Regelmäßiges Sparen

Wenn Du vom Zinseszinseffekt (Reich werden ist gar nicht so schwer) profitieren willst, benötigst Du natürlich Geld zum Investieren. Viele Menschen laufen aber durchs Leben und haben am Ende des Monats kein Geld mehr übrig, um es anzulegen. Falls zum Abschluss des Jahres noch ein wenig Geld auf dem Konto übrig bleibt, steht Weihnachten schon vor der Tür und zehrt die letzten Reserven auf. Es scheint fast unmöglich zu sein, jeden Monat eine große Summe Geld Beiseite zulegen.

Wie oft hast Du Leute sagen hören „Wenn ich mehr verdienen würde, könnte ich auch richtig sparen.“? Dabei es ist nicht entscheidend, wie viel Du verdienst, sondern wie viel Du von dem Geld gleich wieder ausgibst. Es handelt sich meistens also nicht um ein Einkommens- sondern um ein Ausgabeproblem. Deshalb sollte es Dein Ziel sein, unabhängig von Deiner finanziellen Situation jeden Monat Geld zu einzusparen.

Am besten sorgst Du dafür, dass automatisch ein bestimmter Betrag pro Monat auf ein separates Konto umgeleitet wird bevor Du das Geld ausgeben kannst. Auf diese Weise sind keine eiserne Spardisziplin oder zeitaufwendiges eigenhändiges Überweisen nötig. Du machst Dir das Sparen viel leichter! Allerdings hast Du so am Monatsende natürlich weniger Geld zum Ausgeben. Wie kannst Du also Deine Lebensqualität beibehalten und dennoch ein Vermögen aufbauen?

Finde Deinen „Latte-Faktor“

Der amerikanische Autor David Bach hat sich für das Einsparen kleiner Beträge den Ausdruck „Latte-Faktor“ ausgedacht. Wer jeden Tag auf dem Weg zur Arbeit einen Latte Macchiato und einen Muffin bei Starbucks kauft, gibt etwa 5€ am Tag aus. Solche kleinen Beträge können zusammenaddiert einen hohen Betrag ausmachen und sind oft entbehrliche Ausgaben. Wofür gibst Du täglich Geld aus? Welche dieser Ausgaben sind wichtig, welche eher unnötig? Ein paar Beispiele:

  • Jeden Morgen einen Kaffe in einem Coffeeshop kaufen.
  • Häufig zum Essen in Restaurants gehen.
  • Im Fitnessstudio Mitglied sein und nur einmal die Woche hingehen.
  • Zigaretten.
  • Abonnements von Zeitschriften, die Du nicht mehr liest

Das heißt natürlich nicht, dass Du auf alles verzichten sollst, nur um Geld einzusparen. Aber jeder hat irgendwelche kleinen Ausgaben, die nicht notwendig sind und die ein hohes Sparpotential haben. Wenn Du einen Weg findest, jeden Tag 5 € einzusparen, sparst Du in einer Woche 35 € und in einem Monat 150 €. Wird dieses Geld mit einer jährlichen Rate von 10% Zinsen angelegt, ergeben sich folgende Summen:

Sparpotential bei 5 € am Tag

Das Anlegen von nur 5 € am Tag kann am Ende einen riesengroßen Unterschied machen (nach 30 Jahren fast 340.000 €). Versuche deshalb in den nächsten Tagen Deinen persönlichen „Latte-Faktor“ zu finden.

Natürlich reichen 150 € im Monat in der Regel nicht, um finanziell unabhängig (Reich werden ist gar nicht so schwer) zu werden. Aber es ist ein Anfang!

Wie viel kannst Du einsparen?

Neben solchen täglichen Einsparungen ist es sinnvoll, einen bestimmten Prozentsatz des Gehalts für den Vermögensaufbau zu verwenden. Die Höhe hängt wesentlich von der Anzahl der Jahre ab, die Du noch arbeiten möchtest. Wenn Du schnell reich werden willst, sind 20% des Gehalts optimal. Das ist ein unvorstellbar großer Anteil!

Es ist aber wie beim Sport. Du wirst einen Marathon ohne Training nicht meistern. Ebenso ist das Einsparen von 0 auf 20% in einem Monat utopisch. Fang klein an! Leite diesen Monat lediglich 1% Deines Gehalts auf ein anderes Konto um. Am Ende des Monats wirst Du keinen großen Unterschied bemerken. Du kannst auf diese Weise Deine Sparquote langsam steigern. Außerdem kannst Du im Falle einer Gehaltserhöhung die Hälfte dieses zusätzlichen Einkommens für Deinen Vermögensaufbau nutzen. So vergrößert sich der Prozentsatz immer weiter bis Du irgendwann bei einer Quote von 20% liegst.

Noch mal: Es geht nicht darum, die Lebensqualität einzuschränken oder auf alles zu verzichten. Reichtum ist auch mit geringeren Prozentsätzen zu erreichen. Wichtig ist vor allem, dass Du überhaupt einen bestimmten Betrag pro Monat sparst. Bestenfalls wird das Geld automatisch umgeleitet und Du bemerkst am Ende des Monats nicht einmal, dass Du weniger Geld zum Ausgeben hattest. Teilweise gibt es auch die Möglichkeit, das Gehalt vor Abzug der Steuern in geförderte Altersvorsorgepläne zu investieren. Diese „Steuergeschenke“ solltest Du unbedingt nutzen. Also finde Deinen „Latte-Faktor“ und steigere langsam den Anteil Deines Gehalts, mit dem Du Dein Vermögen aufbaust.

Reich werden ist gar nicht so schwer

Reichtum ist relativ. Im Vergleich zu fast 9/10 der Weltbevölkerung bist Du heute schon reich. Deshalb genügt das pauschale Streben nach Reichtum nicht. Du musst selbst festlegen, wie viel Geld Du haben möchtest. Setze Dir ein präzises Ziel, das Deinen persönlichen Lebensstandard berücksichtigt (s. Kategorie Ziele) und Du wirst sehen, dass es gar nicht so schwer ist, diese Wunschsumme zu erreichen.

