Warum noch mehr Arbeit nicht die Lösung ist

Ist Dir schon einmal aufgefallen, dass die Ratgeberliteratur zum Thema Erfolg aus zwei sehr gegensätzlichen Polen besteht?

Auf der einen Seite die „Lifehacker“. Sie sind immer auf der Suche nach dem nächsten Geheimnis oder einer neuen Abkürzung, mit der sie mit möglichst wenig Aufwand ihre Träume verwirklichen können. Sie schreiben Artikel wie „Schlank in 10 Tagen — Mit dieser Wunderdiät machen es die Stars“ oder „Mit diesem simplen Trick verdienst Du 3000 Euro im Monat dazu“. Sie sind stolz auf jeden Erfolg, für den sie sich nicht anstrengen mussten.

Ganz anders die „Workaholics“. Zu ihrer Vorstellung von Erfolg gehört harte Arbeit, sehr viel Arbeit. Sie machen Überstunden, verausgaben sich und sitzen bis tief in die Nacht am Schreibtisch. Die Tricks der Lifehacker sind in ihren Augen nur Zeitverschwendung.

In diesem Artikel sehen wir uns beide Ansätze genauer an und entwickeln einen Weg, wie Du erfolgreich sein kannst, ohne Dich dabei vollkommen zu verausgaben.

Erfolg über Nacht ist eine Illusion

Die ständige Suche nach Abkürzungen ist heutzutage allgegenwärtig. Die Versprechen, die Du auf den Titelseiten von Magazinen oder in sozialen Netzwerken liest, setzen auf unseren Wunsch nach einer schnellen und komfortablen Lösung.

Warum sehen wir solche Überschriften an jeder Ecke? Weil wir darauf anspringen!

Das Einfache zieht uns instinktiv an. Wer würde morgen nicht gerne mit einer Million mehr auf dem Konto aufwachen oder mit der Traumfigur am Strand entlang spazieren?

Doch so attraktiv die Versprechen vom Erfolg über Nacht auch sind, sie sind eine Illusion.

Ein Beispiel:

Vielleicht kennst Du das Buch „Die 4-Stunden-Woche“ von Tim Ferriss. Er erklärt darin, wie man mit maximal wenig Aufwand viel Geld verdient.

Das Traumleben mit nur vier Stunden Arbeit die Woche? Klingt verlockend. Aber wie viel arbeitet Tim Ferriss selbst? Schafft er alles in nur 4 Stunden?

Nicht mal annähernd:

Mit gut 60 Stunden pro Woche[1] ist er von dieser Marke nicht nur weit entfernt. Sein Pensum liegt auch deutlich über dem, was wir mit 40 Stunden als „typische“ Arbeitswoche ansehen.

Die Ideen in dem Buch sind deshalb nicht alle schlecht, einige sogar sehr gut. Doch der Titel schürt eine falsche Erwartungshaltung.

Niemand — auch nicht Tim Ferriss — schafft es mit ein paar Tricks ohne Aufwand nach oben.

Das Problem:

Wir möchten glauben, dass es irgendwo einen versteckten Trick gibt, den wir noch nicht kennen.

Doch die ständige Suche nach dem nächsten Lifehack vernebelt den Blick aufs Wesentliche:

Erfolg und ein gewisses Maß an Anstrengungen gehören zusammen

Das liegt daran, dass zu „echtem“ Erfolg gemeisterte Herausforderungen dazugehören. Alles andere sind glückliche Zufälle.

Überleg mal, worauf Du besonders stolz bist! Sind es die Dinge, die Dir besonders leicht gefallen sind oder bei denen Du einfach Glück hattest? Oder freust Du Dich über Projekte, in die Du richtig viel Energie gesteckt hast?

Erreichte Ziele bedeuten uns nur etwas, wenn sie uns persönlich herausgefordert haben. Die Suche nach dem einfachen, schnellen Weg gibt es nicht das Gefühl, erfolgreich zu sein.

Das belegen auch wissenschaftliche Studien. Forscher haben herausgefunden, dass Lebenszufriedenheit und Glück maßgeblich davon abhängen, wie sehr wir uns anstrengen mussten, um unsere Ziele zu erreichen.[2]

Und ist es nicht das, was wir mit all unseren Vorhaben, Zielen und Projekten am Ende erreichen wollen:

Mehr Glück und eine größere Lebenszufriedenheit.

Korrelation Anstrengung und Lebenszufriedenheit

Weil sowohl unser Glücksempfinden als auch unsere Zufriedenheit nur steigen, wenn unsere Ziele uns herausfordern, täuschen wir uns mit schnellem Erfolg selbst. Was sich vielleicht im ersten Moment gut anfühlt, lässt uns langfristig fragen, was nicht alles möglich gewesen wäre, wenn wir die wirklichen Ziele angegangen wären.

Es ist paradox:

Je früher wir aufhören, Abkürzungen hinterherzulaufen, desto schneller kommen wir voran.

Die Fehlannahme der Workaholics

Doch — und hier liegen die Workaholics falsch — Erfolg, Glück und Lebenszufriedenheit entstehen nicht automatisch, nur weil Du viele Stunden arbeitest oder Dich ununterbrochen anstrengst.

Wie viele Menschen kennst Du, die sich nie eine Pause gönnen und immer am Limit sind? Wirken sie auf Dich energiegeladen und voller Lebensfreude?

Bist Du vielleicht selbst jemand, der dem großen, weit entfernten Ziel alles unterordnet? Während Familie und Freunde Spaß haben, schmiedest Du schon den nächsten Plan. Deine Freizeit nutzt Du ausschließlich, um Dein eigenes Unternehmen aufzubauen oder noch mehr Überstunden zu machen.

Dann mach Dir klar:

Es ist weder normal noch ein Zeichen von Erfolg, wenn jeder einzelne Tag ein Kampf um Zeit und Organisation ist.

Wie oft hörst Du oder sagst Du etwas wie:

  • Ich habe sooo viel zu tun.
  • Ich komme kaum noch zum Schlafen.
  • Ich versuche nur noch, irgendwie bis Weihnachten durchzuhalten.
  • Treffen? Vielleicht habe ich irgendwann in 8 Wochen mal einen Abend Zeit.

Solche oder ähnliche Aussagen gehören inzwischen fast schon in jede Unterhaltung. Wenn wir uns nicht gerade zu den Lifehackern zählen, betonen wir ständig, wie beschäftigt wir sind.

Keine Zeit zu haben, gilt inzwischen als Zeichen von Wichtigkeit. Wir definieren uns über einen eng getakteten Terminkalender.

Klar, wir beschweren uns über den Stress. Aber das tun wir viel lieber als zu sagen: „Ich habe gerade alles gut im Griff.“

Wenn Du allerdings permanent im Dauerstress-Modus operierst, macht Dich das kaputt. Deine Gesundheit leidet dabei genauso wie Deine Psyche. Es gibt eine Anstrengungsgrenze, die Du nicht überschreiten solltest.

Mit Dauerstress überschreiten wir die Anstrengungsgrenze

Kurze Stressphasen, in denen Du Dich stark anstrengst, können dagegen Deine Leistung und Lebenszufriedenheit steigern.[3] Diesen kurzen Phasen können und müssen wir uns alle stellen, wenn wir unsere großen Ziele erreichen wollen. Sie schaden auch nicht, wenn sie nicht Normalität werden.

Warum Workaholics nicht erfolgreich sein können

Während Lifehacker jegliche Form von Anstrengung vermeiden, haben Workaholics das umgekehrte Problem.

In der ersten Hälfte unseres Lebens opfern wir unsere Gesundheit, um Geld zu erwerben, in der zweiten Hälfte opfern wir unser Geld, um die Gesundheit wiederzuerlangen. Voltaire

Sie verlieren vor lauter Stress den Sinn der Anstrengung aus den Augen. Das Verausgaben wird zum Selbstzweck; der Stress zum Statussymbol. Wenn sie endlich am Ziel sind: Leere.

Was nützt es, wenn Du Dich für ein Ziel so aufopferst, dass Deine Gesundheit auf dem Weg dorthin Schaden nimmt? Wenn Du so wenig Zeit hast, dass Du die Bindung zu Familie und Freunden vollständig verlierst? Vielleicht bist Du um Millionen reicher; dem Erfolg hast Du auf dem Weg dorthin zu viel Lebensqualität geopfert.

Ein neues, nachhaltiges Erfolgsmodell

Wenn weder Lifehacks noch endlose Anstrengung den gewünschten Erfolg bringen, was dann?

Natürlich gibt es nicht die eine einfache Lösung (spätestens jetzt habe ich auch den letzten Lifehacker verloren…). Aber wir können uns nachhaltigem Erfolg über verschiedene Prinzipien nähern.

Zwei nicht sofort offensichtliche Maßnahmen möchte ich Dir jetzt vorstellen:

Vermeide die Grauzone

Lass uns zwei wesentliche Erkenntnisse noch einmal zusammenfassen:

  1. Wenn wir uns überhaupt nicht anstrengen und nur nach der einfachen Lösung suchen, bleibt echter Erfolg eine Wunschvorstellung.
  2. Strengen wir uns dagegen ununterbrochen an und fühlen uns nur noch gestresst, scheitern wir an unseren Ansprüchen und erreichen unsere Ziele nur auf Kosten unserer Gesundheit und Lebenszufriedenheit.

Die Lösung kann deshalb nur in der gesunden Balance aus Anstrengung und Erholung liegen. Aber keine Sorge. Du hast nicht bis hierhin gelesen, um jetzt mit einem Hinweis auf eine bessere Work-Life-Balance abgespeist zu werden.

Hinter der Idee der Balance aus Anstrengung und Erholung steckt mehr als es auf den ersten Blick scheint. Es geht nicht darum, die böse Arbeit mit dem guten Leben in Ausgleich zu bringen. Sowieso ist die dahinterstehende Grundannahme, Arbeit sei immer anstrengend und Leben immer Erholung falsch.

Das Problem ist, dass Anstrengung und Erholung bei den meisten von uns zu einem grauen Brei verwischen:

  • Während wir uns auf etwas konzentrieren wollen, werden wir unterbrochenen gestört.
  • Wenn eigentlich Zeit für Erholung ist, kommen wir nicht zur Ruhe.

E-Mails, WhatsApp-Nachrichten, abschweifende Gedanken. Neue Likes, Eilmeldungen, mentale Erschöpfung. Wir leben in einer Grauzone. Immer auf Standby in der Freizeit. Ständig abgelenkt, wenn wir uns konzentrieren wollen.

Grauzone

Der erste Schritt für Workaholics ist meistens, den Anstrengungsanteil zu reduzieren und sich mehr Zeit für Erholung zu nehmen. Viel entscheidender ist aber der zweite Schritt:

Anstrengung und Erholung müssen klar voneinander getrennt sein.

An anderer Stelle habe ich schon beschrieben, wie wichtig ungestörte Fokuszeit (Anstrengung) ist: Wie Du Dich besser auf das Wesentliche konzentrierst (dort die Überschrift „Mehr kultivieren: Deine Fokuszeit“).

Dasselbe Prinzip gilt aber auch für die Zeit, in der Du Dich erholen willst. Wir sind körperlich, mental und emotional täglich so sehr gefordert, dass wir echte Erholung brauchen. Erholung, bei der wir komplett abschalten. Besonders gut zum Stressabbau sind zum Beispiel Spaziergänge in der Natur[4] oder Ausdauersport[5]. Aber natürlich sind Dinge wie ein Entspannungsbad oder eine Extraportion Schlaf auch ideal geeignet, um abzuschalten.

Wichtig ist, dass Du Dich in dieser Zeit nicht mental anstrengst und die Arbeit und andere anstrengende Dinge ausblendest. Nur so vermeidest Du die Grauzone und bist wirklich erholt.

Dazu noch ein letzter Hinweis: Oft glauben wir, dass wir uns Pausen nicht erlauben können, weil wir zu viel zu tun haben. Das ist ein Trugschluss. Gute Pausen helfen Dir nicht nur langfristig, sondern sorgen auch kurzfristig dafür, dass Du produktiver bist und am Ende mehr schaffst als ohne Pause.

Mach den Weg zum Ziel

Was wie ein Spruch aus einem Glückskeks klingt, ist zentral für nachhaltigen Erfolg: Mach den Weg zum Ziel.

Vielleicht hast Du schon mal von dem Marshmallow-Experiment gehört (wir haben auch schon ausführlich darüber geschrieben). Kinder sitzen an einem Tisch, vor ihnen liegt ein Marshmallow auf einem Teller. Forscher sagen den Kindern, dass sie ein zweites Marshmallow bekommen, wenn sie das erste nicht anrühren und warten bis die Forscher zurück sind. Anschließend verlassen die Wissenschaftler für 15 Minuten den Raum.

