Drei klassische Erfolgsmythen enttarnt

Magazine, Bücher und das Internet. Überall findest Du Tipps für ein erfolgreiches Leben. Einige dieser Tipps tauchen immer wieder auf – sie sind aber falsch! Es sind Erfolgsmythen, die zwar gut klingen, Dir am Ende aber kaum weiterhelfen. Zumindest an der Oberfläche. Denn hinter diesen Mythen verstecken sich die wahren Erfolgstipps. Heute wollen wir mit diesen Erfolgsmythen aufräumen und Dir zeigen, was sich hinter ihnen verbirgt. In Zukunft wirst Du die Mythen sofort erkennen und Dich nicht von falschen Versprechungen verführen lassen.

Erfolgsmythos #1 – Mit den richtigen Tipps wird es ganz einfach

Die Welt wird immer schnelllebiger. Wir wollen Dinge lieber heute statt morgen. Auch beim Thema Erfolg sind wir ungeduldiger geworden. Wir träumen davon, dass über Nacht alles besser wird. Kein Wunder, dass uns Dinge versprochen werden wie “Geheimnisse einer guten Figur – 4 Wochen, 4 Methoden”, “Aufstieg leicht gemacht” oder “3 einfache Tipps für ein stressfreies Leben”.

Oft sind die Tipps gar nicht schlecht. Aber es entsteht ein falscher Eindruck: Was diese Titel suggerieren, ist, dass uns nur ein paar neue Tipps fehlen und dann plötzlich alles ganz einfach wird. Doch das täuscht über zwei Dinge hinweg:

1. Erfolg ist nie einfach

Wir haben schon oft darüber geschrieben, dass Erfolg nicht ein Ereignis, sondern ein Prozess ist. Nimm zum Beispiel einen Spitzensportler, der bei den Olympischen Spielen eine Goldmedaille gewinnt. Wir sehen, wie er als strahlender Sieger auf dem Podest ganz oben steht und seine Medaille über den Kopf gestreift bekommt. Doch die jahrelangen Entbehrungen, das harte Training und die nicht nachlassende Disziplin sehen wir nicht.

Wenn Michael Phelps seine Züge wie kein anderer durch das Schwimmbecken gemacht hat oder Magdalena Neuner mit großem Vorsprung über die Ziellinie gefahren ist, sieht das einfach aus. In Wahrheit aber haben diese Sportler nicht ein paar simple Tipps befolgt und sind so an allen anderen Wettbewerbern vorbeigeflogen.

Das gilt nicht nur für Spitzenathleten. Hinter jedem Ziel (Ereignis) steckt ein langer Prozess. Wenn Du 10 Kilo abnehmen willst, musst Du dafür viel schwitzen und Deine Ernährung umstellen. Wenn Du Millionär werden willst, musst Du über viele Jahre lernen, ein ökonomisches Gespür zu entwickeln. Erfolg kommt nicht über Nacht, sondern ist die Folge vieler kleiner Schritte.

Steve Jobs hat dies in seiner berühmten Rede an der Stanford University schön beschrieben. Er erzählt von verschiedenen Stationen in seinem Leben (Punkte) und wie sie spätere Entwicklungen hervorgebracht haben. Anschließend fügt er hinzu:

Natürlich war es nicht möglich, in die Zukunft blickend diese Punkte miteinander zu verbinden, während ich noch an der Universität war. Aber es war sehr klar, als ich zehn Jahre später zurückblickte. Du kannst die Punkte nicht verbinden, wenn Du nach vorne blickst. Du kannst die Punkte nur verbinden, wenn Du zurück blickst. So musst Du daran glauben, dass sich die Punkte irgendwie in der Zukunft verbinden werden. Steve Jobs

Deine Punkte sind all die Dinge, die Du bis heute gemacht hast und in Zukunft tun wirst – der Prozess. Ohne diese einzelnen Schritte wirst Du spätere Erfolge nicht erreichen. Und genau das ist der Grund, warum ein paar Tipps keinen einfachen Erfolg bringen können.

