschende Antwort ist, dass es kein Rezept für jedermann gibt. Ein Depot muss immer individuell an die jeweiligen Lebensumstände angepasst sein.

Generell wird das Geld in Deutschland aber schlecht angelegt. Das bedeutet, dass viel zu viel Geld auf Sparkonten oder als Bargeld behalten wird. Was also vermeintlich sicherheitsorientiert ist und vor Verlust schützt, ist eine meistens die falsche Strategie. Denn wegen einer Inflationsrate von etwa 2-3 Prozent im Jahr verliert das Geld teilweise sogar an Wert.

Die einzige Möglichkeit sich langsam aber stetig ein Vermögen aufzubauen, ist Geld auch in Aktien oder ähnliche Produkte zu investieren. Das Problem ist aber, dass Einzelaktien zwar eine sehr hohe Rendite erwirtschaften können umgekehrt aber auch schnell in die Verlustzone rutschen können. Das Kapital muss also auf viele verschiedene Produktklassen gestreut sein. Da ein optimaler Depot-Mix aber bei jedem unterschiedlich aussieht, müssen zunächst folgende Fragen beantwortet werden:

  • Wie viel Vermögen habe ich bereits?
  • Wie alt bin ich und wie sieht mein Anlagehorizont aus?
  • Welche Investitions-Persönlichkeit habe ich?

Du kannst jung sein ohne Geld, aber Du kannst ohne Geld nicht alt sein. Tennessee Williams

Wegen des höheren Schwankungsrisikos bei Aktien gilt generell: Je länger der Anlagehorizont, desto mehr Aktien sollten im Depot sein. Die Faustformel für den idealen Aktienanteil im Depot lautet:

100 Prozent ”“ Alter

Junge Menschen können Kursschwankungen einfach aussitzen und sind auf das Geld nicht sofort angewiesen. Trotzdem sollten auch sie mindestens drei Nettogehälter auf einem Tagesgeldkonto haben, um im Notfall Geld zur Verfügung zu haben (s. Der Weg zur finanziellen Unabhängigkeit) Je kürzer der Anlagehorizont ist, desto sicherheitsorientierter sollte das Depot aussehen. Außerdem entscheidet auch die Investitions-Persönlichkeit, ob eher „No risk, no fun“ oder „Safety first“ gilt.

Zwei Beispiele

Im Folgenden sollen aus diesen theoretischen Ansätzen zwei konkrete Beispiele helfen, den optimalen Depot-Mix für sich zu entwickeln.

Wer noch einen mehr als 20 Jahre langen Anlagehorizont hat und renditeorientiert ist, für den bietet sich z.B. folgende Depot-Zusammensetzung an:

Depot Risiko

Anleger, deren Horizont kürzer ist und die eher sicherheitsorientiert anlegen wollen, sollten z.B. folgenden Mix wählen.

Depot Sicherheit

Dies sind natürlich nur Beispiele für eine mögliche Zusammensetzung. Hier soll lediglich ein Trend erkennbar sein, damit die eigene Umstrukturierung des Depots leichter fällt.

Eigenes Fachwissen bringt die höchste Rendite

Das Geld zum Investieren liegt auf dem Konto und die große Frage lautet: „In welche Anlage soll ich das Geld investieren?“ Diese Entscheidung hängt von sehr vielen Faktoren ab (Die Grundlagen der Investition). Es gibt aber generell ein paar Dinge, die auf jede Form der Anlage zutreffen und deshalb unbedingt vorher berücksichtigt werden müssen. Um diese Erwägungen überhaupt anstellen zu können, musst Du Dir zunächst Fachwissen aneignen.

Es ist es extrem wichtig, niemals einfach blind Anlagetipps anzunehmen. Banken wollen oftmals nur ihre eigenen Produkte verkaufen, obwohl diese vielleicht nicht optimal zu Deiner Anlagepersönlichkeit passen (denn hier gibt es zusätzliche Provisionen). Schon mit ein wenig Fachwissen wirkst Du gleich kompetenter und wirst im Zweifel eine bessere Beratung erhalten. Denn wenn Du in der Lage bist, einem Berater qualifizierte Fragen zu stellen und Unklarheiten zu entdecken, wird Dir automatisch mehr zugetraut und zugemutet!