Das Ergebnis ist verblüffend: Kinder, denen es gelungen ist, für längere Zeit zu warten, waren noch Jahre später erfolgreicher, gesünder und stressresistenter als die Kinder, die sofort nachgegeben haben.[6]

Die Begründung klingt einleuchtend. Je besser wir darin sind, bei Versuchungen nicht sofort nachzugeben, desto länger sind wir breit, Anstrengung und Rückschläge für unsere großen Ziele in Kauf zu nehmen.

Doch was machst Du, wenn Du ewig auf das metaphorische zweite Marshmallow wartest und am Ende feststellst, dass Du Marshmallows gar nicht magst?

Viele Menschen ordnen ihrem großen Ziel jahrelang alles unter. Sie träumen von der Million auf dem Konto, einem Bestseller oder einer steilen Karriere. Doch niemand kann vorhersehen, ob all die Entbehrung es am Ende wert waren.

Wir fahren deshalb besser, wenn sich unser Leben nicht nur nach einem weit entfernten Ziel richtet. Stattdessen sollten wir schon den Weg dorthin so gestalten, dass wir positiven Erlebnissen ausreichend Platz einräumen. Solltest Du dann irgendwann feststellen, dass Du jahrelang dem „falschen“ Ziel hinterhergerannt bist, hast Du die Zeit vorher trotzdem genossen.

Das bedeutet nicht, dass wir die Marshmallow-Studie auf den Kopf stellen können und uns jeder kurzfristigen Freude hingeben sollten. Aber mit ein paar kleinen Umstellungen können wir einen großen Schritt vom gestressten Workaholic zu einem lebensfrohen Top Performer machen.

Zwei Veränderungen helfen dabei besonders gut:

1. Herausforderungen als etwas Positives sehen

Warum empfinden wir den Weg zu einem großen Ziel als mühsam und frustrierend? Weil er das oft ist. Du musst Rückschläge verkraften, bist immer wieder kurz davor aufzugeben und vergleichst Dich unweigerlich mit anderen, die schon viel weiter sind.

Daran kannst Du nichts ändern. Was Du aber ändern kannst, ist Deine Einstellung zu diesen Herausforderungen. Siehst Du sie als nervige Hindernisse, die Dich von Deinen Zielen abhalten oder als Chance, etwas zu lernen und besser zu werden?

Vielleicht wärst Du ohne die vielen Lektionen gar nicht bereit für Dein Ziel. Viele erfolgreiche Gründer sagen zum Beispiel, dass sie in ihre Rolle als Firmenchef erst hinwachsen mussten. Wäre von Tag 1 an alles da gewesen, hätten sie das Unternehmen möglicherweise an die Wand gefahren. Persönliche Weiterentwicklung, Erfahrung und Erfolg müssen gemeinsam wachsen.[7]

Herausforderungen helfen Dir, Deine Leistung wertzuschätzen, und geben Dir die notwendige Lebenserfahrung, um immer wieder den nächsten Schritt zu gehen.

Eine solche positive Einstellung zu Herausforderungen wird Dir ganz viel neue Energie schenken. Mehr dazu liest Du hier: Endlich die großen Ziele angehen

2. Denk an andere

Manchmal sind wir so sehr in unserem persönlichen Hamsterrad gefangen, dass wir den Blick auf das verlieren, was um uns herum passiert. Unsere gedanklichen Mauern im Kopf werden immer höher. Wir sind mit unseren Problemen wie in einem Gefängnis eingesperrt.

Dann hilft es, die Perspektive zu wechseln. Verlier‘ Dein Ziel bewusst aus den Augen und denk an etwas, das Du bei all dem Eifer schon zu lange aus den Augen verloren hast: Andere Menschen!

Kleine gute Taten helfen uns nicht nur dabei, endlich mal abzuschalten. Sie geben uns auch neue Kraft und Energie.[8] Außerdem führen sie messbar zu einem Rückgang des Stresshormons Cortisol und zur Ausschüttung von Glückshormonen.[9]

Also:

Was kannst Du noch heute Gutes tun, ohne dass es Deinen persönlichen Zielen nützt?

Im Ernst!

Lies diese Frage nicht nur passiv, sondern halte kurz inne.

Wem kannst Du jetzt eine nette Nachricht schreiben? Was wirst Du heute Selbstloses für einen anderen Menschen tun? Es ist oft so einfach. Halte jemandem die Tür auf oder lass jemanden im Supermarkt an der Kasse vor, wenn er es eilig hat.

Du musst nur aus Deiner Gedankenwelt herauskommen und die vielen täglichen Gelegenheiten wahrnehmen.

Probier es aus!

Die größte Herausforderung ist die Umsetzung

Auch wenn wir wissen, dass Lifehacks uns nicht den schnellen Erfolg bringen können und Workaholics sich auf Dauer kaputt machen, ist ein Umsteuern nicht so leicht.

Fang klein an und wähle aus einer der folgenden vier Herausforderungen:

  1. Konzentration: Nimm Dir jeden Tag 45 Minuten vollkommen ungestörte Fokuszeit, um an Deinem wichtigsten Ziel zu arbeiten.
  2. Erholung: Gönn Dir jeden Tag eine Pause, in der Du ganz bewusst abschaltest, und die Gedanken schweifen lässt, ohne dass irgendein Bildschirm in der Nähe ist.
  3. Positive Einstellung: Versuche, diese Woche jedem Rückschlag und jeder Herausforderung etwas Positives abzugewinnen. Was kannst Du daraus lernen und warum ist das wichtig?
  4. Hilfsbereitschaft: Denk jeden Tag für 10 Minuten darüber nach, was Du heute Gutes für einen anderen Menschen tun kannst (Danke sagen, Dich entschuldigen, ein Geschenk machen oder einfach nur Unterstützung anbieten).

Es gibt zwar keine Abkürzungen auf dem Weg nach oben. Ich bin aber überzeugt davon, dass wir uns auch nicht vollkommen verausgaben müssen. Lass uns gemeinsam anstrengen, erholen und Ideen entwickeln, wie wir schon den Weg zu unseren Zielen genießen können.

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Drei Strategien, mit denen Du Deine Selbstzweifel fast automatisch loswirst

Das hier ist kein typischer „Du musst nur an Dich glauben“-Artikel.

Davon gibt es schon genug.

Und diese Artikel sind fast immer gleich: Du liest eine inspirierende Geschichte von einem Menschen, der endlich erfolgreich geworden ist, weil er seine Selbstzweifel überwunden hat. Oder ein Motivationszitat soll Dich von nun an bei jeder Herausforderung begleiten.

Doch wie sehr hilft Dir das? Dir ist doch längst klar, wie wichtig Deine innere Überzeugung ist. Vielleicht inspiriert Dich ein solcher „Du musst nur an Dich glauben“-Artikel für einen kurzen Augenblick.

Aber dann? Nichts.

Die entscheidende Frage bleibt unbeantwortet:

Wie werde ich meine Selbstzweifel dauerhaft los, wenn sie bei jeder Gelegenheit wieder hochkommen?

Niemand erklärt uns das richtig.

Deshalb möchte ich Dir heute drei Strategien vorstellen, die mir selbst auch immer wieder dabei helfen, meine Vorhaben mit Überzeugung und Durchhaltevermögen anzugehen.

Das Beste: Du musst Dich mit Deinen Selbstzweifeln gar nicht aktiv auseinandersetzen. Wenn Du diese Strategien anwendest, verschwinden Deine Selbstzweifel fast automatisch. Nicht von heute auf morgen. Aber dafür dauerhaft!

Warum Selbstzweifel entstehen

Damit Du verstehst, wie diese Strategien gegen Deine Selbstzweifel funktionieren, machen wir als erstes einen kleinen Ausflug in die Neurologie.

Dein Gehirn besteht aus 100 Milliarden Nervenzellen. Bei jedem Deiner Gedanken und jeder Entscheidung kommunizieren diese Zellen miteinander. Du musst Dir das wie ein chaotisches Netz von Verknüpfungen vorstellen.

Bestimmt hast Du das schon mal als Grafik gesehen:

Damit sich Deine rechte Hand zur Faust ballt oder Du einen klaren Gedanken fassen kannst, muss Nervenzelle A vereinfacht gesagt unter 100 Milliarden verfügbaren Nervenzellen die passende Nervenzelle B finden.  Bei so vielen möglichen Verbindungen ist das eine wahre Meisterleistung Deines Gehirns.

Auf Dauer ist diese Sucherei nach der passenden Nervenzelle aber so anstrengend, dass Du schon nach wenigen Minuten vollkommen erschöpfst wärst. Deshalb merkt sich Dein Gehirn, auf welche Verbindungen Du besonders häufig zurückgreifst und verstärkt sie. So findet Dein Gehirn den Weg mit jedem Mal schneller.

Hier ein Beispiel:

Stell Dir vor, Du würdest Jonglieren lernen. Am Anfang bist Du überfordert, weil Du auf so viele Dinge gleichzeitig achten musst:

  • Bälle richtig hochwerfen
  • Bälle in der Luft beobachten
  • Bälle fangen
  • Bälle rechtzeitig wieder hochwerfen

Damit Dir das Jonglieren gelingt, muss Dein Gehirn in wenigen Sekunden tausende neue Nervenverbindungen finden. Das ist nicht nur sehr anstrengend, es geht am Anfang auch schnell schief. Deshalb fallen die Bälle ständig auf den Boden.

Doch wenn Du regelmäßig trainierst, wird Dein Gehirn mit jeder Übungsstunde routinierter. Es stellt die Verbindungen zwischen den Nervenzellen besser und schneller her.

Deine Bewegungen werden koordinierter und flüssiger. Was Dir am Anfang noch unglaublich schwer gefallen ist, wird nun immer leichter.

Was das mit Deinen Selbstzweifeln zu tun hat

Vergessen wir das Jonglieren und widmen wir uns Deinen Selbstzweifeln. Denn das Gehirn baut solche Verbindungen zwischen Deinen Nervenzellen nicht nur für motorischen Fähigkeiten auf. Dasselbe Prinzip gilt auch für Deine Gedanken:

Je häufiger Du einen Gedanken hast, desto stärker ist die Nervenverbindung in Deinem Gehirn.

Und damit sind wir zurück bei der Ausgangsfrage: Wie gelingt es Dir, stärker an Dich zu glauben? Oder anders herum: Warum zweifeln wir so oft an uns?

Das Problem ist, dass wir oft jahrelang immer wieder gehört haben, dass etwas unmöglich ist:

  • Den neuen Job bekommen? Bei denen musst Du Dich gar nicht erst bewerben!
  • Kündigen und Dich selbstständig machen? Konzentrier Dich lieber auf etwas Bodenständiges!
  • Eine Weltreise machen? Da fängst Du hinterher doch wieder bei Null an!
  • Deinen großen Traum verwirklichen? Da sind schon ganz andere dran gescheitert!

Wenn wir so etwas von uns selbst in Gedanken oder von anderen Menschen immer wieder hören, verstärken sich genau die Verbindungen, die uns gedanklich zurückhalten. Irgendwann haben wir unsere Selbstzweifel so oft – auch unterbewusst – in uns bewegt, dass unser Gehirn automatisch darauf zurückgreift.

Mit anderen Worten:

Wenn Du in der Vergangenheit viel an Dir gezweifelt hast, greift Dein Gehirn jetzt automatisch auf diese zweifelnden Nervenverbindungen zurück – selbst wenn es gar keinen Grund dafür gibt.

Hier kommt ein Beispiel:

Stell Dir vor, Du sollst in einem Meeting eine wichtige Präsentation halten. Verständlicherweise macht Dich das sehr nervös. Die Präsentation ist eine große Sache und Du bist Dir nicht sicher, ob Du dieser Herausforderung gewachsen bist.

In der Vergangenheit hast Du Dir in einer solchen Situation aus Angst immer vorgestellt, wie alles schief läuft. Vor Deinem inneren Auge hast Du dann jedes Mal gesehen, wie Du am ganzen Körper zitterst und vor Aufregung kein Wort sagen kannst.

Diese negativen Gedanken hattest Du inzwischen schon so häufig, dass sie auch dieses Mal automatisch wieder da sind. Dein Gehirn greift einfach darauf zurück, obwohl Du sehr gut vorbereitet bist und selbstbewusst sein könntest.

Die gute Nachricht: Du kannst Deine innere Überzeugung trainieren

Doch die gute Nachricht ist, dass das Gehirn unglaublich flexibel ist. Selbst alte Menschen können noch vollkommen neue Verbindungen in ihrem Gehirn aufbauen, wenn sie das gezielt trainieren.[1]

Du kannst also Deine innere Überzeugung stärken, indem Du die dafür notwendigen Nervenbahnen immer und immer wieder nutzt. Dafür musst Du gewissermaßen Deine Gedanken umprogrammieren.

