Erinnerst Du Dich noch an die Zeit als Du ein kleines Kind warst? Du musstest von Deinen Eltern fast zu einem kleinen Mittagsschlaf gezwungen werden. In der heutigen Arbeitswelt heißt der Mittagsschlaf jetzt „Power Napping“ und hat schon viele freiwillige Anhänger gefunden.
Die kurze Auszeit in der Mitte des Tages bringt Dir nicht nur neuen Schwung, sondern baut auch Stress ab und fördert die Gesundheit. So gibt es einen deutlichen Rückgang des Herzinfarkt-Risikos, weil Du während der kurzen Schlafphase einfach mal abschaltest und Dein Körper sich beruhigen kann. Außerdem bist Du nach einem Mittagsschlaf auch wesentlich leistungsfähiger. Du arbeitest produktiver und kannst besser mit neuen Informationen umgehen, weil Du die bisherigen Erlebnisse während der kurzen Schlafphase besser verarbeitet hast.
Zwischen Mittagessen und Abendessen muss man schlafen (…), denken Sie bloß nicht, dass Sie weniger Arbeit schaffen, wenn Sie am Tag schlafen. Das ist eine dumme Idee von Leuten ohne Vorstellungsvermögen. Sie werden sogar mehr bewerkstelligen. Sie bekommen zwei Tage in einem ”“ nun, mindestens eineinhalb, da bin ich mir sicher. Winston Churchill
Es ist ein Trugschluss, zu glauben, dass Du mehr schaffen würdest, wenn Du den Mittagsschlaf auslässt und stattdessen weiter arbeitest. Denn Deine natürliche Leistungskurve ist zur Mittagszeit am niedrigsten (abgesehen von der Nacht). Hier passieren die meisten Fehler und die wenigsten Fortschritte. Wenn Du eine Stunde arbeitest, schaffst Du vielleicht nur so viel wie sonst in 20 Minuten. Deine Müdigkeit und Unkonzentriertheit hat Dich in der Mittagszeit einfach fest im Griff. Auch der Verzicht auf ein schweres Mittagessen hilft nur bedingt weiter, der Mittagsmüdigkeit vorzubeugen. Probier das „Power Napping“ doch einfach mal aus!
So geht der perfekte Mittagsschlaf
Wenn Du nach Deiner Siesta sofort weiterarbeiten willst, solltest Du nie länger als 30 Minuten schlafen. Denn sonst gelangst Du in eine Tiefschlafphase und brauchst sehr lange bis Du wieder richtig wach bist. Außerdem könnte Dir abends das Einschlafen Schwierigkeiten bereiten. Stell Dir am besten einen Wecker und schließe dann beruhigt Deine Augen.
Idealerweise schläfst Du in einer bequemen Position (liegen oder angenehmer Stuhl). Den Kopf auf den Tisch legen ist auch eine gute Variante, die ich persönlich bevorzuge. Nach dem Nickerchen solltest Du Dich dann aber auf jeden Fall einmal richtig durchstrecken und Dein Gesicht mit kaltem Wasser erfrischen.
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Schlafen am Arbeitsplatz?
Die positiven Effekte eines Mittagsschlafs haben sich in der Arbeitswelt noch nicht so richtig herumgesprochen. Wer mittags schläft, gilt schnell als faul. Deshalb findest Du auch in fast keinem Unternehmen ideale Voraussetzungen. Und dies wird sich in naher Zukunft wahrscheinlich auch nicht ändern. Trotzdem solltest Du Dich – alleine schon Deiner Gesundheit zuliebe – mittags in irgendeiner Weise ausruhen.
Wenn der Zeitpunkt gekommen ist, an dem Deine Augen immer wieder zufallen und einfach nichts mehr geht, lehn Dich in Deinem Stuhl einfach mal für ein paar Minuten zurück. Es kann Dir genauso gut tun, wenn Du Dich einfach nur entspannst, ohne einzuschlafen. Die Tatsache, dass Du Dir Zeit nimmst, um Dich aktiv zu erholen, hat einen ähnlichen Effekt wie ein richtiger Mittagsschlaf. Wenn Du also bei der Arbeit nur sehr schlechte Bedingungen für ein Nickerchen vorfindest, kannst Du so für ein paar Minuten auf bewusste Entspannung setzen. Allerdings darfst Du in dieser Zeit auch wirklich nichts anderes machen.
Nimm Dir in den nächsten Tagen mal eine kleine Auszeit und beobachte die vielen positiven Nebenwirkungen. Du wirst nachmittags sicherlich wesentlich mehr schaffen als sonst. Jedenfalls kannst Du aber mit dem guten Gefühl nach Hause gehen, Dir selbst etwas Gutes getan zu haben.