Noch besser ist es, wenn Du gleich eine unabhängige Beratung aufsuchst, für die Du zwar in der Regel etwas bezahlen musst, die dafür aber keine Provisionen für bestimmte Produkte kassiert. Auch hier kann solides Vorwissen natürlich nicht schaden. Grundsätzlich ist das Einholen einer zusätzlichen zweiten Meinung vor der Investitionsentscheidung sehr empfehlenswert.

Der Sprung von der Klippe

Gefährlich ist der Einstieg in eine Anlageform immer dann, wenn alle anderen auch gerade einsteigen. Dieser so genannte Herdentrieb verhindert oft, dass Du einen kühlen Kopf bewahrst und deshalb das machst, was alle machen. Du darfst nie in Panik verfallen oder Dich über eine verpasste Chance ärgern. Wer die Lage mit eigenem Fachwissen in Ruhe analysiert und sich nicht von den eigenen Gefühlen oder unrealistischen Gewinnversprechungen leiten lässt, steht am Ende am besten da.

Der Einstiegspunkt in eine Anlage ist vergleichbar mit dem berühmten Klippensprung in Acapulco. Dort springen Klippenspringer aus 26 Meter Höhe ins Meer. Das Problem neben der unmenschlichen Höhe ist, dass die Wellenbewegungen des Meeres für eine unterschiedliche Wassertiefe sorgen und ein Sprung zur falschen Zeit fatale Folgen haben kann.

Wer also über den Rand der Klippe in die Tiefe schaut, würde am liebsten dann springen, wenn die Bucht gerade schön mit Wasser gefüllt ist. Während der Flugzeit hat sich das Wasser aber schon wieder zurückgezogen, so dass mangels Wassertiefe lebensgefährliche Verletzungen drohen. Die Springer müssen deshalb ihrer Intuition entgegengesetzt in dem Moment von der Klippe abspringen, in dem das Meer gerade den Blick auf den steinigen Boden freigibt. Denn bis sie sicher unten ankommen, hat die nächste Welle die Bucht erreicht.

Behalte dieses Bild des Klippenspringers im Kopf, wenn Du eine Entscheidung über eine Investition triffst. Wenn gerade alle investieren/springen solltest Du zumindest skeptisch sein. Die Gefahr, dass es sich um eine Blase handelt und der Sektor in nächster Zeit einen Crash erleidet, ist dann deutlich größer.

Das Wissen ständig erweitern

Eine Investition in Wissen erzielt immer die höchste Rendite Benjamin Franklin

Bilde Dich also ständig weiter, indem Du zum Beispiel den Wirtschaftsteil einer guten Zeitung verfolgst und zusätzlich Kapitalmagazine liest. Denn dann kannst Du eigene Erwägungen anstellen und selbst beurteilen, ob eine Anlage die richtige Wahl für Dein Depot ist. Zu dem Thema der Risikostreuung und der optimalen Verteilung wird es hier bald einen Artikel geben.

Außerdem solltest Du Dich minimal eine Stunde pro Woche mit der Zusammensetzung und der Wertentwicklung Deines Vermögens beschäftigen. Verlasse Dich auch bei der Verwaltung Deines Geldes niemals auf einen Berater, sondern behalte selbst das Heft in der Hand. Idealerweise hilft Dir ein Vermögensberater beim Erreichen Deiner Ziele und gibt Dir sinnvolle Tipps, die Du anschließend selbst unter die Lupe nehmen kannst. Die Entscheidung musst Du aber letztendlich treffen. Und das fällt wesentlich leichter, wenn Du Dich mit eigenem Fachwissen selbst überzeugen kannst, die richtige Anlage gewählt zu haben.