Das gelingt Dir, wenn Du positive und aufbauende Gedanken genau wie das Jonglieren einübst.

Denn so wie die Selbstzweifel irgendwann entstanden sind, trainierst Du jetzt Deine innere Überzeugung: Indem Du immer wieder hörst, denkst, spürst und fühlst: „Ich schaffe das!

Aber keine Sorge:

Dafür musst Du nicht in zerrissener Kleidung herumspringen oder Dich stundenlang im Spiegel anlächeln. Du kannst Dich mit kleinen, aber sehr effektiven Schritten fast automatisch verändern.

Und jetzt zeigen wir Dir wie:

Mit welchen drei Strategien Du Selbstzweifel durch innere Überzeugung ersetzt – ohne dass Du selbst daran glauben musst

Bevor wir mit den drei konkreten Strategien loslegen, lass uns die wichtigste Erkenntnis noch einmal kurz zusammenfassen:

Selbstzweifel sind oft das Resultat negativer Gedanken, die Dein Gehirn so oft gehört hat, dass sie jetzt bei jeder Gelegenheit automatisch ausgelöst werden.

Über die Jahre entwickelt sich eine innere Stimme, die bei Herausforderungen sofort die Selbstzweifel explodieren lässt. Doch genau wie diese Selbstzweifel entstanden sind, kannst Du auch neue positive Gedanken aufbauen.

Dafür reicht es natürlich nicht, ein paar Tage vorsichtig zuversichtlich zu sein. Wie bei jeder anderen neuen Gewohnheit auch, musst Du über längere Zeit konsequent dranbleiben und die positiven Nervenbahnen durch regelmäßige Wiederholungen verstärken.

Wir möchten Dir drei Strategien zeigen, mit denen Du Deine Selbstzweifel mit relativ geringem Aufwand Schritt für Schritt loswerden kannst. Das Gute daran ist, dass diese Strategien funktionieren, obwohl Du Dich mit Deinen Selbstzweifeln gar nicht aktiv auseinandersetzt.

Du veränderst Deine Gedanken gewissermaßen nebenbei!

Und das klappt so:

Strategie 1 – Lass Dich von anderen Menschen anstecken

Die wahrscheinlich schnellste Veränderung erreichst Du, wenn Du Dich mit Menschen umgibst, die selbst sehr positiv sind und an ihre Fähigkeiten glauben. Sie können Dich nicht nur mitreißen, sie haben auch einen weiteren riesigen Vorteil:

Sie akzeptieren Deine Selbstzweifel nicht.

Diese begeisterungsfähigen Menschen reagieren auf Deine Träume nicht mit Zurückhaltung. Stattdessen ermuntern sie Dich, loszulegen. Sie sagen Dir Dinge wie: „Das schaffst Du auf jeden Fall. Hast Du schon eine Idee, wie Du das angehen willst? Welchen Schritt machst Du als erstes?

Sie sind es gewohnt, nicht lange nachzudenken. Sie fangen gleich an und gehen mit positivem Tatendrang zur Sache. Sie brennen für Herausforderungen, Abenteuer und neue Aufgaben.

Mit Sicherheit kennst Du zumindest einen solchen Menschen, der Dich immer wieder positiv mitreißen kann. Lass Dich davon anstecken!

Stopp!

Lies jetzt nicht einfach weiter.

Wenn Du jemanden im Kopf hast, mach sofort den ersten Schritt. Sonst hast Du es gleich wieder vergessen.

Vielleicht zögerst Du, einfach aus dem Nichts Kontakt aufzunehmen. Mach es trotzdem! Jetzt!

Schreib eine kurze WhatsApp, eine E-Mail oder ruf einfach an. Ein kurzes „Wie geht”™s? Lange nichts mehr gehört. Wäre toll, wenn wir uns mal wiedersehen.“ reicht vollkommen aus. Du willst keine Ganztagesbetreuung, sondern Dich nur mal etwas regelmäßiger treffen.

Strategie 2 – Inspiriere andere und verändere Dich selbst gleich mit

Ist Dir schon einmal aufgefallen, wie leicht es ist, anderen Menschen Mut zu zusprechen?

Du kannst anderen Mut zureden, obwohl Du selbst gar keinen hast.

Du kennst das bestimmt:

Du sprichst mit einer guten Freundin und sie erzählt Dir 101 Gründe, warum sie ihren großen Traum nicht angeht.

Zu wenig Zeit. Zu wenig Geld. Zu jung. Zu wenig Erfahrung. Nicht der richtige Zeitpunkt.

Doch aus Deiner Sicht sind all diese Selbstzweifel unbegründet. Deine Freundin hat doch so viel Potential. Sie macht ihre Sache so gut. Wenn sie nur ein bisschen mutiger wäre, könnte sie ihren großen Traum erreichen.

Aber sobald es um Dich selbst geht, denkst Du plötzlich ganz anders. All die Sorgen und Bedenken, die in Deinem Kopf herumschwirren, scheinen total logisch und nachvollziehbar zu sein. Wenn Dir jemand Mut zuspricht, denkst Du: „Ich bin einfach nicht so gut, wie die anderen denken. Die verstehen meine Probleme einfach nicht richtig.

Ist das nicht faszinierend?

Solange es um andere Menschen geht, können wir sehr motivierend sein. Nur uns selbst lassen wir links liegen. Dieses Phänomen kannst Du Dir zu Nutze machen.

Denn:

Wenn Du Dir regelmäßig Zeit nimmst, anderen Menschen zu helfen, ihre großen Träume zu verwirklichen, überträgt sich das auch auf Deine Denkweise.

Plötzlich denkst Du nicht mehr automatisch „Das geht nicht“. Du hast anderen Menschen so oft Mut zugesprochen, dass es eine neue Verbindung in Deinem Gehirn gibt, die sich auch auf Deine persönlichen Gedanken überträgt.

Nimm Dir deshalb ab heute vor, mindestens einmal am Tag einem anderen Menschen Mut zu zusprechen. Das kann ein kurzes Kompliment sein oder ein aufmunterndes „Du schaffst das!“.

So trainierst Du Dein Gehirn, positive Dinge zu bemerken und sich immer wieder vorzustellen, wie jemand erfolgreich ist. Langsam wirst Du so auch selbst stärker an Dich glauben.

Strategie 3 – Gib Dir Deine tägliche Dosis Zuversicht

Wahrscheinlich verbringst Du jeden Tag viel Zeit in den sozialen Medien, liest online die neuesten Nachrichten und bist auf YouTube oder Netflix unterwegs. Hast Du Dir schon einmal Gedanken darüber gemacht, wie sich all diese Informationen auf Deine Selbstzweifel auswirken?

  • Inspirieren Dich die Nachrichten, alles aus Dir herauszuholen?
  • Helfen Dir die Posts, die Du täglich liest, an Dich zu glauben?
  • Träumst Du von mehr im Leben oder bekommst Du Zukunftsangst?

Keine Sorge:

Ich rate Dir jetzt nicht, auf alle Nachrichten, Facebook und Instagram zu verzichten. Aber denk zumindest mal darüber nach, ob Du auch Seiten besuchst und Menschen folgst, die Dir Zuversicht schenken.

Genauso wie Du Dich von begeisterungsfähigen Menschen anstecken lassen kannst, helfen Dir positive Nachrichten, Zitate und Geschichten dabei, Deine Gedanken Schritt für Schritt zu verändern.

Wichtig ist, dass Du das „strategisch“ machst. Ab und zu mal einen inspirierenden Artikel zu lesen, hilft Dir nicht. Such Dir gezielt positive Denkstöße, die Dir jeden Tag aufs Neue zeigen, wie Du mehr im Leben erreichen kannst.

Falls es Dir schwer fällt, im Internet genügend aufbauende Gedanken zu finden (mit schlechten Nachrichten lässt sich besser Geld verdienen…), hör ein Mal am Tag einen motivierenden Podcast oder ein Hörbuch. Ich persönlich mag die Podcasts von Tim Ferris und Lewis Howes sehr gerne.

Oder noch einfacher: Lies ein Buch!

Hier eine kleine Liste von Büchern, die Dich bei Deinen neuen Gedanken garantiert unterstützen werden:

  • Denken Sie groß von David Schwartz (Original: The Magic of Thinking Big)
  • Fish! Ein ungewöhnliches Motivationsbuch von Stephen C. Lundin,„ Harry Paul,„ John Christensen (Original: Fish: A Proven Way to Boost Morale and Improve Results)
  • Drive: Was Sie wirklich motiviert von Daniel Pink (Original: Drive: The Surprising Truth about What Motivates Us)
  • Denke nach und werde reich von Napoleon Hill (Orginial: Think and Grow Rich)
  • Die Talent-Lüge: Warum wir (fast) alles erreichen können von Daniel Coyle (Original: The Talent Code: Greatness isn’t born. It’s grown)
  • Glücklicher von Tal Ben-Shahar (Original: Happier)

Und wenn Du noch mehr Inspiration brauchst, dann sieh Dich doch einfach mal bei BeYourBest um oder melde Dich direkt zu unseren kostenlosen Erfolgs-Mails an!

Jetzt bist Du dran!

Wir haben Dir drei Strategien vorgestellt, mit denen Du Dein Selbstzweifel besiegen kannst. Mach jetzt die ersten kleinen Schritte:

  1. Kontaktiere einen Menschen, der Dich mit seiner Begeisterungsfähigkeit mitreißen kann.
  2. Geh abends nicht ins Bett, ohne dass Du einem anderen Menschen Mut zugesprochen hast.
  3. Schreib Dir auf einen Zettel, welche Bücher, Blogs oder Podcasts Du in den nächsten Tagen lesen oder hören wirst.

Warum Sparsamkeit Deinen finanziellen Erfolg sabotieren kann

Es klingt so einfach in der Theorie:

  1. Verdiene mehr Geld als Du ausgibst und…
  2. … leg den Überschuss gewinnbringend an.

Das sind die Grundregeln für finanziellen Erfolg. Das Geheimnis für Reichtum ist im Grunde keines. Hältst Du Dich daran, wirst Du zwangsläufig langfristig reich, vermögend und finanziell unabhängig.

In der Praxis läuft es bei den meisten Menschen jedoch anders. Viele leben „von der Hand in den Mund“, ohne dass es eine positive Entwicklung in Ihren Finanzen gibt.

Der Verdienst spielt dabei keine Rolle. Da gibt es zum Beispiel Lottomillionäre, die kurze Zeit nach ihrem Gewinn mit leeren Händen dastehen, oder millionenschwere Spitzensportler, die unmittelbar im Anschluss an ihre Karriere pleite und auf staatliche Unterstützung angewiesen sind.

Kurz: Viele Beispiele zeigen, dass die Grundregeln für finanziellen Erfolg häufig nicht befolgt werden. Doch was ist es, was die Menschen davon abhält?

Das Konsumverhalten hat einen großen Einfluss

Unser Umgang mit Geld beruht auf von anderen nachgeahmten Verhaltensweisen.

Unser Verhalten ist in bestimmten Mustern verankert, die wir Gewohnheiten nennen. Die Gesellschaft, unsere Eltern, Verwandte, Freunde und Bekannte leben uns bestimmte Verhaltensweisen vor. Und wir adaptieren diese ganz unbewusst. Was Dein Umfeld Dir vorlebt hat, hat demnach einen großen Einfluss auf Dein eigenes Verhalten. In der Schule, im Studium oder Ausbildung wird uns das Thema Finanzen schlichtweg nicht gelehrt.

Doch was ist in unserer Welt nahezu omnipräsent? Konsum. Geld ausgeben für Luxusgüter. Wir leben heutzutage im absoluten Überfluss. Es wird konsumiert, wie wohl noch nie zuvor. Gefühlt kann sich jeder alles leisten. Und im Prinzip werden wir überall und jederzeit zum Konsumieren animiert. Hier einen Coffee-to-go, die schicken Turnschuhe aus der Werbung, das aktuelle Smartphone und am besten auch noch einen Neuwagen vor der Tür. Das alles kostet Geld. Geld, das uns eigentlich reicher machen könnte und sollte.

Mangel ist kein guter Ratgeber

Wäre der größte Gegner von finanziellem Erfolg der Konsum, läge die Lösung nahe: Verzicht. Sicherlich wäre das in unserer „Mein Haus” – “Mein Auto” – “Mein Boot“ – Gesellschaft nicht immer leicht. Ist aber der komplette Verzicht auf Konsum der richtige Weg, wenn das langfristige Ziel Reichtum ist? – Nein!

Verzicht erzeugt ein Gefühl von “das kann ich mir nicht leisten”. Das Gefühl von Mangel ist kein guter Ratgeber für Erfolg, gerade in Bezug auf das Thema Finanzen. Im Endeffekt wird das Gefühl von Mangel Ängste wecken, der Fokus wird falsch gesetzt: auf „nicht verlieren“ anstelle von „gewinnen“.