Viele Menschen haben von Finanzen überhaupt keine Ahnung und leben ohne einen genauen Finanzplan für die Zukunft einfach von Jahr zu Jahr. Sie bauen entweder gar kein Vermögen auf oder müssen Anlageberatern blind vertrauen. Jedes Jahr ohne einen eigenen Finanzplan kann am Ende leicht mehrere zehntausend Euro kosten. Es kommt beim Vermögensaufbau vor allem auf den Zeitrahmen an: Je länger Du Geld anlegst, desto stärker kommt der Zinseszinseffekt zum Tragen.

Der Zinseszinseffekt

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In der Grafik siehst Du die Wertentwicklung von 10.000 € über den Zeitraum von 20 Jahren bei einer Verzinsung von 2%, 5% und 10%. Während Du bei 2% (z.B. Sparkonto) gerade einmal die Inflation ausgleichst und am Ende bei etwa 15.000€ landest, erhältst Du bei einer Verzinsung von 5% (Lebensversicherung oder Rentenfonds) schon fast das 2,7-fache Deines Startkapitals. Wenn Du über die Dauer von 20 Jahren im Durchschnitt 10% (Aktienmarkt) erzielst, hat sich das Geld fast versiebenfacht. Nach 30 Jahren hätten sich die 10.000€ Startkapital sogar in 174.500 € vermehrt.

Das liegt daran, dass nicht nur Dein Startkapital verzinst wird, sondern auch die Zinsen aus den vergangenen Jahren. Die Formel für die Berechnung der Zinseszinsen lautet:

Endkapital = Startkapital * (1 + Zinssatz)Anzahl der Jahre

Wenn Du einmal selbst den Zinseszinseffekt ausprobieren möchtest, benutze entweder die Formel oder diesen Zinseszinsrechner.

Du kannst also im Alter über reichlich Geld verfügen, wenn Du früh genug mit dem Sparen anfängst. Und dafür musst Du (fast) nichts tun. Dieses Beispiel berücksichtigt keine monatlichen Einzahlungen, sondern nur das einmalige Anlegen eines Geldbetrags.

Es gibt keine Abkürzung

Es gibt keine vernünftige Abkürzung, um in kurzer Zeit ein großes Vermögen aufzubauen. Am einfachsten geht es, wenn Du Dein Vermögen über längere Zeit aufbaust und mit einer klugen Anlagestrategie den Zinseszinseffekt ausnutzt.

Vor allem ist aber wichtig, dass Du an Deiner finanziellen Intelligenz arbeitest. Wenn Du reich werden willst, musst Du in der Lage sein, Risiken abzuwägen und Dein Geld mit einem intelligenten Finanzplan zu investieren. Wie das genau funktioniert, woher das Geld zum Sparen kommt und was Du auf dem Weg zu einem großen Vermögen unbedingt vermeiden solltest, lernst Du in den weiteren Artikeln dieser Kategorie.

Macht Geld glücklich?

Diese Kategorie widmet sich dem wichtigen Thema, wie Du finanziell erfolgreich sein kannst. Aber bist Du mit Geld glücklicher als ohne? Zu dieser Frage gibt es eine unendliche Flut wissenschaftlicher Untersuchungen: Psychologen, Ökonomen und Sozialwissenschaftler haben versucht, eine eindeutige Antwort zu finden, sie aber bis heute nicht gefunden. Vielleicht liegt das daran, weil es keine klare Antwort gibt?

Geld ist nur eine Idee. Wir geben einem Stück Papier einen bestimmten Wert, der von allen akzeptiert wird. Mit Geld allein kannst Du Dir Glück also nicht kaufen. Geld bewahrt keine Freundschaften oder macht Dich zu einem besseren Menschen. Aber Geld, das Du überlegt ausgibst, kann Dein Glück stark beeinflussen.

Wir kennen alle die Sprüche „Geld ist schlecht“ oder „Geld verdirbt den Charakter“. Geld hat teilweise ein sehr negatives Bild in der Gesellschaft. Aber Geld ist weder schlecht noch bedeutungslos. Es ist Ausgleich Deiner Arbeit und hilft Dir, ein angenehmes Leben zu führen. Es ist wie mit Deiner Gesundheit: Du machst Dir nur große Sorgen, wenn Du sie nicht hast. Den wertvollsten Luxus den Geld kaufen kann ist, dass Du Dir keine Sorgen darum machen musst.

Es ist also mehr die Sicherheit, die vom Geld ausgeht und die für positive Gefühle verantwortlich ist. Geld kann Dich vor negativen Umständen beschützen. Die besten Ärzte kosten Geld. Ein erholsamer Urlaub muss genauso bezahlt werden wie jemand, der Dir bei Deiner Arbeit hilft, damit Du selbst mehr Zeit für Freizeitaktivitäten hast. Geld gibt Dir die Freiheit, zu entscheiden.

Nicht die geringste Wunderkraft des Geldes ist es, dass es gemeine Menschen ebenso sicher zugrunde richtet wie es vornehme Menschen kräftigt und veredelt. George Bernard Shaw

Dein Glück hängt also vor allem davon ab, was Du mit Deinem Geld machst. Gibst Du es für Dinge aus, die Dein allgemeines Wohlbefinden steigern? Obwohl neu erworbene Dinge Dir für einen Moment Freude bringen, geht dieses Glücksgefühl auf Dauer verloren, weil Du Dich schnell an sie gewöhnt hast. Wenn Du Dein Geld dagegen für Deine Beziehungen zu Partner, Familie und Freunden, Deine Gesundheit und unvergessliche Momente ausgibst, kann Geld Dich glücklich machen.

Es ist jedoch wichtig, dass Du ab und zu mal überprüfst, ob Du nicht verloren hast, was Geld nicht kaufen kann! Denn wenn Dein Glück nur vom Kontostand abhängt, wirst Du nie glücklich sein. Stell Dir deshalb regelmäßig folgende Frage: Besitze ich Geld oder besitzt das Geld mich?