Die Grundlagen der Investition

Zu den Themen Investition, Anlagastrategie oder Aktien gibt es eine Fülle an Informationen. Bis man sich auf diesen Gebieten gut auskennt können Jahre vergehen. Du musst aber kein Experte sein, um mit dem Investieren anzufangen. Trotzdem solltest Du nicht einfach ins kalte Wasser springen. In diesem Artikel lernst Du deshalb die absoluten Grundlagen, mit denen Du Deine eigene Strategie entwickeln kannst.

Im Aktiengeschäft bist Du gut, wenn Du von zehn Malen sechs Mal richtig liegst. Du wirst nie neun von zehn Malen richtig liegen. Peter Lynch

Bei jeder Investition gibst Du einen Teil Deines Geldes an jemand anderen. Weil Du damit die Kontrolle über Dein Geld abgibst und ein gewisses Risiko eingehst, erwartest Du eine Gegenleistung in Form eines Gewinns. Je höher dieses Risiko und damit die Gefahr eines Verlustes ist, desto größer muss auch die mögliche Rendite ausfallen. Wenn Du langfristig hohe Gewinne erzielen willst, musst Du also auch in der Lage sein, ab und zu Verluste hinzunehmen.

Eine Anlagestrategie entwickeln

Investieren ist wie eine lange Autoreise. Du musst vorher viele Faktoren gut planen, um die richtigen Entscheidungen zu treffen. Ein Überblick:

  • Wie lang ist die Reise? Anlagezeitraum
  • Was musst Du einpacken? Anlageform
  • Wie viel Benzin benötigst Du? Anlagesumme
  • Welchen Weg willst Du fahren? Sicher und langsam oder risikoreich und schnell? Anlagerisiko
  • Musst Du zwischendurch eine Pause machen? Liquidität der Anlage
  • Wie lange willst Du am Ziel bleiben? Willst Du von Deinen Anlagen lange leben?

Mit Hilfe dieser Analogie kannst Du Dir erste Gedanken über Deine Strategie machen. Wichtig ist vor allem, dass Du Dein Risiko streust, damit Du am Ende tatsächlich auch am Ziel ankommst. Ein bekanntes Sprichwort sagt: „Lege nie alle Eier in einen Korb.“ Du solltest nie Dein gesamtes Anlagevermögen in eine einzige Anlage investieren. Gerade Aktien kannst Du sehr gut aus unterschiedlichen Branchen oder Ländern kaufen und so diversifizieren.

Trotzdem sollte das Ersparte nicht nur in Aktien investiert sein, sondern z.B. auch auf Anleihen oder ein Tagesgeldkonto verteilt werden. Es gibt unzählige Möglichkeiten das eigene Depot sinnvoll zu strukturieren und zu diversifizieren. Je mehr sichere Anlagen sich im Depot befinden, desto geringer ist die Gefahr eines Verlustes. Diese Sicherheit reduziert allerdings Deine Rendite. Es gilt ein sinnvolles Gleichgewicht aus Sicherheit und Risiko zu wählen. Die optimale Aufteilung hängt vom Anlagetyp ab. Wer jung ist, kann Verluste beispielsweise später noch leichter ausgleichen und daher mehr Risikowerte in das eigene Depot aufnehmen.

Wichtig beim Investieren in risikoreiche Anlagen wie Aktien, Anleihen oder Fonds ist, dass Du das Geld für eine längere Zeit entbehren kannst (mindestens fünf Jahre), damit Du schwächere Jahre aussitzen kannst. Je kürzer der Zeitraum, in dem Du investieren willst, desto sicherer sollte das Geld sein (Zinspapiere, Tagesgeldkonto etc.)

Übung macht den Meister

Inzwischen gibt es zahlreiche Internetseiten (z.B. OnVista.de), auf denen Du ein virtuelles Depot erstellen kannst. Dort kannst Du Aktien „kaufen“ und beobachten, wie sich die Werte weiterentwickeln. Ist Dein Depotwert nach einigen Monaten gestiegen? Wie haben sich entsprechende Aktienindizes wie der DAX in der gleichen Zeit entwickelt? Nutze diese Übungsmöglichkeit, damit Du mit Deinem gesparten Geld keine Anfängerfehler machst.