Die Wahrscheinlichkeit, dass Du Chancen siehst und wahrnimmst werden sinken. Einfache Beispiele:

  • Du sparst Dir das gemeinsame Mittagessen mit einem Kollegen und verpasst dort eine tolle Geschäftsidee.
  • Oder Du bleibst lieber zuhause, anstatt zu reisen und die Welt zu erkunden – und nimmst Dir so die Chance, auf neue Gedanken zu kommen.

Das Gefühl von Mangel wird Dich halten wo Du bist, da Du aus Angst an bestehenden Mustern festhalten wirst.

Finde eine Waage zwischen Konsum und Verzicht

Deswegen ist es von enormer Bedeutung, Konsum und Vermögensaufbau in Waage zu bringen. Entscheidend ist zunächst, dass Dein Konsumverhalten sinnvoll (oder gewinnbringend) ausgerichtet ist. Dafür ist es notwendig, dass Du Dir vor Augen führst, welche Dinge Du brauchst und welche Du Dir darüber hinaus leisten möchtest, weil sie für Dich eine besondere Bedeutung haben, Dich motivieren und glücklich machen. Für Deinen langfristigen Erfolg ist es wichtig, dass Du Dir diese Dinge leistest. Wie in den Beispielen oben, ist es auch für Deinen finanziellen Erfolg wichtig, unter Leute zu kommen und die Welt zu bereisen. Wer Reichtum erzeugen möchte darf auch in Fülle leben.

Das Ziel sollte sein, das Gefühl von “Fülle” zu suchen. Immer nach der Möglichkeit suchen, zu konsumieren und gleichzeitig Geld zu behalten. Tätigst Du häufig Impulskäufe, möchtest Du alles besitzen, alles sofort mitnehmen, so minimiert sich Deine Chance auf den erwünschten Erfolg.

Konzentrierst Du Dich hingegen während des Konsums nur auf die für Dich wirklich wichtigen Dinge, lernst Du, später auch an anderer Stelle wirtschaftlich zu handeln. Dich bewusst sparsam zu verhalten. Dies ebnet Dir den Weg zu langfristigem finanziellen Wachstum.

Reiche Menschen haben häufig eine besondere Beziehung zur Sparsamkeit. Beispiele von Super-Reichen, die sich wirklich alles leisten könnten:

  • Warren Buffett (86, 75 Milliarden Dollar), frühstückt jeden Morgen für unter 3 Dollar bei McDonalds und lebt noch immer in demselben Haus, das er 1958 für 30 000 Dollar gekauft hat.
  • Ingvar Kamprad (90, Ikea-Gründer, 23 Milliarden Dollar), fliegt trotz seines Vermögens bis heute in der Economy Klasse, isst in der Cafeteria seines Unternehmens und fährt einen uralten Volvo.
  • Azim Premji (71, reichster Inder), fliegt ebenfalls nur „Holzklasse“ und fährt einen Gebrauchtwagen.

Diese Beispiele zeigen Gewohnheiten, die sich diese drei Menschen in bestimmten Bereichen Ihres Lebens angeeignet haben. Sie entscheiden sich hier für die für sie wirtschaftlichste Lösung in Bereichen, die für sie persönlich keine große Bedeutung zu haben scheinen.

So trotzt Du den Konsum-Versuchungen

Wenn Du zu den Personen gehörst, die immer das Neuste und Beste haben wollen, erschwert Dir diese Einstellung den Vermögensaufbau. Konzentriere Dich zunehmend darauf, herauszufinden, was Dir wirklich etwas bedeutet. Auf das, was Dir das Gefühl von Reichtum aus deinem Inneren vermittelt. Lerne Deine eigenen Prioritäten kennen.

Folgende Fragen können Dir dabei helfen:

  • Wie wichtig ist mir das?
  • Was ist mir wirklich wichtig?
  • Welche Dinge erzeugen in mir das Gefühl von Reichtum?
  • Was brauche ich um glücklich zu sein?
  • Was sind meine Werte?

Indem Du den Fokus bewusst auf das legst, was Dir wirklich wichtig ist, fühlst Du Dich reich. Gönne Dir diese Dinge ganz bewusst und gerne nach dem Motto: „Wenn, dann richtig!“. So lernst Du dem Prozess zu vertrauen, Du lebst mit dem Gefühl von Fülle, fühlst Dich gut und umgibst Dich mit positiven Gedanken. Allmählich wird Dein Blick auf deine Ziele geschärft. Dadurch steigt Deine Motivation und Dein “Warum”, also das was Dich antreibt, wird klarer. Auf der anderen Seite, kann jeder Euro, den Du einsparst, weil Du auf “sinnlosen” Konsum verzichtest, Dich ebenfalls glücklich und stolz machen.

Wie Du mit Misserfolgen und Rückschlägen besser umgehst

Wer kennt es nicht, das Gefühl, kurz vor einem großen Erfolg doch noch zu scheitern.

Sei es die Absage eines Geschäftspartners kurz vor Vertragsunterzeichnung, eine Verletzung nur wenige Wochen vor der geplanten Teilnahme an einem Sportwettbewerb oder die Ablehnung einer Bewerbung, eines Förderantrags oder sonst ein Ereignis, das für den persönlichen Erfolg essentiell erschien.

Solche Niederlagen ziehen uns runter.

Verständlich – hatten wir das Ziel schon vor Augen und in Reichweite.

Doch die falsche Reaktion ist, sich den beklemmenden und betäubenden Gefühlen hinzugeben und aufzugeben.

Der richtige, aber auch härtere Schritt ist es, sich aktiv mit der Niederlage und eventuellen Fehlern auseinanderzusetzen, um aus der Reflexion Erkenntnisse zu gewinnen und so schnell wie möglich die Füße wieder auf den Boden zu bekommen.

Diese Gabe, sich nicht unterkriegen zu lassen, zeichnet häufig erfolgreiche Unternehmer aus. Ihre Ideen und Entscheidungen können scheitern, gerade wenn sie etwas Neues wagen und nicht auf bereits bestehende Entscheidungsmuster zurückgreifen können. Aber nur so gelingt es ihnen am Ende einen erfolgreichen Weg zu gehen.

Ein Unternehmer, der die Kunst des „aus Fehlern lernen“ beherrscht wie kein Zweiter, ist Elon Musk. Bei ihm sind Fehler Teil des Programms.

Portät Elon Musk

Foto: Michelle Andonian OnInnovation / Flickr.com

Das verrückte Ziel von Elon Musk

Elon Musk hat immer wieder bewiesen, dass Fehler bei ihm quasi als Bestandteil des Plans gelten. Kein Vorhaben, das ohne Rückschläge verläuft, und kein Rückschlag, den Elon Musk bis dato nicht überwunden hätte. Gleichzeitig verliert er nie seine Vision aus den Augen.

In diesem Artikel setzen wir uns mit diesem Mann näher auseinander. Aus seiner Art mit Fehlern umzugehen, können wir auch für unsere persönlichen Projekte eine Menge lernen.

Elon Musks Ziel klingt für uns ein bisschen verrückt: Er möchte die Menschheit zu einer interplanetaren Spezies machen. Einfach ausgedrückt: Er möchte den Mars besiedeln.

Da ist auch ein geplatzter Raketenstart kein wirkliches Hindernis mehr. Genau das passierte Musk nämlich mit seinem privaten Raumfahrtunternehmen SpaceX.

Nach seinem Erfolg mit den beiden Finanzunternehmen Zip2 und PayPal, legte das erwirtschaftete Kapital den Grundstein für Musks Gründung eines Raumfahrtunternehmens. Die perfekte Möglichkeit, sein Vorhaben, die Menschheit ins All zu befördern weiter zu verfolgen.

Blick ins Weltall

Jeder neue Schritt ist ein Schritt ins Unbekannte

Er gründete das zivile Raumfahrtunternehmen SpaceX und investierte sein komplettes Privatvermögen von 120 Millionen Dollar in die Entwicklung einer Rakete, die nach dem Flug ins Weltall wieder auf die Erde zurückzukehren sollte. So würde sie mehrfach nutzbar sein ”“ ein Novum.

Jeder Schritt auf dem Weg zur wiederverwertbaren Rakete war ein Schritt ins Unbekannte. Die beschwerlichen Entwicklungsarbeiten spitzten sich bis zu den ersten Probeflügen soweit zu, dass noch am Morgen des ersten Starts, letzte Tests und Arbeiten an der Rakete durchgeführt werden mussten.

Ich habe nicht versagt. Ich habe nur 10.000 Wege gefunden, die nicht funktionieren. Thomas A. Edison

Der erste Startversuch einer SpaceX-Rakete scheiterte. Und auch der zweite und dritte Versuch, eine selbst entwickelte Rakete in den Orbit zu befördern, endeten mit Explosionen und Abstürzen. SpaceX war kurz vor dem Ende.

Aus dem Misserfolg entstand der größte Durchbruch

Doch in Anbetracht der technischen Schwierigkeiten, die die Raumfahrt mit sich bringt, war ein Scheitern zu erwarten gewesen. Musk analysierte die Situation und schloss lapidar:

SpaceX ist auf diesem Feld langfristig engagiert und wir werden dafür sorgen, dass es funktioniert, komme, was wolle.“[1]

Musk nutzte seine Erfahrungen aus den ersten Fehlstarts dazu, bei SpaceX einen innovativen Teststand zu implementieren: Alle kritischen Komponenten einer Rakete werden nun in diesem Testlabor in Echtzeit unter den Bedingungen getestet, denen sie auch bei einem Flug ausgesetzt sind. Bei einem Start laufen diese Systeme parallel zu denen der tatsächlichen Rakete. Wenn es ein Problem gibt, können so vom Boden aus unverzüglich Lösungen gefunden werden. Kein anderes Raumfahrtunternehmen vor SpaceX kam auf die Idee, ein derartiges System zu installieren.

Raketenlaunch

Entscheidend: Der Wille zum Erfolg

Als bei dem von ihm gegründeten Raumfahrtunternehmen SpaceX der erste Startversuch einer Rakete scheiterte, war das ein herber Rückschlag. Musk und seine Mitarbeiter hatten unter widrigen Umständen bereits enormen Einsatz gezeigt und waren der Erschöpfung nahe.

Die Mittel waren begrenzt. Und Musk sollte noch bei zwei weiteren Versuchen scheitern. Für Musk stand buchstäblich alles auf dem Spiel und um zu gewinnen, führte er den Kampf seines Lebens. In einer 6o-minutes-Sendung des amerikanischen Fernsehsenders CBS wurde er gefragt, ob er nach dem dritten Fehlstart daran gedacht hatte, aufzugeben. Seine Antwort lautete:

Niemals. Ich würde nie aufgeben. Ich meine, dafür müsste ich tot oder komplett arbeitsunfähig sein.[2]

Dabei stand der sonst eher kühle Musk den Tränen nahe.

Überzeugt sein von den eigenen Ideen

Diese Einstellung passt zu jemandem, der hundertprozentig von seinen Ideen und Handlungen überzeugt ist. Der Serienunternehmer Elon Musk identifiziert sich so intensiv mit seiner persönlichen Vision, dass es buchstäblich keinen Unterschied mehr gibt zwischen dem, was er ist, und dem, was er tut. Deshalb hat er auch gar keine Wahl: Würde er das aufgeben, wofür er mit jeder Faser seines Wesens brennt, wäre das nichts weniger als eine Selbstaufgabe.

Wenige Menschen erreichen dieses Maß an Besessenheit. Wir haben zwar oft einen ganzen Haufen guter Ideen, setzen aber die wenigsten davon auch tatsächlich um.

Ein Mangel an Begeisterung und Entschlossenheit ist der häufigste Grund dafür, frühzeitig aufzugeben: Wer es nicht schafft, nachhaltig von dem begeistert zu sein, was er tut, wird wahrscheinlich beim ersten größeren Problem oder Fehlschlag die Segel streichen.

Ein häufiger Grund: Im Zweifel gibt es ja immer eine andere Beschäftigung, mit der wir scheinbar mit weniger Widerstand zum Erfolg kommen können.

Vor allem unsere Fehler bringen uns weiter

Was wir hier von Elon Musk lernen können, ist, dass uns beim Erreichen unserer Ziele nicht nur die Erfolge helfen können. Nicht nur für jemanden, der Raketen ins All schießen will, sind Fehlschläge vorprogrammiert. Unser ganzes Leben besteht aus „Trial and Error“ („Versuch und Irrtum“).