Geld sollte nie das Wichtigste im Leben sein. Es kann jedoch in starkem Maße zu Deinem Glück beitragen, wenn Du es richtig ausgibst. Zum Ausgeben benötigst Du aber zunächst einmal eine gewisse Menge Geld. Was Du auf diesem Weg zur finanziellen Unabhängigkeit tun musst, lernst Du in dieser Kategorie. Ob das Geld Dich dann wirklich glücklich macht, hängt aber von Dir ab!

Effektiv Delegieren

Wenn Du zu viele wichtige Aufgaben auf einmal erledigen musst, hast Du nur eine Wahl: Du musst einen Teil der Arbeit an andere abtreten. Effektives Delegieren bereitet oft viele Probleme: Was kannst Du delegieren und wem kannst Du diese Aufgaben übertragen? Warum fällt uns Delegieren oft so schwer und wie machst Du es richtig?

Jeder Mensch hat besondere Fähigkeiten und Talente und kann bestimmte Aufgaben schneller und besser als andere erledigen. Dein Ziel sollte sein, dass Du Dich auf diese Dinge konzentrierst und fast alles andere delegierst. Das ist in der Praxis schwer umzusetzen. Deshalb solltest Du mit kleinen Aufgaben anfangen und Dich langsam steigern.

Zunächst stellt sich für Dich die Frage, welche kleinen Aufgaben Du überhaupt an andere weitergeben kannst. Schaue Dir mal die Dinge an, die Du täglich machen musst! Gibt es Aufgaben, die jeden Tag wiederkehren? Diese Routineaufgaben kannst Du gut delegieren.

Außerdem solltest Du nach Aufgaben suchen, die Du selbst nicht magst, andere aber vielleicht gerne machen. Schließlich solltest Du auch Dinge delegieren, für die andere Leute besser qualifiziert sind.

An wen Du die Aufgaben delegieren kannst, hängt von vielen Faktoren ab. Grundsätzlich hat fast jeder Zeitprobleme und wird nicht einfach Deine Aufgaben übernehmen, weil er sonst nichts zu tun hat. Deshalb beeinflussen besonders Deine Stellung und Dein Geldbeutel, an wen Du Dinge weitergeben kannst. Wenn Du Chef eines Unternehmens bist, ist es sogar Deine Aufgabe, die Arbeit effektiv zu delegieren und nur die wichtigsten Dinge selbst zu erledigen. Du kannst aber auch mit Anderen Aufgaben tauschen, so dass beide die jeweils bevorzugte Aufgabe erledigen.

Vielleicht wäscht jemand lieber als er putzt. Einer redet mit Kunden lieber direkt, während der andere Gespräche am Telefon vorzieht. Es gibt unzählige Möglichkeiten! Schaue Dir Deine Aufgaben mal genau an und überlege, wo sich ein Tausch anbietet.

Schließlich ist es wichtig, dass Du andere mit den Aufgaben nicht überforderst. Nach einer kurzen Einführungs- bzw. Einarbeitungsphase sollte die Aufgabe ohne Probleme erledigt werden. Wenn Du ständig helfend eingreifen musst, hast Du Dir die falsche Person oder die falsche Aufgabe zum Delegieren ausgesucht.

Warum Delegieren so schwer ist

Wer seiner Führungsrolle gerecht werden will, muss genug Vernunft besitzen, um die Aufgaben den richtigen Leuten zu übertragen, und genügend Selbstdisziplin, um ihnen nicht ins Handwerk zu pfuschen. Theodore Roosevelt

Neben den oben genannten Schwierigkeiten gibt es für viele ein zentrales Problem: Mit der Delegation verliert man die Kontrolle über die Aufgabe. Oft denken wir, dass wir die einzigen sind, die die Aufgaben richtig erledigen können.

Wenn Du erfolgreich sein willst, wirst Du aber nicht jedes Detail selbst erledigen und überprüfen können. Du musst die Kontrolle über kleine Aufgaben abgeben, damit Du die Kontrolle über die wichtigen Aufgaben behältst.

Jeder wird irgendwann Fehler machen. Du wirst eine delegierte Aufgabe nicht jedes Mal zu Deiner vollsten Zufriedenheit erledigt sehen. Das kann Dir aber auch passieren, wenn Du die Arbeit selbst machst. Insgesamt überwiegt der Zeitgewinn mögliche kleine Fehler bei weitem. Zum Abschluss bekommst Du eine kurze Checkliste an die Hand, die Du zumindest in Gedanken immer durchgehen solltest, bevor Du jemand eine Aufgabe überträgst.

Deine Checkliste für erfolgreiches Delegieren:

  • Hast Du Dir gut überlegt, an wen Du die Aufgabe weitergeben kannst? Ist die Person geeignet?
  • Hast Du genau erklärt, was Du erwartest? Weiß die andere Person, wann sie die Aufgabe erfolgreich abgeschlossen hat?
  • Ist der Person klar, warum Du gerade sie ausgewählt hast? Welche Stärke hat sie, die für die Aufgabe benötigt wird?
  • Kennt die Person die eigenen Vorteile, die mit der Erledigung der Aufgabe verbunden sind?
  • Hast Du eine genaue Deadline festgelegt und erklärt, warum gerade diese eingehalten werden muss?
  • Gibt Dir die Person regelmäßig kurzes Feedback und übermittelt Ergebnisse? Weiß sie, dass sie bei Fragen und Problemen zu Dir kommen kann?
  • Lässt Du die Person ohne viel Einmischung selbstständig arbeiten?
  • Hast Du die Person gelobt bzw. Verbesserungsvorschläge gemacht und sichergestellt, dass sie (und nicht Du!) die Anerkennung erntet?