Der Weg zur finanziellen Unabhängigkeit

Was bedeutet eigentlich finanzielle Unabhängigkeit? Ab wann bist Du finanziell unabhängig und damit frei von Geldsorgen? Es ist eigentlich ganz einfach: Wer mehr Cash-Flow (eingehende Finanzmittel) erzielt als Ausgaben hat, ist finanziell unabhängig.

Als erstes musst Du also feststellen, wie viel Geld Du im Monat zum Leben benötigst und in etwa in Zukunft benötigen wirst. Dazu ist es zunächst sinnvoll, alle Ausgaben im Monat zu verfolgen und so eine grobe Übersicht Deines Versorgungsbedarfs zu erhalten.

Des Weiteren musst Du die Inflation berücksichtigen. Durch diese schleichende Geldentwertung gibt es jedes Jahr eine stetige Preiserhöhung, so dass sich der Geldwert etwa alle 30 Jahre halbiert. Du benötigst also in 30 Jahren doppelt so viel Cash-Flow wie heute, um Deine Ausgaben zu decken. Der Geldfluss muss sich also jedes Jahr mindestens im Gleichschritt mit der Inflationsrate erhöhen.

Das Ziel sollte es sein, dass Du auf Dein Gehalt irgendwann nicht mehr angewiesen bist. Nur Deine Vermögensanlagen erzielen dann das benötigte Einkommen. Dazu musst Du Dein eingespartes Vermögen aber gewinnbringend investieren. Das ist immer ein heikles Thema, weil mit Investitionen oft auch Risiken verbunden sind. Aus diesem Grund ist es besonders wichtig, dass Du an Deiner finanziellen Intelligenz arbeitest und Dir mit Hilfe von Büchern etc. viel Wissen aneignest (einen Einstieg bietet: Die Grundlagen der Investition)

Ein Notfallkonto anlegen

Aber auch mit viel Wissen können Investitionen schief gehen. Außerdem besteht immer die Gefahr, dass Du Deinen Job verlierst oder Dein Unternehmen insolvent wird. Für solche Notfälle kannst Du Dir ein Notfallkonto anlegen. Auf diesem Konto sollte so viel Geld sein, dass Du die Ausgaben von etwa sechs Monaten auffangen kannst.

Dieses Konto wirkt wie ein Sicherheitsgurt im Auto. Bei finanziellen Unfällen passiert Dir nichts Schlimmes, das Konto fängt Dich sicher auf. So musst Du nicht ständig in Angst leben, dass ein finanzieller Bankrott droht, wenn eine Monatszahlung Gehalt ausfällt oder eine Investition nicht den gewünschten Ertrag erzielt. Bis zu einem gewissen Punkt kannst Du Dich schon mit einem aufgefüllten Notfallkonto finanziell unabhängig fühlen.

Die Ausgaben von sechs Monaten einzusparen, wird abhängig von Deinem gewählten Anteil (Regelmäßiges Sparen) einige Zeit in Anspruch nehmen. Um nicht komplett auf gewinnträchtige Investitionen zu verzichten, kannst Du 50% Deines Sparanteils für das Notfallkonto verwenden und den Rest anlegen.

Finanzielle Freiheit ist also vor allem eine Frage der Planung und der finanziellen Intelligenz. Du solltest jede Woche mindestens zwei Stunden Deinem Vermögensaufbau widmen. Überprüfe die Entwicklung Deiner Investitionen, finde neue Anlagemöglichkeiten oder bilde Dich weiter und Du wirst Deinen Weg zur finanziellen Unabhängigkeit große Hürden meistern.

Regelmäßiges Sparen

Wenn Du vom Zinseszinseffekt (Reich werden ist gar nicht so schwer) profitieren willst, benötigst Du natürlich Geld zum Investieren. Viele Menschen laufen aber durchs Leben und haben am Ende des Monats kein Geld mehr übrig, um es anzulegen. Falls zum Abschluss des Jahres noch ein wenig Geld auf dem Konto übrig bleibt, steht Weihnachten schon vor der Tür und zehrt die letzten Reserven auf. Es scheint fast unmöglich zu sein, jeden Monat eine große Summe Geld Beiseite zulegen.