Je mehr wir uns dabei außerhalb der Grenzen dessen aufhalten, was wir bereits kennen, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, Fehler zu machen. Aber genau diese Fehler sind es, die uns letztendlich zum Erfolg verhelfen! Offenbar können wir nur dann etwas richtig machen, wenn wir verstanden haben, wie es nicht geht.

Kinder machen ständig Fehler. Da alles neu für sie ist, ist die Chance zu scheitern, bei jedem Versuch enorm hoch. Ein Kind, das Laufen lernt, fällt hunderte Male hin. Dennoch gibt es niemals auf und nimmt so lange in Kauf, sich weh zu tun, bis es erfolgreich ist.

Die natürliche Offenheit gegenüber Neuem und Fehlern teilen Kinder mit Abenteurern und Start-up-Gründern. Wer in unerschlossene Bereiche vordringen will, muss mit der permanenten Möglichkeit des Scheiterns umgehen können ”“ und sie zu einer ständigen Inspiration zum Lernen uminterpretieren.

Musk beschreibt das ein wenig radikaler, der Lerneffekt ist für ihn impliziert:

Du kannst hier durchaus scheitern! Wenn du nicht scheiterst, dann bist du nicht innovativ genug!“[3]

Aus der Not eine Tugend machen: Nutze Deine Zweifel!

Nur eine solche Einstellung wird es Dir ermöglichen, auf Dauer bei der Sache zu bleiben und nicht bei jedem Gegenwind Deine grundsätzlichen Ziele infrage zu stellen. Wir wollen Dich nicht dazu ermuntern, eindimensional zu denken und grundsätzlich alle berechtigten Zweifel auszuschalten.

Doch auf Dauer trittst Du nur auf der Stelle, wenn Du bei jedem Problem gleich das ganze Projekt in Frage stellst. Wenn Du nicht aufgibst, kannst Du auch nicht verlieren.

Was Du tun solltest, bevor Du aufgibst

Wenn Du doch einmal versucht bist, alles hinzuwerfen, dann schreibe die Hauptgründe auf, die Dich zum Aufgeben bewegen. Hinterfrage nicht zuerst Deine Ziele, sondern Deine Zweifel!

Versuche, die drei wichtigsten Gründe zu finden, die dafür sprechen, das Handtuch zu werfen. Wenn es gar nicht so viele sind ”“ umso besser. Nun kannst Du anfangen, systematisch mit den Problemen zu arbeiten und sie nach und nach zu beheben ”“ angefangen mit dem wichtigsten. Oft führt die Lösung eines Problems, vor dem wir beinahe kapituliert hätten, sogar dazu, dass das ganze Projekt überhaupt erst wirklich Sinn ergibt.

Ideen sind anfangs wie kleine Kinder: Sie wollen gut behütet werden und brauchen unsere ganze Aufmerksamkeit. Wenn sie heranreifen, werden sie selbständiger und widerstandsfähiger. Wenn wir zu schnell kapitulieren, kommen wir daher nie in den Genuss, unsere Idee dabei zu beobachten, wie sie das Laufen lernt.

Am Ende gilt: Fehler sind die besten Lehrer

Musk nutzte eine Serie von Fehlstarts seiner Rakete dazu, einen Teststand zu entwickeln und sein Unternehmen voranzubringen. Nutze auch Du Fehlschläge als Möglichkeit, ständig Deine Vorgehensweisen zu überprüfen und zu verbessern. Wenn Du es schaffst, eine Haltung zu kultivieren, in der Du von Niederlagen profitierst, statt Dich von ihnen entmutigen zu lassen, gibt es nichts, was Dich noch davon abhalten kann, Deine eigenen Raketen in eine Zukunft zu schießen, die Du selbst für Dich gewählt hast.

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Buch Cover Elon Musk

Wenn Dich dieser Artikel neugierig gemacht hat und Du mehr über Elon Musk und seinen Weg zum Erfolg erfahren willst, haben wir gute Nachrichten für Dich: Der Verlag Electric Elephant Publishing hat ein komplettes E-Book über Elon Musk und seine Erfolgsstrategien veröffentlicht.

Dieser Artikel ist ein exklusiver Einblick in die Arbeit des Verlags und in den ersten Band der Inside Silicon Valley Buchreihe, in der außergewöhnliche Unternehmer aus dem Silicon Valley unter die Lupe genommen werden. Das Ziel ist es, von den außergewöhnlichsten Unternehmern unserer Zeit zu lernen, um sich selbst in unterschiedlichen Lebensbelangen weiterzuentwickeln.

Du kannst das vollständige E-Book über Elon Musk bei Amazon.de erwerben ”“ oder einfach mal auf der Verlagsseite vorbeischauen, dort erhältst Du die Leseprobe zum Buch.

Planen leicht gemacht – Wie Du mit wenig Zeitaufwand die besten Pläne machst

Es gibt inzwischen hunderte von Methoden und Tipps, wie Du Dich mit einem Plan selbst besser organisieren kannst. Von der einfachen To-Do-Liste bis zu komplexer Projektmanagementsoftware. Jede dieser Methoden soll Dir dabei helfen, Deine persönlichen Projekte effektiv zu planen.

Doch welches Planungssystem funktioniert eigentlich am besten? Wir haben uns auf die Suche nach dem ultimativen Plan gemacht und jede Menge Software, Apps und Taktiken getestet.

Das überraschende Ergebnis? Eigentlich funktionieren sie alle! Wir haben inzwischen zwar eine eigene Methode entwickelt, die wir Dir gleich vorstellen. Aber im Grunde ist es vollkommen egal, ob Du nach der „Getting Things Done“-Methode vorgehst, Trello nutzt oder ein Notizbuch verwendest.

Warum? Weil das Problem in Wahrheit ein ganz anderes ist. Wenn Du die hinter jedem Plan stehenden Planungsprinzipien nicht kennst, hilft Dir keines der Systeme weiter. Im Gegenteil: Du wirst genervt von einer Methode zur nächsten wechseln, weil Du nicht die gewünschten Ergebnisse erzielst.

Wir möchten Dir heute zeigen, wie Du Deine Projekte in Zukunft richtig planst: ohne viel Zeitaufwand, aber mit großer Wirkung. Du lernst,

  • wobei Dir ein Plan weiterhelfen sollte
  • warum Deine Erfolge ohne einen Plan überschaubar bleiben
  • und weshalb Du nicht mehr, sondern weniger planen solltest.

Im Anschluss stellen wir Dir das BeYourBest Prio-Planen vor – unsere Planungsmethode, mit der Du alle drei Planungsprinzipien spielend leicht anwenden kannst und dabei fast keine Zeit verlierst.

BeYourBest Prio-Planen

Planungsprinzip #1: Licht ins Dunkel bringen

Warum solltest Du überhaupt einen schriftlichen Plan machen? Was spricht dagegen, ein Ziel einfach ohne einen Plan anzugehen?

Ganz einfach: Ein guter Plan ist die perfekte Übersicht Deiner nächsten Schritte.

Es macht einen riesigen Unterschied, ob Du im Kopf eine ungefähre Vorstellung davon hast, was Du tun willst, oder ob Du es schriftlich als Plan festhältst. So bist Du gezwungen, eine Struktur zu schaffen und die wichtigsten Meilensteine zu bestimmen.

Jede Minute, die Du mit Planen verbringst, erspart Dir 10 Minuten bei der Ausführung. Brian Tracy

Stell Dir das wie eine hell erleuchtete Treppe vor. Wenn Du schon jede Stufe vor Dir siehst, weißt Du immer genau, was als nächstes kommt und was noch vor Dir liegt. Dein Plan bringt Licht ins Dunkel.

Sind die Treppenstufen dagegen alle dunkel und Du weißt weder wie viele Stufen Du erklimmen musst noch wie diese aussehen, wirst Du langsamer vorankommen – und schneller aufgeben. Die unbekannte Treppe macht Dir Angst und Du verlierst den Glauben daran, ihr Ende erreichen zu können.

Aber Achtung: Es geht nur darum, einen groben Überblick zu gewinnen. Dein Plan soll nicht alle Eventualitäten abdecken. Ein häufiger Fehler ist, viel zu lang über dem perfekten Plan zu brüten. Du wirst Deinen Plan auf dem Weg nach oben immer wieder überarbeiten und anpassen, weil Du Dich nie auf alle Überraschungen des Lebens vorbereiten kannst.

Merke Dir deshalb Planungsprinzip Nummer 1:

Ein guter Plan bringt Licht ins Dunkel, indem er Dir eine grobe Übersicht Deines Vorhabens verschafft.

Planungsprinzip #2: Raus aus dem Reaktionsmodus

Unser Leben ist heutzutage sehr „reaktiv“ geworden. Das bedeutet, dass wir auf Anforderungen nur noch passiv reagieren und uns in einem ständigen Reaktionsmodus befinden. Statt unser Leben aktiv zu steuern, reagieren wir auf Signale von außen. Zum Beispiel:

  • Das Geräusch der nächsten E-Mail, die in unserem Postfach landet.
  • Neue Likes, geteilte Inhalte und Statusupdates, über die uns Apps sofort informieren.
  • Neue Nachrichten, Bilder und Sprachnachrichten bei Whatsapp, auf die wir reagieren müssen.
  • Angesetzte Meetings, an deren Ende wieder nichts passiert ist.
  • Eilmeldungen über die nächste Katastrophe, den nächsten Eklat oder belanglose Prominews.

Mit all diesen Ablenkungen vergeht ein Arbeitstag, an dem wir zwar die ganze Zeit beschäftigt waren, aber kaum etwas geschafft haben.

Die Folge: Wir nehmen uns keine Zeit mehr für die wichtigen Aufgaben, sondern lassen uns von außen vorgeben, womit wir uns beschäftigen sollen. Die Folge: 80 Prozent Deiner täglichen Arbeit bringt Dich gar nicht oder kaum weiter. Trotzdem bist Du abends natürlich müde und gestresst.

Ein guter Plan sollte Dich dabei unterstützen, die wirklich wichtigen Aufgaben nicht aus den Augen zu verlieren. Er hilft Dir, Deinen Tag aktiv zu gestalten statt nur auf die Bedürfnisse anderer zu reagieren.

Wie oft hast Du Dich schon beschwert, dass Du wegen des täglichen Chaos wieder nichts geschafft hast? Die Lösung heißt: Planen. Planungsprinzip Nummer 2 lautet deswegen:

Ein guter Plan befreit Dich aus dem Reaktionsmodus, indem er Freiraum für die wichtigsten Aufgaben des Tages schafft.

Planungsprinzip #3: Klarheit schlägt Komplexität

Unser letztes Prinzip erscheint Dir auf den ersten Blick vielleicht etwas widersprüchlich. Denn es zeigt Dir, warum Du nicht mehr, sondern weniger planen solltest.

Wenn Du schon einmal ernsthaft versucht hast, regelmäßig Tages-, Wochen oder sogar Monatspläne zu erstellen, hast Du bestimmt die Erfahrung gemacht, dass Du dafür sehr viel Zeit benötigst. Die Pläne werden so schnell unübersichtlich, weil sie viel zu detailliert sind.

Außerdem sind solche Pläne viel zu unflexibel und werden deshalb unserem Alltag nicht gerecht. Du könntest Dich heute hinsetzen und die nächsten Monate auf dem Papier vollständig durchplanen. Doch es werden immer Dinge dazwischen, die Du nicht vorhersehen kannst.

Wenn Du dann aber schon jeden Tag mit Aufgaben vollgestopft hast, wird Dich der kleinste Stolperstein vollkommen aus dem Konzept bringen. Du verbringst in einem solchen Fall wertvolle Zeit damit, den Plan an die neue Situation anzupassen und Deine Prioritäten umzustellen.

Achte deshalb darauf, dass Du nicht jeden einzelnen Schritt sorgsam aufschreibst, sondern nur eine Übersicht schaffst. Richtig konkrete Pläne machst Du für höchstens eine Woche und überprüfst sogar diese Pläne jeden Abend oder Morgen kurz noch einmal auf notwendige Anpassungen.

Und noch ein Tipp: Schreib klar und deutlich auf, was Du tun willst. Statt einfach nur „Bewerbung“ auf einen Zettel zu kritzeln, schreibst Du „Anschreiben an Firma XYZ vorbereiten und Lebenslauf aktualisieren“. Statt „Sport“ steht auf Deinem Tagesplan „5 Kilometer Joggen gehen“.

Berücksichtige bei jedem Plan, den Du Dir machst, Planungsprinzip Nummer 3:

Ein guter Plan ist flexibel, entsteht mit wenig Zeitaufwand und ist klar formuliert.

BeYourBest Prio-Planen: Richtig Planen in der Praxis

Wenn Du diese drei Planungsprinzipien beherzigst, wirst Du nach einer ersten Eingewöhnungszeit mit jedem der gängigen Planungssysteme zurecht kommen. Wir ersparen Dir die Suche und stellen Dir jetzt das BeYourBest Prio-Planen vor. Der Vorteil: es ist einfach, schnell und effektiv.