Verdoppele Deine Fehlerquote

Wenn wir Erfolg haben wollen, müssen wir unsere eigene „comfort zone“ verlassen und Dinge versuchen, die wir uns in dem Moment nicht so ganz zutrauen. Nur auf diese Weise wachsen wir mit unseren Aufgaben und werden Schritt für Schritt besser. Mach Dir dabei aber eins klar: Niemand hat jemals Erfolg erreicht, ohne Fehler zu machen. Erfolg hat nichts mit der Anzahl der Fehler zu tun, sondern hängt davon ab, ob wir aus all unseren Fehlern lernen und es nächstes Mal besser machen. Thomas Watson, der Gründer von IBM, bringt es treffend auf den Punkt: „Um erfolgreich zu werden, musst Du Deine Fehlerquote verdoppeln.“

Oft ist unsere Angst, lächerlich zu erscheinen oder als Idiot dazustehen, so groß, dass wir lieber das machen, was sicher funktioniert. Dann bleiben wir aber in unserer Entwicklung stehen. Stell Dir vor, Du hättest es als Kind nicht immer wieder versucht, einen Fuß vor den anderen zu setzen. Du würdest heute noch krabbeln… Jeder Mensch, der mehr aus sich herausholen will, macht unweigerlich auch Fehler. Diese Fehler musst Du Dir selbst und auch anderen zugestehen. Erwarte sie als Teil des Fortschritts und sieh sie als „Lehrer“, die Dir dabei helfen, mehr über Dich zu lernen.

Es gibt unzählige Beispiele erfolgreicher Menschen, die sich auf ihrem Weg zum Erfolg trotz zahlreicher Rückschläge nicht entmutigen haben lassen. Und mal ehrlich, diese Geschichten finden wir doch immer am schönsten. Hier ein kleines Beispiel:

Spence Silver hat als Chemiker in dem amerikanischen Unternehmen 3M gearbeitet und bei seinen Forschungen durch Zufall einen Klebstoff hergestellt, der nicht besonders gut klebte. Sein „Klebstoff“ wurde von 3M sofort als Fehlproduktion abgestempelt und nicht weiter beachtet. Spence Silver hatte an seiner Kreation jedoch Gefallen gefunden und zeigte sie jedem, der sich dafür interessierte. Nach fünf Jahren war sein Freund Arthur Fry der erste, der für die schlecht klebende Substanz einen Nutzen entdeckte:

In seinem Gesangsbuch markierte er die Musikstücke, die er mit seinem Chor bei den Proben sang, immer mit Zetteln, die dann allerdings ständig auf den Boden fielen. Deshalb schmierte er den Klebstoff von Silver auf seine Zettel – fortan hafteten die Zettel am Buchrand, ließen sich aber am Ende trotzdem leicht abziehen. Arthur Fry hatte gerade mit dem von 3M als Fehlproduktion eingestuften Klebstoff die Post-its erfunden.

Diese kleine Geschichte zeigt, dass in jedem Fehler auch eine Gelegenheit für Fortschritt und Erfolg liegt. Ohne solche „Fehler“ gäbe es keine Innovationen und bahnbrechenden Erfindungen. Thomas A. Edison, Erfinder der elektrischen Glühlampe, wurde einmal nach seinen vielen Fehlproduktionen gefragt und sagte dazu: „Ich bin nicht gescheitert. Ich habe nur 10000 Wege gefunden, die nicht funktionieren!“ So etwas sagt nur ein Mensch, der vollkommen davon überzeugt ist, dass es den einen Weg zum Erfolg gibt; egal was andere denken!

Wer aufgibt, gewinnt nie, wer nie aufgibt, gewinnt…Napoleon Hill

Wir sind alle nicht perfekt, auch wenn wir es oft gerne sein würden. Es ist aber gar nicht wichtig, ohne Fehler und Umwege Erfolg zu haben. Entscheidend ist, dass wir an unseren Zielen dranbleiben, auch wenn wir Fehler machen. Viele Menschen hören kurz vor Erreichen ihres Zieles auf, nur weil sie einen Rückschlag hinnehmen mussten. Sie werden niemals erfahren, wie kurz sie vor der Verwirklichung ihres größten Traumes standen.

Wenn Du also Deine Ziele erreichen willst, musst Du als erstes Deine Fehlerquote verdoppeln. Finde 100 Wege, die Dich nicht zum Erfolg führen, um dann beim 101. mal Deinen Plan umzusetzen. Verliere die Angst vor Deinen Fehlern und lerne aus Ihnen. Das ist der Schlüssel zum Erfolg. Nur wer Fehler macht, wird am Ende erfolgreich sein!

Zeiteinteilung – Den Tag planen

Je besser Du Deine Aufgaben planst bevor Du anfängst, desto mehr Dinge wirst Du schaffen. Besonders effektiv sind Deine Pläne, wenn Du sie vorab schriftlich festhältst. Mit einem guten Plan fällt es Dir auch leichter anzufangen und dranzubleiben bis alle Aufgaben erledigt sind.

Das Handeln ohne einen Plan ist der Grund für jeden Misserfolg. Alex MacKenzie

Fang heute damit an, jeden Tag, jede Woche und jeden Monat vorab zu planen. Was sich jetzt nach viel Aufwand anhört oder Dir scheinbar alle Freiheiten nimmt, bewirkt das genaue Gegenteil. Versprochen! Nimm Dir ein Blatt Papier und schreibe alle Deine verschiedenen beruflichen und privaten Aufgaben und längerfristigen Projekte auf und entwickle einen Plan, wann Du was erledigen willst. Für Deine täglichen Arbeitsschritte planst Du am besten jeden Tag am Abend vorher. Die wöchentlichen Pläne am Sonntag und die monatlichen am Ende des vorherigen Monats. Logisch…

Warum das Planen Dir hilft

Wenn Du Dich von zu vielen Aufgaben überwältigt fühlst, verursacht das enormen negativen Stress. Du hast den Eindruck, dass alles über Dir zusammenbricht. Das führt oft zu einer mentalen Blockade und stark nachlassender Produktivität. Ein realistischer und vernünftiger Plan befreit Deinen Kopf und bringt Dich wieder in die Erfolgsspur zurück. Denn aus Deinen chaotischen Gedanken hast Du Dir eine händelbare Übersicht gebastelt. Für die Monatsplanung empfehle ich Dir eine solche Übersicht:

Ein Kalenderblatt, welches sich hervorragend für die Erstellung eine Monatsplans eignet

So hast Du genug Platz, die wichtigsten täglichen Dinge einzutragen. Einfachheit ist der Schlüssel. Du brauchst nicht viele Extrakästchen, Uhrzeiten und To-Do Listen. Im Notfall arbeitest mit verschiedenen Farben. Das Feld Notizen eignet sich übrigens hervorragend für das Aufschreiben Deiner Monatsprojekte. Wenn Du in einen solchen Montasplan Deine Aufgaben einträgst, sieht alles wesentlich machbarer aus, Du fühlst Dich besser und schaffst dadurch auch mehr.