Wie oft hast Du Leute sagen hören „Wenn ich mehr verdienen würde, könnte ich auch richtig sparen.“? Dabei es ist nicht entscheidend, wie viel Du verdienst, sondern wie viel Du von dem Geld gleich wieder ausgibst. Es handelt sich meistens also nicht um ein Einkommens- sondern um ein Ausgabeproblem. Deshalb sollte es Dein Ziel sein, unabhängig von Deiner finanziellen Situation jeden Monat Geld zu einzusparen.

Am besten sorgst Du dafür, dass automatisch ein bestimmter Betrag pro Monat auf ein separates Konto umgeleitet wird bevor Du das Geld ausgeben kannst. Auf diese Weise sind keine eiserne Spardisziplin oder zeitaufwendiges eigenhändiges Überweisen nötig. Du machst Dir das Sparen viel leichter! Allerdings hast Du so am Monatsende natürlich weniger Geld zum Ausgeben. Wie kannst Du also Deine Lebensqualität beibehalten und dennoch ein Vermögen aufbauen?

Finde Deinen „Latte-Faktor“

Der amerikanische Autor David Bach hat sich für das Einsparen kleiner Beträge den Ausdruck „Latte-Faktor“ ausgedacht. Wer jeden Tag auf dem Weg zur Arbeit einen Latte Macchiato und einen Muffin bei Starbucks kauft, gibt etwa 5€ am Tag aus. Solche kleinen Beträge können zusammenaddiert einen hohen Betrag ausmachen und sind oft entbehrliche Ausgaben. Wofür gibst Du täglich Geld aus? Welche dieser Ausgaben sind wichtig, welche eher unnötig? Ein paar Beispiele:

  • Jeden Morgen einen Kaffe in einem Coffeeshop kaufen.
  • Häufig zum Essen in Restaurants gehen.
  • Im Fitnessstudio Mitglied sein und nur einmal die Woche hingehen.
  • Zigaretten.
  • Abonnements von Zeitschriften, die Du nicht mehr liest

Das heißt natürlich nicht, dass Du auf alles verzichten sollst, nur um Geld einzusparen. Aber jeder hat irgendwelche kleinen Ausgaben, die nicht notwendig sind und die ein hohes Sparpotential haben. Wenn Du einen Weg findest, jeden Tag 5 € einzusparen, sparst Du in einer Woche 35 € und in einem Monat 150 €. Wird dieses Geld mit einer jährlichen Rate von 10% Zinsen angelegt, ergeben sich folgende Summen:

Sparpotential bei 5 € am Tag

Das Anlegen von nur 5 € am Tag kann am Ende einen riesengroßen Unterschied machen (nach 30 Jahren fast 340.000 €). Versuche deshalb in den nächsten Tagen Deinen persönlichen „Latte-Faktor“ zu finden.

Natürlich reichen 150 € im Monat in der Regel nicht, um finanziell unabhängig (Reich werden ist gar nicht so schwer) zu werden. Aber es ist ein Anfang!

Wie viel kannst Du einsparen?

Neben solchen täglichen Einsparungen ist es sinnvoll, einen bestimmten Prozentsatz des Gehalts für den Vermögensaufbau zu verwenden. Die Höhe hängt wesentlich von der Anzahl der Jahre ab, die Du noch arbeiten möchtest. Wenn Du schnell reich werden willst, sind 20% des Gehalts optimal. Das ist ein unvorstellbar großer Anteil!

Es ist aber wie beim Sport. Du wirst einen Marathon ohne Training nicht meistern. Ebenso ist das Einsparen von 0 auf 20% in einem Monat utopisch. Fang klein an! Leite diesen Monat lediglich 1% Deines Gehalts auf ein anderes Konto um. Am Ende des Monats wirst Du keinen großen Unterschied bemerken. Du kannst auf diese Weise Deine Sparquote langsam steigern. Außerdem kannst Du im Falle einer Gehaltserhöhung die Hälfte dieses zusätzlichen Einkommens für Deinen Vermögensaufbau nutzen. So vergrößert sich der Prozentsatz immer weiter bis Du irgendwann bei einer Quote von 20% liegst.