Das Prio-Planen – angelehnt an das Wort Priorität – besteht aus drei Teilen:

  1. Meilensteinpläne
  2. Wochenplan
  3. Tagesplan

1. Erstelle Dir 2-3 Meilensteinpläne

Eine der größten Herausforderungen in der heutigen Zeit ist es, das zu Ende zu bringen, was Du angefangen hast. Zu oft lassen wir uns von dem nächsten spannenden Projekt, einer neuen Idee oder einfach den Alltagaufgaben ablenken. Deshalb solltest Du höchstens zwei bis drei Projekte gleichzeitig verfolgen. Alles andere führt dazu, dass Du eine lange Liste unvollendeter Ziele hast und nicht vorankommst.

Du kannst alles erreichen, aber nicht alles schaffen. David Allen

Entscheide Dich also zuerst für Deine zwei wichtigsten Ziele und erstelle für sie einen sogenannten Meilensteinplan.

Ein Meilensteinplan fasst auf maximal einer DIN A4 Seite nur die wichtigsten Schritte auf dem Weg zu Deinem Ziel zusammen.

Dieser Übersichtsplan hilft Dir dabei, Licht ins Dunkel zu bringen, ohne jedes kleine Detail zu berücksichtigen.

Probiere es jetzt gleich aus: Nimm eines Deiner Ziele und schreib Dir die zehn wichtigsten Schritte in der richtigen Reihenfolge auf. Wenn Du zum Beispiel eine Idee für ein neuartiges Produkt hast, das Du gerne verkaufen möchtest, könnte Dein Meilensteinplan – ergänzt um noch ein paar weitere Details – so aussehen:

BYB Prio-Planen Meilensteinplan

Klick auf das Bild für eine größere Ansicht

Du siehst an diesem Beispiel, wie ein sehr großes Ziel – die Entwicklung und der Verkauf eines eigenen Produkts – in Meilensteine aufgeteilt wird. Das gibt Dir eine Richtung, weil Du weißt, womit Du anfangen musst.

Natürlich ist dieses Projekt in Wahrheit viel komplizierter als es dieser Meilensteinplan erahnen lässt. Doch Du solltest Dich am Anfang nicht mit jedem Detail aufhalten, sondern nur einen groben Überblick haben. Wie Du die Internetseite gestaltest und welchen Preis Dein Produkt haben soll, kannst Du später entscheiden.

Wenn es Dir hilft, kannst Du im Anschluss für den Meilenstein „Ersten Prototypen entwickeln“ noch einen eigenen Meilensteinplan erstellen und dort dann weiter ins Detail gehen.

2. Wochenplan

Im zweiten Schritt werden wir etwas konkreter: Jeden Sonntag Abend nimmst Du Dir 10-15 Minuten Zeit, um einen groben Wochenplan zu erstellen. Dabei sollten neben den üblichen Terminen vor allem Deine auf den Meilensteinplänen festgehaltenen Projekte im Fokus stehen. Sonst landest Du schnell im Reaktionsmodus.

Dazu stellst Du Dir für jedes Deiner Projekte die folgende Frage:

Welche zwei konkreten Schritte muss ich in der nächsten Woche machen, um meinem Ziel näher zu kommen?

Deine Antwort schreibst Du auf und entscheidest als nächstes, wann Du für diese Schritte Zeit hast. Anschließend hältst Du diese Zeitblöcke wie feste Termine fest. Das hilft Dir, Deine Ziele nicht aus den Augen zu verlieren und die Woche aktiv zu gestalten statt nur auf Anforderungen anderer zu reagieren. Hier ein Beispiel für einen Wochenplan:

BYB Prio-Planen Wochenplan

Klick auf das Bild für eine größere Ansicht

Du siehst an dem Beispiel, wie wir kleine Zeitblöcke für die beiden wichtigsten Projekte geschaffen haben. Das ist wichtig, weil Du sonst am Ende der Woche erst merkst, dass Du wegen der ganzen Aufgaben des Alltags nicht mehr dazu gekommen bist.

3. Tagesplan

Mit dem Tagesplan haben wir schon das Ende des BeYourBest Prio-Planens erreicht.

Nimm Dir jeden Abend fünf Minuten Zeit, um Deine zwei wichtigsten Aufgaben für den nächsten Tag festzuhalten.

Mach es nicht zu kompliziert. Formuliere zum Beispiel auf einem kleinen Zettel kurz und knapp, was Du morgen erreichen willst. Denk daran, dass Du nicht nur „Bewerbung“ oder „Sport“ aufschreibst, sondern sehr konkret wirst.

BYB Prio-Planen Tagesplan

Klick auf das Bild für eine größere Ansicht

Das Geheimnis des Tagesplans ist, dass er Dir noch einmal ganz deutlich vor Augen führt, wo Deine Prioritäten für den nächsten Tag liegen. Im besten Fall fängst Du dann morgens gleich mit der wichtigsten Aufgabe des Tages an.

Wie Du an Dich glaubst – Drei konkrete Tipps

Du hast große Träume – und doch wagst Du nie den ersten Schritt. Schon beim ersten Gedanken an Deine Ziele sagt Deine innere Stimme:

Das schaffe ich nie!

Was mache ich, wenn’s schief läuft?

Was werden die anderen Leute denken?

Wann hast Du das letzte Mal etwas riskiert? Ein großes Projekt angefangen, obwohl Du nicht wusstest, was am Ende passieren würde? Wenn wir etwas verändern oder mehr Erfolg haben wollen, müssen wir uns diesen Selbstzweifeln stellen. Es ist egal, wie gut Deine Ideen oder Pläne sind. Wenn Du nicht an Dich glaubst, ist es fast unmöglich, Fortschritte zu machen.

Doch wie können wir unseren inneren Kritiker zum Schweigen bringen? Was musst Du tun, damit Du an Deine großen Ziele glaubst? Und vor allem: Wie überzeugst Du Dich selbst, dass Du Deine Träume mit Selbstvertrauen und Zielstrebigkeit verwirklichen kannst?

In diesem Artikel zeigen wir Dir drei ganz konkrete Tricks, die auch uns immer wieder dabei helfen, nicht aufzugeben und an uns zu glauben.

1. Das Geheimnis der kleinen Schritte

Wir vergessen oft, dass hinter jedem Erfolg ein laaaaaaanger Prozess vieler kleiner Schritte steckt. Denn wenn wir ein neues Ziel angehen, wollen wir Fortschritte immer sofort. Wir vergleichen uns mit erfolgreichen Autoren, den besten Sportlern oder Unternehmern. Doch all diese Menschen haben vorher im Stillen jahrelang geübt, trainiert und Rückschläge überwunden. Auch sie haben einmal klein angefangen – das haben wir nur nie mitbekommen!

Ein sehr schönes Beispiel hierfür ist der inzwischen sehr berühmte Sänger Paul Potts.

Am 9. Juni 2007 ist Pauls großer Tag in einer britischen Castingshow. Die Jury fragt ihn:

Paul, warum bist Du heute hier?

Um Opernmusik zu singen“, antwortet Paul.

Ein Raunen geht durch das Publikum, die Jury blickt skeptisch auf den pummeligen und schüchternen Paul. Sie rechnet mit dem nächsten Sänger, der sich vor einem Millionenpublikum blamiert.

Was wird jetzt passieren? Die Musik ertönt im Hintergrund. Paul beginnt zu singen: Nessun Dorma von Puccini.

Nach nicht einmal 20 Sekunden können sich die Zuschauer vor Begeisterung nicht mehr halten und setzen zu einem begeisterten Jubel an. Paul bleibt ruhig stehen und singt weiter. Nach nur 1 Minute bekommt er eine Standing Ovation, Zuschauer haben Tränen in den Augen.

Es ist vielleicht der bis dahin größte Erfolg in Pauls Leben. Die Jury überhäuft ihn mit Lob, sieht ihn bereits als Favoriten auf den Sieg der gesamten Sendung. Niemand hat eine solch wunderschöne Stimme erwartet. Mit Paul, dem einfachen Mobiltelefonverkäufer, ist scheinbar aus dem Nichts ein neuer Weltstar geboren.

Die wahre Geschichte von Paul Potts

Niemand kannte Paul vor diesem Auftritt und man könnte den Eindruck bekommen, sein Talent sei plötzlich aus dem Nichts entstanden. Doch was damals niemand wusste, ist, dass Paul seit seiner Kindheit für die Musik gelebt hat. Er sang im Schulchor und in unzähligen Kirchenchören. Er investierte weiter in seine Stimme, nahm privaten Gesangsunterricht und gewann im Jahr 1999 sogar eine kleine britische Talentshow. Anschließend besuchte er Opernschulen in Italien und bezahlte für seine dortige Ausbildung fast 20.000 Euro. Er verfeinerte sein Können auf kleinen Opernbühnen und bekam für einige seiner Auftritte nicht einmal eine Gage.

Als er an diesem 9. Juni 2007 bei „Britain’s got Talent“ seinen großen Auftritt hatte, blickte er auf 30 Jahre intensives Gesangstraining zurück. Ein Prozess, bei dem er Schritt für Schritt besser geworden ist und in den er viel Geld investiert hatte.

Für Außenstehende wie uns wirkt seine Gesangsleistung fast wie ein Wunder. Wie kann ein vollkommen unbekannter Mensch so unglaublich gut singen? Die Zuschauer sehen nur diesen einen Auftritt und nicht die schweißtreibende Arbeit, die Paul in seine Gesangsausbildung gesteckt hat.

Es gibt keinen Erfolg über Nacht

Simon Cowell, Mitglied der Jury, sagt anschließend zu Pauls Leistung: „Ich mag Sendungen, bei denen jemand auftritt, der kein Profi ist, aber ein Talent hat, von dem er nichts weiß.

Ist Pauls Leistung wirklich nur mit Talent zu erklären? Und weiß Paul wirklich nicht, dass er ein guter Sänger ist? Immerhin hat er seit seiner Kindheit fast jede freie Minute für das Singen genutzt! Nein, er war sich seiner Fähigkeiten ganz sicher bewusst.

Aber wir lieben solche Ereignisse, die scheinbar aus dem Nichts kommen. Vielleicht weil es uns Hoffnung macht, etwas Ähnliches ohne viel Aufwand erreichen zu können. Doch hinter all diesen plötzlichen Erfolgsgeschichten steckt immer ein langer Vorbereitungsprozess.

Und während es auf den ersten Blick enttäuschend ist, dass wir nicht über Nacht allein mit Talent erfolgreich werden können, so bleibt auf den zweiten Blick die Erkenntnis, dass wir alle die Chance haben, unsere Ziele zu erreichen, wenn wir uns auf den Prozess dorthin konzentrieren. Das Rezept:

  • Fortschritte in kleinen Schritten machen und nichts Außergewöhnliches über Nacht erwarten.
  • Rückschläge und Fehler als Teil dieses Prozesses akzeptieren.
  • Deine kleinen Fortschritte als Motivation schriftlich festhalten – und geduldig bleiben.

Lass Dich von den scheinbar überraschenden Erfolgsgeschichten nicht verführen. Niemand erreicht seine großen Ziele über Nacht. Glaub an den Prozess: Mit jedem Schritt lernst Du dazu und wirst besser.

Inspiration ja, Vergleich nein

Wir vergleichen uns sehr häufig mit Menschen, die unser Ziel schon erreicht haben. Das ist einerseits gut, weil es uns inspirieren und motivieren kann. Andererseits sehen wir so auch, wie weit entfernt wir noch vom Erreichen unserer Ziele sind.

Die Folge: Wir machen uns kleiner als wir sind. Wir zweifeln an unseren Fähigkeiten und verlieren den Glauben daran, es schaffen zu können.

Denk ab jetzt immer an Paul Potts und seinen langen Weg nach oben. Konzentriere Dich auf kleine, tägliche Fortschritte. Statt nur von Deinem großen Ziel zu träumen, gehst Du immer weiter einen Schritt nach vorne.

Lass Dich von Deinen Vorbildern inspirieren, vergiss aber nie, dass auch sie mit kleinen Schritten angefangen haben!

Glaub an Dich

2. Vorbereitung ist Trumpf – Die BAAA-Methode

Wenn unsere innere Stimme verrückt spielt und uns immer wieder sagt „Du schaffst das nicht“, ist es nicht einfach, sie zum Schweigen zu bringen. Spätestens vor einem wichtigen Vorstellungsgespräch, einer Prüfung oder einer großen Präsentation ist sie wieder da.

Doch Du kannst etwas dagegen tun: Bereite Dich besser vor als alle anderen.