Ein weiterer positiver Effekt des Planens ist, dass Du weißt, was als nächstes auf Dich zukommt. Du gibst Deinem Gehirn damit die Chance, sich schon darauf vorzubereiten. Außerdem weißt Du auch, warum Du Deine jetzige Aufgabe zu Ende bringen musst; es ist nämlich klar, was Du danach tun wirst.

Das tägliche Durcheinander ordnen

Benutze die obige Übersicht für Deine Monats- und Wochenplanung (einfach checken, ob Korrekturen notwendig sind). Nebenbei kannst Du zusätzlich noch eine To-Do Liste führen, wenn Du meinst, dass Du das brauchst. Wenn Du einen einzelnen Tag planen willst, gehst Du etwas genauer vor. Zunächst ordnest Du die Aufgaben für diesen Tag nach Priorität (Prioritäten setzen). In dieser Reihenfolge solltest Du sie dann am nächsten Tag auch erledigen. Dafür ist es wichtig, dass Du abschätzt, wie lange die einzelnen Aufgaben ungefähr dauern werden.

Anschließend planst Du große Zeitblöcke für die Aufgaben. Wenn Du ohne Unterbrechung für zwei Stunden konzentriert an einer Sache arbeitest, musst Du Dich nicht immer wieder in die Aufgabe hineindenken. So sparst Du wertvolle Zeit. So kannst Du auch verfahren, wenn Du ähnliche Aufgaben, z.B. das Bezahlen von Rechnungen, zusammen erledigst und nicht einzelnd.

Bei der Einteilung Deines Tages musst Du auch Deine persönliche Leistungskurve berücksichtigen. Beobachte Deine Leistungsfähigkeit ein paar Tage lang, damit Du danach die schwersten Aufgaben in Deinem Leistungshoch bearbeiten kannst. In der Regel liegt das Hoch zwischen 8-12 Uhr, ideal also für Deine wichtigsten Dinge des Tages.

Es ist auch sinnvoll, eine so genannte Goldene Stunde in diese Zeit zu legen. Nimm Dir eine Stunde am Tag, in der Du das Telefon abschaltest, Dein Postfach nicht auf Emails überprüfst und alle Störungen vermeidest. In dieser Zeit musst Du ohne jede Unterbrechung an Deinen wichtigsten Aufgaben arbeiten können.

Spontan bleiben

Jeder noch so gut ausgearbeitete Plan ist nutzlos, wenn er so voll ist, dass Du keine Zeit mehr für Spontanität hast: Es ist nicht gut, den ganzen Tag zu verplanen, stattdessen solltest Du Dir Zeit zum Nachholen lassen. Es werden immer unvorhergesehene Dinge passieren, die Deine Pläne durcheinander werfen. Außerdem kann es leicht passieren, dass Du beim Abschätzen des Zeitaufwands für eine Aufgabe daneben liegst und wesentlich mehr Zeit benötigst.

Das richtige Planen Deiner Zeit soll für Dich eine Befreiung sein. Wenn Du Dich durch Deine Pläne eingeengt fühlst, musst Du mehr Freiräume schaffen. Das Ziel ist zwar, möglichst viele Aufgaben zu erledigen, aber Du wirst mit einem vollständig zugeplanten Tag nur das Gegenteil erreichen. Denk bei Deinen Plänen also immer daran, Zeit für spontane Aktivitäten und Raum zum Nachholen zu lassen.

Prioritäten setzen

Es ist unmöglich, alle Probleme an einem einzigen Tag zu lösen. Meistens ist es aber vollkommen ausreichend, wenn Du nur die wichtigsten Dinge erledigst (siehe Das Pareto-Prinzip). Aber was sind für Dich die wichtigsten Aufgaben? In diesem Artikel lernst Du Methoden kennen, mit denen Du Deinen Aufgaben die richtige Priorität zuordnen kannst.

Effektives Zeitmanagement bedeutet, das Wichtigste zuerst zu tun. Stephen R. Covey

Was die wichtigsten Sachen in Deinem Leben sind, hängt von Deinen größten Zielen ab. Dir sollte absolut klar sein, welche Ziele das sind. Falls Du jetzt nicht auf Anhieb Deine Ziele aufschreiben kannst oder sie bereits auf einem Zettel aufgeschrieben hast, solltest Du erst die Kategorie Ziele lesen. Selbst wenn Dir Deine Ziele schon klar sind, ist es aber nicht leicht, die täglichen Aufgaben mit ihrer Hilfe in die richtige Reihenfolge zu bringen. Deshalb gibt es verschiedene Methoden, mit denen Du alle Dinge leicht nach ihrer Priorität ordnen kannst.

Zeitmanagementmatrix (Eisenhower-Prinzip)

Mit Hilfe der Zeitmanagementmatrix, die sowohl durch den ehemaligen US-Präsidenten Eisenhower als auch durch den bekannten Autor Stephen R. Covey populär geworden ist, werden die verschiedenen Tätigkeiten in 4 Quadraten eingeteilt. Jede Aufgabe wird nach den Kriterien „dringlich/undringlich“ und „wichtig/unwichtig“ in eines der 4 Quadranten eingeordnet.