Noch mal: Es geht nicht darum, die Lebensqualität einzuschränken oder auf alles zu verzichten. Reichtum ist auch mit geringeren Prozentsätzen zu erreichen. Wichtig ist vor allem, dass Du überhaupt einen bestimmten Betrag pro Monat sparst. Bestenfalls wird das Geld automatisch umgeleitet und Du bemerkst am Ende des Monats nicht einmal, dass Du weniger Geld zum Ausgeben hattest. Teilweise gibt es auch die Möglichkeit, das Gehalt vor Abzug der Steuern in geförderte Altersvorsorgepläne zu investieren. Diese „Steuergeschenke“ solltest Du unbedingt nutzen. Also finde Deinen „Latte-Faktor“ und steigere langsam den Anteil Deines Gehalts, mit dem Du Dein Vermögen aufbaust.

Reich werden ist gar nicht so schwer

Reichtum ist relativ. Im Vergleich zu fast 9/10 der Weltbevölkerung bist Du heute schon reich. Deshalb genügt das pauschale Streben nach Reichtum nicht. Du musst selbst festlegen, wie viel Geld Du haben möchtest. Setze Dir ein präzises Ziel, das Deinen persönlichen Lebensstandard berücksichtigt (s. Kategorie Ziele) und Du wirst sehen, dass es gar nicht so schwer ist, diese Wunschsumme zu erreichen.

Viele Menschen haben von Finanzen überhaupt keine Ahnung und leben ohne einen genauen Finanzplan für die Zukunft einfach von Jahr zu Jahr. Sie bauen entweder gar kein Vermögen auf oder müssen Anlageberatern blind vertrauen. Jedes Jahr ohne einen eigenen Finanzplan kann am Ende leicht mehrere zehntausend Euro kosten. Es kommt beim Vermögensaufbau vor allem auf den Zeitrahmen an: Je länger Du Geld anlegst, desto stärker kommt der Zinseszinseffekt zum Tragen.

Der Zinseszinseffekt

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In der Grafik siehst Du die Wertentwicklung von 10.000 € über den Zeitraum von 20 Jahren bei einer Verzinsung von 2%, 5% und 10%. Während Du bei 2% (z.B. Sparkonto) gerade einmal die Inflation ausgleichst und am Ende bei etwa 15.000€ landest, erhältst Du bei einer Verzinsung von 5% (Lebensversicherung oder Rentenfonds) schon fast das 2,7-fache Deines Startkapitals. Wenn Du über die Dauer von 20 Jahren im Durchschnitt 10% (Aktienmarkt) erzielst, hat sich das Geld fast versiebenfacht. Nach 30 Jahren hätten sich die 10.000€ Startkapital sogar in 174.500 € vermehrt.

Das liegt daran, dass nicht nur Dein Startkapital verzinst wird, sondern auch die Zinsen aus den vergangenen Jahren. Die Formel für die Berechnung der Zinseszinsen lautet:

Endkapital = Startkapital * (1 + Zinssatz)Anzahl der Jahre

Wenn Du einmal selbst den Zinseszinseffekt ausprobieren möchtest, benutze entweder die Formel oder diesen Zinseszinsrechner.

Du kannst also im Alter über reichlich Geld verfügen, wenn Du früh genug mit dem Sparen anfängst. Und dafür musst Du (fast) nichts tun. Dieses Beispiel berücksichtigt keine monatlichen Einzahlungen, sondern nur das einmalige Anlegen eines Geldbetrags.

Es gibt keine Abkürzung

Es gibt keine vernünftige Abkürzung, um in kurzer Zeit ein großes Vermögen aufzubauen. Am einfachsten geht es, wenn Du Dein Vermögen über längere Zeit aufbaust und mit einer klugen Anlagestrategie den Zinseszinseffekt ausnutzt.