Deine negative innere Stimme ist Ausdruck von Unsicherheit. Du weißt nicht genau, was auf Dich zukommt, oder befürchtest, der Lage nicht gewachsen zu sein. Wenn Du Dich allerdings wirklich intensiv vorbereitest, wirst Du eher davon überzeugt sein, dass Du es schaffst.

Wir nennen das die „BAAA-Methode“: Besser Als Alle Anderen.

Während andere bei einem Vorstellungsgespräch einen flüchtigen Blick auf die Unternehmenswebseite werfen und sich kurz überlegen, was sie zu ihren Stärken und Schwächen sagen könnten, steigst Du mit der BAAA-Methode richtig tief ein:

Du informierst Dich im Detail über die Branche und die momentanen Herausforderungen, arbeitest Fragen heraus und notierst Dir Antworten für die häufigsten 100 Interviewfragen.

Sobald Du weißt, wer Deine Gesprächspartner sind, recherchierst Du im Internet, was Du über sie in Erfahrung bringen kannst. Anschließend übst Du mehrfach eine kurze Selbstvorstellung, die nicht nur langweilig Deinen Lebenslauf wiederholt, sondern verschiedene Lebensereignisse zu einem interessanten Ganzen zusammenfasst.

Das Ergebnis: Du weißt sehr viel über die Branche, bist auf fast jede denkbare Frage vorbereitet, kennst Deine Gesprächspartner und kannst sie zu Beginn mit Deiner Selbstvorstellung überzeugen.

Mit wieviel mehr Selbstvertrauen würdest Du in ein solches Vorstellungsgespräch gehen?

Ja, die BAAA-Methode bedeutet einen viel höheren Aufwand. Aber gerade weil Du Dich so intensiv auf Deine Herausforderung vorbereitest, wirst Du im entscheidenden Moment an Dich glauben! Du hast weniger Angst, weil Du weißt, dass Du Dich bestmöglich vorbereitet hast.

Vor welcher Aufgabe hast Du gerade großen Respekt? Wie kannst Du Dich darauf mit der BAAA-Methode vorbereiten? Scheue nicht davor zurück, Dich richtig reinzuknien. Du kannst nicht einfach mit dem Finger schnippen und plötzlich total überzeugt von Dir sein. Doch wenn Du Dich besser als alle anderen vorbereitest, hast Du Dir Dein Selbstvertrauen verdient.

3. 20 Sekunden Mut

In dem Film „Wir kaufen einen Zoo“ gibt es eine Szene, die ich nie vergessen werde: Matt Damon sitzt mit seinem Filmsohn in einem Gehege ihres Zoos. Der Teenager hat ein Mädchen kennengelernt und weiß nicht, was er tun soll, um sie zurückzugewinnen. Matt Damon sagt:

Weißt Du, manchmal muss man nur 20 Sekunden lang unglaublich mutig sein. Wenn Du nur 20 Sekunden lang den Mut hast, Dich zum Affen zu machen, dann verspreche ich Dir, kommt etwas Großartiges dabei heraus.

20 Sekunden mutig sein. Mehr nicht.

Egal wie gut Du vorbereitet bist, die allerletzten Zweifel wirst Du nie ganz ausräumen können. Irgendwann bist Du an einem Punkt, an dem sich entscheidet: Mache ich es jetzt oder nicht?

  • Spreche ich das schöne Mädchen an?
  • Stelle ich mich dem hübschen Unbekannten vor?
  • Traue ich mich das erste Mal in ein Fitnessstudio?
  • Stelle ich mich nach vorne und halte eine Rede?
  • Rufe ich einen neuen potentiellen Geschäftspartner an?
  • Wage ich den Neuanfang in einem neuen Job?
  • Sag ich heute ja, obwohl ich eigentlich immer nein sage?

Nimm all Deinen Mut zusammen und mach 20 Sekunden das, wovor Du Angst hast. Denk nicht zu viel darüber nach. Je länger Du in Deinen Kopf hineinhörst, desto lauter wird Dein innerer Kritiker.

Wir können alle so unglaublich viel erreichen, wenn wir uns mehr zutrauen. Die größte Hürde ist dabei oft in unserem Kopf. Ihr müssen wir uns stellen. Du kennst nun drei unserer Tipps – jetzt bist du dran. Viel Erfolg!

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Schluss mit Aufschieben – die drei häufigsten Ausreden enttarnt

Eigentlich ist uns allen klar, dass wir unsere Aufgaben nicht ständig weiter aufschieben sollten. Hast Du Dir nicht auch schon einmal gewünscht, dass Du einfach früher angefangen hättest? Oder Dich im Nachhinein gefragt „Warum ist mir das die ganze Zeit so schwer gefallen“?

Aber spätestens beim nächsten großen Projekt geht die Aufschieberei wieder von vorne los. Warum ist das so? Warum schieben wir Dinge immer wieder auf, obwohl wir es eigentlich besser wissen?

Einer der Hauptgründe ist, dass wir uns selbst mit Sätzen wie „Ich habe heute keine Zeit, morgen fange ich wirklich an“ an der Nase herumführen und uns so das Leben schwer machen. Mit diesen kleinen Ausreden gelingt es uns, das ständige Aufschieben zu rechtfertigen.

Wir haben in diesem Artikel die drei häufigsten Aufschiebelügen aufgedeckt und verraten Dir, was Du in Zukunft anders machen solltest, damit das Aufschieben endlich ein Ende hat.

„Ich fange morgen damit an“

Wie oft hast Du schon den folgenden Gedanken gehabt und Dich danach wieder zufrieden aufs Sofa gelegt?

Morgen geht es wirklich los. Auf den einen Tag kommt es jetzt wirklich nicht mehr an. Das wird ja wohl noch in Ordnung sein. Dann bin ich auch ausgeruhter und kann mit vollem Einsatz loslegen.“

Kommt Dir bekannt vor? Kein Wunder. Es ist eine der beliebtesten und tückischsten Ausreden. Denn es ist ja tatsächlich so, dass es oft nicht auf einen Tag ankommt. Und irgendwie sind wir ja auch zufriedener, wenn wir uns heute noch mal eine Pause gönnen und erst morgen anfangen. Wir fühlen uns sogar richtig gut, weil wir morgen ja endlich loslegen wollen.

Doch dann kommt der nächste Tag und nichts ist anders als heute. Die Arbeit war genauso stressig. Wir haben immer noch keine Lust, uns zu überwinden und anzufangen.

Die Folge: Wir schieben weiter auf.

Die wichtigsten Aufgaben leiden am meisten

Wenn nicht eine feste Deadline auf uns wartet, vergehen bei dieser „Ich fange morgen damit an“-Ausrede oft Wochen, Monate oder sogar Jahre. Irgendwann vergessen wir die Aufgabe einfach und sind vielleicht auch froh, dass wir uns endlich keine Ausrede mehr einfallen lassen müssen.

Das besonders Fatale daran: Am allermeisten leiden darunter unsere wichtigen, aber eben nicht dringenden Aufgaben. Das sind die Dinge, die für uns persönlich wichtig sind, bei denen aber keine unmittelbaren Konsequenzen drohen, wenn wir sie nicht erledigen. Zum Beispiel: unsere nächsten Ziele formulieren, an unserem größten Traum arbeiten oder endlich einmal wieder Sport treiben.

Bleib bei der Wahrheit

Ich fange morgen damit an“ ist eine billige Ausrede, die sich auch noch gut anfühlt.

Stell Dir ab jetzt die folgenden Fragen, bevor Du das nächste Mal eine Aufgabe auf morgen verschiebst (schreib Dir die drei Fragen am besten jetzt gleich auf ein Blatt Papier – ja, JETZT! Nicht aufschieben – MACHEN!):

  • Warum sollte der morgige Tag besser sein als heute?
  • Warum solltest Du nicht heute und morgen etwas tun?
  • Wie wird es in Zukunft weitergehen, wenn Du immer alles auf morgen verschiebst?

Aufschieben-Anpacken-Loslegen

Eine Aufgabe auf „morgen“ zu verschieben, bedeutet in Wahrheit oft „für immer“. Du solltest Dir immer bewusst machen, dass es irgendwann kein „morgen“ mehr geben wird. Lass diese Ausrede deshalb ab heute nicht mehr gelten. Stattdessen gilt jetzt:

Ich fange noch heute damit an. Und wenn ich nicht fertig werde, mache ich morgen gleich weiter.

„Ich habe keine Zeit“

Das ist vielleicht der Klassiker aller Ausreden. Wann hast Du Dein Gewissen das letzte Mal mit einer dieser Aussagen beruhigt?

„Ich würde ja Sport treiben, aber ich habe im Moment wirklich keine Zeit.“

„Ich hätte ja gerne eine neue Beziehung, aber ich habe eigentlich keine Zeit dafür.“

„Ich könnte mir öfter etwas Gesundes kochen, aber das ist zeitlich gerade einfach nicht drin.“

Keine Zeit? Absoluter Blödsinn!

„Ich habe keine Zeit“ ist in Wahrheit die Geheimsprache für „Mir ist diese Sache einfach nicht wichtig genug“.

Wenn Du Deine Gesundheit vernachlässigst, weil Du gerade keine Zeit dafür hast, sagst Du eigentlich: „Meine Gesundheit ist mir nicht wichtig genug. Ich habe andere Prioritäten.“.

Das hört sich nicht so schön an, ist aber die Wahrheit!

Setze Deine Prioritäten richtig

Wir haben alle 24 Stunden am Tag: Hast Du wirklich keine Zeit für die wichtigen Dinge oder verschwendest Du zu viel Zeit? Glaubst Du, Du wirst morgen, übermorgen oder nächstes Jahr mehr Zeit haben?

Prioritäten richtig setzen kann unter Umständen auch bedeuten, dass Du Dich von unwichtigen Dingen verabschieden musst. Wenn Du zum Beispiel 60 Stunden die Woche arbeitest, Dir andere Dinge aber wichtiger sind, ist es vielleicht Zeit, den Job zu wechseln.

Wenn Du Deine Zeit besser nutzt, musst Du auf nichts verzichten und hast sogar mehr Freizeit.

Aber oft musst Du nicht einmal auf etwas verzichten, sondern Deine Zeit nur besser nutzen. Rechne einmal aus, wie viele Stunden in der Woche Du im Internet und vor dem Fernseher verbringst. Laut Statistiken sitzen wir bis zu zwei Stunden am Tag vor dem Fernseher und verbringen weitere drei Stunden im Internet.[1] Das sind 35 Stunden in der Woche!

Wäre da nicht ein bisschen Zeit für etwas anderes übrig, ohne dass Du auf Lebensqualität verzichten müsstest?

Mach Dir einen Plan

Das beste Mittel gegen zu wenig Zeit ist ein vernünftiger Plan. Leg vorher fest, wann Du Dir für Deine wichtigsten Aufgaben Zeit nimmst. Ich kann Dir aus eigener Erfahrung sagen, dass schon ein ganz simpler Plan einen riesengroßen Unterschied macht.

Ohne einen Plan lebst Du nur irgendwie in den Tag hinein. Wenn Du aber weißt, dass Du morgen früh um 7 Uhr einen festen Termin zum Sporttreiben hast, wirst Du ihn mit viel größerer Wahrscheinlichkeit auch wahrnehmen.

Und nicht nur das! Du löst auch ein weiteres Problem, dass zum Aufschieben führt: Wenn Du ohne Plan nur von Stunde zu Stunde denkst, musst Du immer wieder entscheiden, was Du als nächstes machst. Das gibt Dir die Möglichkeit, ständig mit Dir selbst zu verhandeln. „Bereite ich mich jetzt auf die Prüfung vor oder surfe ich erst mal ein bisschen im Internet?

Nimm jetzt Deinen Kalender und plane, was Du morgen tun willst und lege Zeitblöcke dafür fest. Denk dabei immer daran, dass auch Erholung und Spontanität nie zu kurz kommen dürfen. Füll den Tag also nicht randvoll mit Aufgaben.

„Ich arbeite unter Zeitdruck besser“

Das ist ein sehr gemeiner Gedanke, weil er tatsächlich auf sehr viele von uns zutrifft. Wie oft hast Du eine Aufgabe in den letzten Minuten doch noch geschafft?

Kurz vor Ende einer wichtigen Deadline sind wir wirklich konzentrierter und motivierter. Uns fällt es dann leichter, alles andere auszublenden und uns mit voller Kraft nur dieser einen Aufgabe zu widmen.