Zeitmanagementmatrix

Quadrant I

In Quadrant I befinden sich Aufgaben, die wichtig und dringend sind. Es handelt sich um Dinge, die noch heute persönlich erledigt werden müssen. In diesen Quadranten fallen Probleme, Krisen, bedeutende Entscheidungen und Projekte mit anstehendem Abgabetermin. Aufgaben aus diesem Bereich können Dir Sorgen bereiten und sind oft mit Stress verbunden. Es ist offensichtlich, dass diese Aufgaben die höchste Prioritätsstufe haben.

Wenn sich allerdings alle Deine Aufgaben in Quadrant I wieder finden, wirst du völlig von äußeren Einflüssen beherrscht. Du betreibst dann kein Zeitmanagement mehr, sondern Krisenmanagement.

Quadrant II

Quadrant II ist der entscheidende Bereich für effektives Zeitmanagement. Hier befinden sich Aufgaben, die wichtig aber nicht dringend sind. Es handelt sich um Dinge wie das Setzen von Zielen, die langfristige Planung, Vorbereitung und Erholung. Dieser Bereich wird oft übersehen. Aber alle Dinge, die sich in Quadrant II befinden, rutschen irgendwann in Quadrant I, wenn Du sie nicht vorher erledigst.

Quadrant III

Post, Emails, Telefonanrufe und Meetings sind teilweise dem Quadrant III – dringend, aber nicht wichtig – zuzuordnen. Diese Aufgaben können leicht irrtümlich in Quadrant I einsortiert werden, weil sie so dringend wirken, dass die Wichtigkeit gar nicht mehr beurteilt wird. Oft entsteht die Dringlichkeit solcher Aufgaben auch erst durch Erwartungen anderer. Quadrant III Tätigkeiten solltest Du nach Möglichkeit delegieren oder schnell in einem großen Block erledigen.

Quadrant IV

Unwichtige und nicht dringende Aufgaben befinden sich in Quadrant IV. Es handelt sich um sinnlose Aktivitäten, mit denen Du Deine Zeit verschwendest. Diese Dinge wandern direkt in den Papierkorb.

Zusammenfassung

Ordne Deine täglichen Aktivitäten jetzt den 4 Quadranten zu. Als erstes musst Du natürlich die Aufgaben aus Quadrant I erledigen. Dein Ziel sollte aber sein, diesen Bereich in Zukunft kleiner werden zu lassen. Als zweites solltest du dich mit dem Inhalt von Quadrant II beschäftigen. Mit Aktivitäten aus Quadrant II bekommst Du Dein Leben unter Kontrolle und sorgst dafür, dass Du weniger Zeit für Quadrant I verwenden musst.

Schließlich kannst Du Dich mit Quadrant III und ”“ wenn überhaupt ”“ mit Quadrant IV befassen. Besser wäre es allerdings, wenn Du hierfür kaum Zeit aufwendest und stattdessen weitere Aktivitäten aus Quadrant II erledigst.

Die ABC-Methode

Die Stärke dieser Methode liegt in ihrer Einfachheit. Mit der ABC-Methode kannst Du alle Deine Aufgaben in wenigen Minuten nach ihrer Priorität sortieren. Liste zunächst alle Aufgaben, die Du erledigen musst, auf einem Blatt Papier auf. Anschließend ordnest Du allen Aufgaben einen Buchstaben nach folgendem System zu:

A

Eine Aufgabe, die mit einem „A“ markiert ist, ist sehr wichtig. Es handelt sich um etwas, was Du machen musst. Wenn Du diese Aufgabe erledigt hast, wird das Dein Leben und Deinen Erfolg sehr positiv beeinflussen. Lässt Du die Aufgabe liegen, hat dies unangenehme Folgen.

B

„B“ Aufgaben solltest Du erledigen. Sie sind keinesfalls so wichtig wie „A“ Aufgaben, können aber nicht unbegrenzt nach hinten verschoben werden. Diese Aufgaben können zu einem späteren Zeitpunkt auch schnell zu „A“ Aufgaben werden.

C

Bei einer „C“ Aufgabe handelt es sich um Dinge, die zunächst unvollendet bleiben können. Es gibt keinen bestimmten Stichtag, an dem Du die Aufgabe erledigt haben musst. Wenn eine solche Aufgabe erst später erledigt wird, führt das nicht zu negativen Folgen.

D

Du kannst die ABC-Methode auch noch um „D“ Aufgaben erweitern. Hierbei handelt es sich um Dinge, die eigentlich gar nicht erledigt werden müssten oder die delegiert werden können. Wenn Du alle wichtigeren Aufgaben erledigt hast, kannst Du Dich den „D“ Aufgaben widmen.

Wie Du weiter vorgehen solltest

Du kannst jetzt alle Aufgaben noch weiter untergliedern, indem Du sie nummerierst (A-1, A-2…). Vor Dir liegt am Ende eine Liste voller Aufgaben, die perfekt nach Priorität geordnet sind. Jetzt fängst Du einfach mit Aufgabe „A-1“ an und gehst erst zur nächsten Aufgabe über, wenn Du „A-1“ erledigt hast.

Tagesgeschäft und Weitblick

Die ABC-Methode hilft Dir dabei, Deine täglichen Aufgaben so zu gliedern, dass Du sie nach Priorität erledigen kannst. Die Herausforderung ist, sich möglichst an diesen Plan zu halten und nicht von neuen Dingen ablenken zu lassen. In der Regel wirst Du aber auch dann nicht alle Aufgaben abarbeiten können. Genau deshalb sortierst Du sie ja auch!

Langfristig solltest Du mit Hilfe der Zeitmanagementmatrix Deinen Arbeitstag so umstellen, dass Du immer mehr Zeit im zweiten Quadrant verbringen kannst. Dies ist eher ein Projekt mit Weitblick, das mehrere Monate in Anspruch nehmen kann, sich aber auf jeden Fall lohnen wird!

Aufschieben vermeiden

Eines der größten Probleme im Bereich des Zeitmanagements ist nicht der Zeitmangel, sondern das Aufschieben wichtiger Aufgaben. Lustlosigkeit, Versagensängste oder langweilige Aufgaben können dafür sorgen, dass Du Dinge immer weiter in die Zukunft schiebst. Warum Aufschieben so schlimm für Dich ist und wie Du es in Zukunft besser machen kannst, lernst Du in diesem Artikel.