2. Du brauchst nicht noch mehr Tipps

Obwohl es nicht das eine Geheimnis gibt, mit dem Dir plötzlich alles gelingt, sind wir alle auf der Suche nach dem einen Tipp, der alles einfacher macht. Diese Suche hält uns aber nur auf. Statt wirklich Fortschritte zu erzielen und uns aus der Bequemlichkeitszone herauszuwagen, suchen wir in Magazinen und bei Google nach immer neuen Tipps. Wir hoffen, eine Abkürzung zu finden.

In Wahrheit brauchst Du nicht noch mehr abstrakte Tipps. Du musst handeln, Dinge ausprobieren und aus Fehlern lernen. Weißt Du wirklich überhaupt nicht, was Du machen musst, um Dein Ziel zu erreichen? Oder schiebst Du die anstrengenden Aufgaben lieber damit auf, dass Du nach neuen und besseren Tipps suchst?

Das heißt nicht, dass Du überhaupt nicht mehr planen und Dich mit Erfolgstipps auseinandersetzen sollst – deswegen bist Du ja gerade hier und wir freuen uns sehr darüber! Aber meistens haben wir schon längst den Punkt erreicht, an dem wir genug Wissen haben. Wir wenden es nur nicht an. Die Umsetzung ist die Herausforderung, nicht das abstrakte Wissen. Nimm Dir deshalb jetzt Dein wichtigstes Ziel und mach einen kleinen ersten Schritt!

Erfolgsmythos #2 – Wenn ich hart arbeite, werde ich auch erfolgreich

Ja, voller Einsatz und harte Arbeit sind wichtig. Aber Du musst Dich auf die „richtige“ Arbeit konzentrieren. Denn harte Arbeit führt nicht zwangsläufig zu mehr Erfolg. In der heutigen Zeit sind wir gerade im Berufsleben permanent beschäftigt. Vielen Menschen gelingt es zwischen ankommenden E-Mails, Telefonanrufen und Meetings nicht, sich auch nur einmal im Verlauf des Tages den wirklich wichtigen Dingen zu widmen. Sie arbeiten hart und doch muss das nicht unbedingt zu mehr Erfolg führen. Zielorientiert und produktiv zu arbeiten, ist etwas vollkommen anderes als bloß beschäftigt zu sein. Auch hier sind zwei Dinge zu beachten:

1. Konzentriere Dich auf die wichtigen Aufgaben

Es ist entscheidend, dass Du Dich im Sinne der 80/20-Regel auf die Aufgaben konzentrierst, die Dich wirklich weiter bringen. Jedes Ziel hat ein paar wenige Schritte, die gemessen am Einsatz am meisten Fortschritte bringen. Häufig sind das die Aufgaben, die uns die meiste Überwindung kosten und die wir immer wieder aufschieben. Wenn Du allerdings erfolgreich sein willst, sind es diese wenigen wichtigen Aufgaben, die Du in Angriff nehmen musst.

Wir schieben häufig die wichtigsten Aufgaben auf, weil sie am meisten Überwindung kosten.

Oft verbringen wir einen Großteil des Tages mit Dingen, die uns nicht nach vorne bringen. Die neuesten Nachrichten auf Facebook oder Whatsapp checken. Live-Ticker zur nächsten Katastrophe lesen. Belanglose Serien im Fernsehen anschauen. Mit den richtigen Prioritäten haben wir die Zeit, uns auf die wichtigsten Aufgaben zu konzentrieren. Und für sie lohnt es sich, viel Arbeit zu investieren.

Der große Unterschied ist also: Hartes Arbeiten für sich genommen, führt nicht automatisch zu mehr Erfolg. Wenn Du Dir vorher allerdings im Klaren bist, was die entscheidenden Schritte auf dem Weg zu Deinem Ziel sind, bringt Dich die harte Arbeit an genau diesen Aufgaben richtig nach vorne.

2. Vergiss die Erholung nicht

Gleichzeitig darfst Du nicht die Balance zwischen konzentrierter Arbeit und wohltuender Erholung aus dem Gleichgewicht bringen. Denn auch das ist eine Falle des „Harte Arbeit“-Mythos. Wie lange kannst Du 16-Stunden-Tage ohne echte Pausen durchstehen? Wie sehr steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Du nach einem langen Arbeitstag mehr Fehler machst? Wie schnell wirst Du Dich in unwesentlichen Details verrennen, weil Du vor lauter Arbeit den Überblick verloren hast?