Vor allem ist aber wichtig, dass Du an Deiner finanziellen Intelligenz arbeitest. Wenn Du reich werden willst, musst Du in der Lage sein, Risiken abzuwägen und Dein Geld mit einem intelligenten Finanzplan zu investieren. Wie das genau funktioniert, woher das Geld zum Sparen kommt und was Du auf dem Weg zu einem großen Vermögen unbedingt vermeiden solltest, lernst Du in den weiteren Artikeln dieser Kategorie.

Macht Geld glücklich?

Diese Kategorie widmet sich dem wichtigen Thema, wie Du finanziell erfolgreich sein kannst. Aber bist Du mit Geld glücklicher als ohne? Zu dieser Frage gibt es eine unendliche Flut wissenschaftlicher Untersuchungen: Psychologen, Ökonomen und Sozialwissenschaftler haben versucht, eine eindeutige Antwort zu finden, sie aber bis heute nicht gefunden. Vielleicht liegt das daran, weil es keine klare Antwort gibt?

Geld ist nur eine Idee. Wir geben einem Stück Papier einen bestimmten Wert, der von allen akzeptiert wird. Mit Geld allein kannst Du Dir Glück also nicht kaufen. Geld bewahrt keine Freundschaften oder macht Dich zu einem besseren Menschen. Aber Geld, das Du überlegt ausgibst, kann Dein Glück stark beeinflussen.

Wir kennen alle die Sprüche „Geld ist schlecht“ oder „Geld verdirbt den Charakter“. Geld hat teilweise ein sehr negatives Bild in der Gesellschaft. Aber Geld ist weder schlecht noch bedeutungslos. Es ist Ausgleich Deiner Arbeit und hilft Dir, ein angenehmes Leben zu führen. Es ist wie mit Deiner Gesundheit: Du machst Dir nur große Sorgen, wenn Du sie nicht hast. Den wertvollsten Luxus den Geld kaufen kann ist, dass Du Dir keine Sorgen darum machen musst.

Es ist also mehr die Sicherheit, die vom Geld ausgeht und die für positive Gefühle verantwortlich ist. Geld kann Dich vor negativen Umständen beschützen. Die besten Ärzte kosten Geld. Ein erholsamer Urlaub muss genauso bezahlt werden wie jemand, der Dir bei Deiner Arbeit hilft, damit Du selbst mehr Zeit für Freizeitaktivitäten hast. Geld gibt Dir die Freiheit, zu entscheiden.

Nicht die geringste Wunderkraft des Geldes ist es, dass es gemeine Menschen ebenso sicher zugrunde richtet wie es vornehme Menschen kräftigt und veredelt. George Bernard Shaw

Dein Glück hängt also vor allem davon ab, was Du mit Deinem Geld machst. Gibst Du es für Dinge aus, die Dein allgemeines Wohlbefinden steigern? Obwohl neu erworbene Dinge Dir für einen Moment Freude bringen, geht dieses Glücksgefühl auf Dauer verloren, weil Du Dich schnell an sie gewöhnt hast. Wenn Du Dein Geld dagegen für Deine Beziehungen zu Partner, Familie und Freunden, Deine Gesundheit und unvergessliche Momente ausgibst, kann Geld Dich glücklich machen.

Es ist jedoch wichtig, dass Du ab und zu mal überprüfst, ob Du nicht verloren hast, was Geld nicht kaufen kann! Denn wenn Dein Glück nur vom Kontostand abhängt, wirst Du nie glücklich sein. Stell Dir deshalb regelmäßig folgende Frage: Besitze ich Geld oder besitzt das Geld mich?

Geld sollte nie das Wichtigste im Leben sein. Es kann jedoch in starkem Maße zu Deinem Glück beitragen, wenn Du es richtig ausgibst. Zum Ausgeben benötigst Du aber zunächst einmal eine gewisse Menge Geld. Was Du auf diesem Weg zur finanziellen Unabhängigkeit tun musst, lernst Du in dieser Kategorie. Ob das Geld Dich dann wirklich glücklich macht, hängt aber von Dir ab!