Zeitmanagement existiert nicht in einem Vakuum. Viele weitere Einflussfaktoren sind mit diesem Thema eng vernetzt ”“ gerade im Bereich des Aufschiebens. Besonders die Artikel aus der Kategorie Motivation (z.B. Das Schmerz und Freude Prinzip) können Dir beim Überwinden des Aufschiebens helfen. Lies dort noch einmal nach, wie Du Symptome wie Lustlosigkeit besiegen kannst.

Warum Aufschieben so schlimm ist

Müde macht uns die Arbeit, die wir liegen lassen, nicht die, die wir tun. Marie von Ebner-Eschenbach

Alle Dinge, die Du nicht erledigst, vergisst Du nicht. Sie bleiben im Kopf und bereiten Dir konstant ein ungutes Gefühl. Unbewusst machst Du Dir die ganze Zeit Vorwürfe, dass Du die Aufgaben nicht erledigst. Langsam baut sich vor Dir ein mentaler Chaoshaufen mit unerledigten Aufgaben auf. Das schlimme ist: Dein Kopf ist nicht mehr frei für Neues.

Untersuchungen haben ergeben:
Solange ein Tisch in einem Restaurant seine Rechnung nicht bezahlt hat, weiß die Bedienung genau welcher Gast welches Essen und welches Getränk hatte. Sobald die Gäste allerdings die Rechnung bezahlt haben, kann die Bedienung schon nach kurzer Zeit Essen und Getränke nicht mehr zuordnen. Das Gehirn „vergisst“ diese Informationen, weil sie nicht mehr wichtig sind.

Was auf die Bedienung im Restaurant zutrifft, gilt für Dich genauso. Sobald Du eine Sache erledigt hast, „vergisst“ Du sie. Sie belastet Dich nicht mehr und Du hast Platz für etwas Neues. Das schlechte Gewissen verschwindet und Du wirst Dich viel wohler fühlen, weil die Blockade aufgelöst ist. Nimm Dir also zum Beispiel vor, jede Woche eine Aufgabe zu erledigen, die schon seit langem halbfertig herumliegt.

Ausreden unbedingt vermeiden

Jeder hat seine kleinen Scheingründe, die das Aufschieben rechtfertigen. Wenn Du Dich dabei ertappst, wie Du solche Ausreden zu Deiner eigenen Verteidigung vorbringst, solltest Du ganz bewusst „Stopp!“ sagen. Mach Dir klar, was Du gerade tust: Du erklärst Dir selbst, dass das Aufschieben gar nicht so schlimm ist. Das weißt Du jetzt aber besser! Lass diese Ausreden ab jetzt nicht mehr gelten und fang mit den Aufgaben einfach an.

Wie schon in unserem Artikel „Ziele: Fang jetzt an!“ erklärt, läuft (fast) alles von selbst, wenn Du erst einmal in Schwung gekommen bist.

Typische Ausreden vermeiden

  • Es ist noch so lange hin bis die Aufgabe fertig sein muss.
  • Wenn ich damit anfange, läuft es wie von selbst.
  • Es bringt nichts, wenn ich keine Lust habe.
  • Morgen ist ein neuer Tag. Da wird es viel besser laufen.
  • Ich muss mich nur konzentrieren.
  • Erst mal räume ich noch auf.

Die Schweizer Käse Methode

Schweizer Käse hat bekanntlich viele Löcher, und nach diesem Vorbild kannst Du große Aufgaben bewältigen. So vermeidest du ein Aufschieben das nur entsteht, weil du Angst hast einer großen Aufgabe nicht gewachsen zu sein und deshalb gar nicht erst anfängst.

Mache einfach viele kleiner Löcher in die große Aufgabe. Arbeite jeden Tag für 30 Minuten an einem Projekt und erledige Schritt für Schritt die kleinen Aufgaben. Indem Du immer mehr Löcher – kleine erledigte Dinge – in den Käse machst, rückst Du dem Hauptziel immer näher. Schließlich wirst Du aufgrund Deiner Fortschritte so viel Spaß an der Aufgabe haben, dass Du sie sogar schneller als geplant schaffen wirst.

Was ist die Ursache von Zeitproblemen?

Zeit ist endlich. Wir haben alle nur 24 Stunden am Tag, um zu arbeiten, zu schlafen und unser Leben zu genießen. Wer sich viel vornimmt, bekommt also auch schnell Zeitprobleme. Vielleicht übernimmst Du aber auch immer mehr belanglose Aufgaben, um damit die wirklich wichtigen Dinge aufzuschieben. Mit dem richtigen Zeitmanagement kannst Du nicht nur Deine jetzigen Aufgaben effektiver und schneller erledigen, sondern hast auch mehr Zeit für andere Dinge.

Beantworte als erstes die folgenden Fragen, um festzustellen, wie stark ausgeprägt Deine Zeitprobleme sind:

  • Nimmst Du Aufgaben von der Arbeit mit nach Hause?
  • Machst Du regelmäßig viele Überstunden?
  • Erledigst Du Deine Aufgaben immer erst im letzten Moment?
  • Hast Du viele Verpflichtungen, die Dich langweilen?
  • Lässt Du Dein Frühstück oft aus?
  • Stapeln sich kleine Zettel mit Adressen und Notizen in Deinem Portemonnaie oder auf Deinem Schreibtisch?
  • Fällt es Dir schwer, in Deiner Freizeit abzuschalten?

Wenn Du mehr als drei Fragen mit „Ja“ beantwortet hast, solltest Du Dich mit dem Thema Zeitmanagement intensiv auseinandersetzen. Es gibt unzählige Methoden, wie Du Deine Zeitprobleme wieder in den Griff bekommen kannst. Aber jede noch so gute und sinnvolle Methode nützt nichts, wenn Du nicht den Ursprung Deines Zeitmangels kennst. Stell Dir deshalb als erstes die Frage:

Warum habe ich Zeitprobleme?