Wer sich kaputt arbeitet, kann nicht erfolgreich sein. Zufriedenheit und Erfolg hängen maßgeblich von Deinem körperlichen Wohlbefinden ab. Bei aller Zielstrebigkeit solltest Du Deine Gesundheit nicht vergessen. Gönn Dir Tage, an denen Du vollkommen abschaltest. Schiebe über den Tag verteilt immer wieder kleine Momente der Ruhe ein. Jede Phase harter Arbeit muss mit einer Phase absoluter Entspannung ausgeglichen werden.

Erfolgsmythos #3 – Erfolg ist reine Glückssache

Es gibt im Leben immer wieder vollkommen zufällige Ereignisse, die unser Leben positiv wie negativ stark beeinflussen. Erinnere Dich noch einmal an die oben erwähnten Punkte aus der Rede von Steve Jobs. Er sagt, dass wir die Punkte erst rückblickend verbinden können. Das ist der Grund, warum uns Erfolg oft wie eine Glückssache vorkommt. Denn wenn Du Dir überlegst, wie Du heute hierher gekommen bist, scheint eins klar: Sehr viel Zufall hat dabei eine Rolle gespielt.

Hätte Steve Jobs nicht einen Kaligraphiekurs belegt und wäre er nicht auf seinen Partner Steve Wozinak getroffen ”“ zwei vollkommen zufällige Ereignisse ”“, hätte es das Unternehmen Apple und die berühmte Erfolgsgeschichte von Steve Jobs wohl nie gegeben. Er hat scheinbar sehr viel Glück gehabt. Doch wir dürfen uns von diesem vermeintlichen Glück nicht täuschen lassen. Du kannst Ereignisse zwar nicht vorherzusagen. Aber das bedeutet nicht, dass Erfolg allein vom Glück abhängt und wir unseren Erfolg nicht selbst in der Hand halten.

Wenn Vorbereitung auf Gelegenheit trifft

Bei allem Glück und Pech im Leben. Viele Dinge, die Deinen Erfolg beeinflussen, beruhen auf einer berechenbaren Wahrscheinlichkeit. Das bedeutet einfach ausgedrückt nichts anderes als „Je mehr Du übst, desto besser wirst Du“. Je häufiger Du zum Beispiel eine Verkaufspräsentation übst, desto erfolgreicher wirst Du dann bei einem Kunden sein. Je intensiver Du Dich auf einen Test vorbereitest, desto besser wirst Du abschneiden. Es gibt zwar keine Garantie, dass Du tatsächlich etwas verkaufst oder den Test mit einer guten Note bestehst. Die Wahrscheinlichkeit ist aber wesentlich höher, weil es eine vorhersehbare Beziehung zwischen Training und Erfolg gibt.

Es gilt damit folgendes: Wenn Du Dich gut vorbereitest und immer Dein Bestes gibst, bist Du in der Lage eine sich bietende Gelegenheit zu ergreifen. Bist Du bereit, wenn eine große Chance um die Ecke kommt? Geh mit offenen Augen durch die Welt und es werden sich immer wieder neue Perspektiven eröffnen. Du hast zwei Aufgaben:

  1. Die Gelegenheit erkennen.
  2. Die Fähigkeit haben, die Gelegenheit erfolgreich zu ergreifen.

Erfolg ist deutlich mehr als eine Aneinanderreihung von glücklichen Fügungen. Er beginnt damit, dass Du Dich immer wieder damit auseinandersetzt, was Du in Deinem Leben eigentlich erreichen willst. Nutze deshalb jetzt die „glückliche Gelegenheit„, Dich mit Deinen Zielen auseinanderzusetzen. Falls Du dabei Hilfe brauchst, melde Dich zu unserem kostenlosen Newsletter an. Dort helfen wir Dir und den fast 3000 anderen Abonnenten, Deine Ziele zu finden und sie anschließend auch zu erreichen.

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