Hast Du zu viele Aufgaben übernommen? Schiebst Du Deine Projekte vor Dir her? Schaffst Du nur wenige Dinge am Tag, weil ständig etwas dazwischen kommt? Vernachlässigst Du die wirklich wichtigen Aufgaben? Es gibt viele mögliche Ursachen für Deine Zeitprobleme.

Zeitanalyse

Es ist sehr leicht, viel zu tun aber wenig zu erreichen. Heute hat fast jeder das Gefühl, von einem Termin zum nächsten zu hetzen und die Informationsflut einfach nicht mehr verarbeiten zu können. Aber womit verbringst Du eigentlich den ganz Tag über Deine Zeit? Am besten schreibst Du Dir eine Woche lang ein Zeitprotokoll, in dem Du genau notierst, was Du wann machst. Damit verschaffst Du Dir eine Übersicht Deiner derzeitigen Lage und erkennst die Probleme besser.

Vielleicht bemerkst Du erst jetzt, dass Du am Tag drei Stunden vor dem Fernseher sitzt oder in jeder Stunde 10 Minuten mit Emailverkehr verbringst. Hast Du überhaupt noch Zeit für private Dinge oder stapeln sich trotz Überstunden unerledigte Papierberge auf Deinem Schreibtisch?

Nur wenn Du eine ausführliche Antwort auf die Frage „Warum habe ich Zeitprobleme?“ gefunden hast und alle Gründe für Deine Zeitprobleme kennst, kannst Du mit den Lösungsstrategien Erfolg haben. Denn was nützt es Dir, wenn Du in der Lage bist, Deine Prioritäten klar festzulegen, wenn Du Deine wichtigsten Aufgaben ständig aufschiebst? Vielleicht entdeckst Du mit Hilfe Deiner Zeitanalyse schon ein paar eigene Ideen, mit denen Du Deinen Tag besser organisieren kannst.

Effektives Zeitmanagement – und dabei wollen wir Dir in dieser Kategorie helfen – sorgt aber nicht nur dafür, dass Du die unzähligen Aufgaben, die unvollständig auf Deinem Schreibtisch liegen, schneller und besser erledigst. Du wirst so auch mehr Zeit für Freizeitaktivitäten haben und Dein Leben endlich wieder selbst in der Hand haben.

Die Anwendung des Schmerz und Freude Prinzips

Wie kannst Du das Schmerz und Freude Prinzip konkret anwenden, um in Zukunft motivierter zu sein? Die einfache und kurze Antwort: Du musst Deine inneren Überzeugungen überprüfen und an den Stellen, wo Dir Motivation fehlt, Schmerz und Freude umkehren. Was sich so leicht in einem Satz schreiben lässt, ist in der Realität allerdings ein mühevoller Prozess. Er wird sich aber lohnen. Versprochen!

Wie aber läuft dieser Prozess genau ab? Zunächst musst Du ein Verhalten oder eine Gewohnheit in Deinem Leben finden, bei der Du Schmerz und Freude falsch zuordnest. Du kennst Dich selbst am besten und weißt genau, wo Dir die nötige Motivation fehlt. Wichtig ist in dieser Phase, dass Du absolut ehrlich bist und Dir wirklich klar machst, in welchem Bereich Du Deine Motivation verbessern kannst.

Wenn Du einen solchen Bereich gefunden hast, schreibe alle Gründe auf, warum Du Schmerz und Freude in diesem konkreten Fall falsch zuordnest. Was assoziierst Du mit der Tätigkeit oder dem Verhalten? Fordere Deine Einstellung heraus. Welche Ansichten halten Dich davon ab, aktiv zu werden? So kommst Du jenen inneren Überzeugungen auf die Schliche, die Dich vom Handeln abgehalten haben. Diese Einstellung beschränkt Dein Potential und sorgt dafür, dass Du lustlos wirst. Du musst jetzt also neue Überzeugungen entwickeln.

Zum Beispiel könntest Du Deine neue Einstellung zu Sport so aufschreiben:

  • Ich freue mich, dass ich gesund bin und überhaupt Sport machen kann.
  • Nach dem Sport fühle ich mich erholt und leistungsfähig.
  • Wenn ich Sport mache, bleibe ich auch gesund und bin voller Energie.
  • Ich wechsle häufig Ort und Sportart, so dass immer Neues auf mich wartet.

Wie würde sich jemand verhalten, der fest an die neuen Überzeugungen glaubt?

Diese Sätze zielen alle darauf ab, dass Du Sport mit positiven Gedanken verbindest. Du steigerst also den Freudeanteil. Umgekehrt kannst Du natürlich auch das „Faul-vor-dem-Fernseher“-Sitzen mit mehr Schmerz verbinden, indem Du Dir vergegenwärtigst, wie schlecht dieses Verhalten für Deine Gesundheit ist etc. Schreib Dir ein paar dieser neuen Denkansätze auf und verhalte Dich für die nächsten Wochen so als würdest Du daran zu 100 Prozent glauben. Und dann stell Dir immer wieder die Frage: Wie würde sich jemand verhalten, der fest an diese neuen Überzeugungen glauben würde? Sei dann selbst dieses Vorbild.

Zwei Dinge, die ich mir immer wieder im Zusammenhang mit Sport gesagt habe und inzwischen längst verinnerlicht habe, sind diese:

  • Erst wenn es anfängt, weh zu tun, bringt es was!
  • Wenn es draußen beim Joggen regnet, kann ich gleichzeitig noch meine Willenskraft stärken!

Nach einer gewissen Zeit hast Du Deine alten Überzeugungen mit den neuen ersetzt. Erwarte nicht, dass sofort alles perfekt läuft. Wenn du etwas Neues ausprobierst, kann nicht gleich alles rund laufen. Auf die Dauer wirst du trotzdem wesentlich motivierter sein, wenn Du Deine Gefühle mit diesem Trick richtig zugeordnet hast.