Trotzdem ist die Aussage als Ausrede zum Aufschieben gefährlich. Denn auch wenn wir unter Zeitdruck „besser“ arbeiten können, hat diese Arbeitsweise drei große Nachteile:

  • Schlechteres Ergebnis ”“ Du holst in der Kürze der Zeit mit Sicherheit das bestmögliche Ergebnis heraus. Aber eins ist auch klar: Wenn Du insgesamt mehr Zeit gehabt hättest, wäre das Ergebnis noch besser geworden. Der enge Zeitrahmen zwingt Dich Kompromisse einzugehen. Du musst zwangsläufig auf Details verzichten oder nach anderen Lösungen suchen, wie Du die Aufgabe irgendwie fertig schaffst.
  • Unnötiger Stress ”“ Du setzt Dich unnötig einer Drucksituation aus. Seien wir ehrlich: Das Leben ist stressig genug. Meinst Du, es ist sinnvoll, den Stress mit voller Absicht weiter zu erhöhen? Vielleicht gelingt es Dir immer wieder, doch noch pünktlich abzuliefern. Aber irgendwann ist der Tank leer. Fang rechtzeitig an und erspar Dir eine Menge Stress!
  • Verschwendete Zeit ”“ Der vielleicht wichtigste Punkt ist allerdings, dass Du vorher unnötig Zeit verschwendest. Denn wenn Du eine Aufgabe seit Wochen aufschiebst, um sie im letzten Moment doch noch zu erledigen, hast Du vorher schon viele Stunden vergeudet, die Du nie wieder zurückbekommst.

Nutze Deine Zeit besser

Das kannst Du besser machen! Wenn Du kontinuierlich an Deiner Aufgabe arbeitest, wirst Du mit größerer Ruhe und Sorgfalt ein besseres Ergebnis erzielen.

Außerdem hast Du so auch viel mehr Zeit für andere Dinge. Das hört sich nicht nur gut an, es lebt sich so auch deutlich entspannter. Wenn Du also das nächste Mal vor der Frage stehst, ob Du eine Sache jetzt oder später machst, denk daran!

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Wie Du Dein Ziel im Alltag nicht aus den Augen verlierst

Weißt Du, woran die meisten Ziele scheitern?

Wir geben zu früh auf.

Und das nicht einmal, weil wir zu oft gescheitert wären und deshalb den Mut verloren hätten. Der größte Ziele-Killer ist der Alltag. Unsere täglichen Verpflichtungen und unsere Routine lassen uns die großen Ziele einfach vergessen. Wir sind so beschäftigt, dass wir unsere Ziele einfach aus den Augen verlieren.

Alltagschaos

Foto: Debra Roby / flickr.com

Du kennst das umgekehrt mit Sicherheit aus dem Urlaub: Sobald Du erst einmal raus bist aus dem normalen Trott, wirst Du unternehmungslustiger. Der Kopf ist frei – und Du denkst mehr über die Zukunft nach, kommst auf neue Ideen und planst das eine oder andere Ziel. Doch sobald der Alltag uns wieder einholt, weichen unsere kühnen Pläne schnell wieder der normalen Tagesordnung.

Genau das ist das Problem. Denn das Zauberwort für Deine Ziele heißt: Beständigkeit.

Große Ziele kannst Du nur erreichen, wenn Du konsequent dranbleibst und Schritt für Schritt Fortschritte erzielst.

Wie Du Dein Ziel nie mehr vergisst

Wie erreichst Du diese Beständigkeit, auch wenn Dich viele andere Aufgaben im Alltag fordern? Die Lösung, die wir Dir heute vorschlagen wollen, ist denkbar einfach, aber seeeehr effektiv:

Mach Dir ein Zielebild.

Was das ist?

Ein Zielebild ist, ganz einfach ausgedrückt, eine visuelle Darstellung Deines erreichten Ziels. Du bastelst Dir also ein Bild von Deinem Ziel. Und das hängst Du an einem Ort auf, den Du täglich mindestens zwei Mal siehst (zum Beispiel im Bad, im Flur, im Schlafzimmer oder als Desktophintergrund).

Keine Angst, Du musst kein begnadeter Künstler sein, um ein solches Bild zu erstellen. Mit den folgenden Tipps kommst Du ganz schnell und einfach zu Deinem eigenen Zielebild.

Hier ein paar Beispiele, wie Du aus einem Ziel ein Zielebild erstellen könntest:

  • Wenn Du mit Deinem Roman auf der Bestsellerliste des SPIEGEL landen willst, dann mach Dir ein Bild davon. Fotografiere eine Liste in der Buchhandlung ab oder geh auf SPIEGEL Online und erstelle einen Screenshot. Anschließend setzt Du den Titel Deines Romans und Dich als Autoren auf Platz 1. Natürlich kannst Du Dir auch nur ein Titelbild Deines Buchs entwerfen und Dich so immer wieder an Dein großes Ziel erinnern. Dafür reicht auch eine einfache Skizze auf einem weißen DIN A4: Rechteck gemalt (das ist das Buch!), Titel reingeschrieben, „1. Platz“ und das SPIEGEL-Logo aus dem Netz ausgedruckt darunter platziert, sieht das Ganze in einem schlichten Rahmen mit Sicherheit cool aus!
  • Wenn Du Dich gesünder ernähren willst, sammle Fotos aus Magazinen von Obst, Gemüse oder frischen Säften. Mach daraus eine Collage. Noch besser ist, wenn Du konkreter wirst: Du willst eine Paprika und ein Stück Gurke am Tag essen. Bereite beides vor und fotografiere den gesunden Snack.
  • Du träumst von einem schönen Haus? Nutze die Google Bildersuche und finde ein Foto Deines Traumhauses. Druck es in Farbe aus.
  • Du wolltest schon immer einmal auf einer einsamen Insel Urlaub machen? Such Dir ein solches Bild im Internet und schneide Dich selbst mit ins Bild.
  • Vielleicht war es auch schon immer Dein Traum, einen schönen Sportwagen zu fahren. Geh zum nächsten Autohändler, setz Dich ins Auto und lass ein Foto von Dir und dem Auto machen. So hast Du immer vor Augen, wo Du hin willst.

Du siehst, dass Du Dein Zielebild ziemlich schnell „basteln“ kannst. Wenn Du Dich ein bisschen mit Bildbearbeitungsprogrammen auskennst, wirst Du damit erst recht keine Probleme haben. Ein sehr gutes kostenloses Programm, das Du direkt im Browser starten kannst, ist übrigens Pixlr.

Aber Du musst nicht erst ein begnadeter Photoshopper werden, um Dein Zielebild zu erstellen. Google die Bilder, die Du brauchst, Druck alles aus und nutze Schere und Klebe. Oder Du nimmst einen Stift in die Hand und malst Dein Bild selbst.

Zielebild

Jetzt bist Du dran: Wie sieht Dein Ziel aus, wenn Du es erreicht hast? Unser Gehirn denkt in Bildern. Wie könntest Du aus Deinem Ziel ein Bild basteln?

Warum ein Zielebild Dich unterstützen wird

Ok, so viel zu der Frage, was eine Zielebild ist und wie Du Dir eins machen kannst. Aber wie unterstützt Dich nun ein Zielebild dabei, Deine Ziele zu erreichen?

Wir haben eben schon darüber gesprochen, dass Ziele oft schon daran scheitern, dass Du sie im Alltag vergisst. Mit einem Zielebild wird Dir das nicht so schnell passieren: Du siehst es schließlich mehrmals am Tag.

Dein Zielebild ist also gewissermaßen die Garantie, dass Du immer an Dein Ziel denken wirst, egal wie stressig Dein Alltag gerade ist. Selbst wenn Du eine stressige Woche hattest, spätestens am Wochenende wirst Du das Zielebild wieder bewusst wahrnehmen und mit neuem Elan weitermachen.

Dein Zielebild funktioniert wie ein Pfeil, der Dich immer wieder in die richtige Richtung lenkt. Wenn Du im täglichen Trott verharrst, weist Dir Dein persönliches Bild den Weg nach vorn.

Mehr Klarheit und mehr Kreativität

Aber das Zielebild hat auch noch zwei weitere Vorteile: Es zwingt Dich zu mehr Klarheit und hilft Dir dabei, kreative Lösungswege zu finden, um Dein Ziel zu erreichen.

Mehr Klarheit: Es ist kein Geheimnis, dass klar formulierte Ziele sehr wichtig sind. Doch oft verstecken wir uns immer noch hinter allgemeinen Aussagen: „Ich will abnehmen“, „Ich will ein Buch schreiben“ oder „Ich will mich selbstständig machen“.

Wenn Du ein Zielebild entwerfen musst, hast Du keine andere Wahl, als ein sehr konkretes Bild zu wählen. Wie sieht „abnehmen“ für Dich konkret aus? Ein durchtrainierter Körper, ein bestimmtes Gewicht oder die Tatsache, dass Du wieder in Deine Lieblingshose passt?

Dein Wunschergebnis bestimmt Dein persönliches Bild.

Mehr Kreativität: Einen ganz wichtigen Aspekt des Zielebilds haben wir uns für den Schluss aufgehoben. Du kannst schon im Artikel „Visualisierung“ nachlesen, dass Dir allein die Visualisierung Deines Ziels dabei hilft, Dein Ziel zu erreichen.

Mit dem Zielebild holst Du Deine Gedanken in die Wirklichkeit.

Mit dem Zielebild holst Du Deine Gedanken in die Wirklichkeit. Du hast ein Hilfsmittel, das Dir das Visualisieren erleichtert.

Noch besser ist allerdings, dass auch Dein Unterbewusstsein dieses Bild ständig wieder vor die Nase kriegt. Du gibst Deinem Gehirn also mehrmals am Tag ein Signal, wo Du hin willst. Aus diesem Grund wirst Du Deine Umgebung ganz anders wahrnehmen und kreative Lösungswege finden.

Vielleicht kennst Du das Sprichwort „Mit dem Hammer in der Hand sieht alles aus wie ein Nagel“. Ähnlich ist es mit Deinem Zielebild: Mit dem konkreten Ziel vor Augen sucht Dein Kopf auch ohne Dein Zutun nach Wegen zu Deinem Ziel. Du wirst Ideen haben, die Du vorher nicht gehabt hättest. Du wirst Dinge anders wahrnehmen, weil sich Dein Fokus stärker auf Dein Ziel richtet.

Und das bedeutet für Dich, dass Du Dein Ziel schneller erreichen kannst!

Was Du jetzt tun solltest

Ein Wegweiser im Alltag, mehr Klarheit und mehr Kreativität: Das Zielebild ist eine große Unterstützung auf dem Weg zu Deinen größten Zielen.

Erfolgreiche Menschen zeichnet aus, dass sie neue Ideen schnell umsetzen. Worauf wartest Du also?

Bastel Dir in drei Schritten Dein erstes Zielebild:

  1. Stell Dir vor, wie Dein erreichtes Ziel aussehen würde.
  2. Mach Dir mit Hilfe von Bildern aus dem Internet, Magazinen oder eigenen Fotos Dein persönliches Zielebild.
  3. Häng Dein Zielebild an einem Ort auf, den Du jeden Tag mindestens zwei Mal siehst.

Noch mehr Tipps zum Thema Ziele erreichen bekommst Du in unserem kostenlosen Newsletter direkt in Deinen Posteingang. Melde Dich jetzt an!

Neue Motivation – 6 Tipps, wie Du wieder in Schwung kommst

Was macht man nur, wenn man einfach keine Lust hat?

Wir kennen das alle: Es gibt Tage, da läuft es irgendwie nicht richtig. Wir sind unmotiviert, haben auf nichts Lust und würden am liebsten nur auf dem Sofa liegen bleiben oder morgens erst gar nicht aufstehen.

Jetzt noch aufräumen?

Die Seminararbeit weiterschreiben?

Eine Runde laufen gehen?

Oder das große Ziel weiterverfolgen?

Du kannst Dich einfach nicht motivieren! Zu kaputt und erschöpft. Das Wetter ist schlecht. Und morgen ist ja auch noch ein Tag. Wir kennen diese Ausreden alle nur zu gut. Aber was kannst Du wirklich tun, damit Du statt der Ausreden mit Schwung an die Aufgaben herangehst?

Weitblick

An schlechten Tagen in Schwung kommen

In diesem Artikel zeigen wir Dir, wie Du aus einem solchen Motivationstief schnell wieder herauskommst und mit neuem Schwung und Optimismus zurück in die Erfolgsspur kommst. Und damit es nicht bei der bloßen Theorie bleibt, haben wir am Ende des Artikels eine Checkliste zum Download für Dich vorbereitet.

Druck Dir die Checkliste als Notfallplan für schlechte Tage aus und Du wirst ganz schnell wieder neue Motivation finden.

Du musst Dich durch so manchen schlechten Tag kämpfen, um Dir die besten Tage Deines Lebens zu verdienen.Zig Ziglar

Motivation ist ansteckend

Oft reicht ein kleiner Funken Motivation, um das innere Feuer wieder brennen zu lassen. Wir brauchen nur eine kleine Initialzündung, um schnell wieder in Schwung zu kommen. Auf der anderen Seite wird es mit jedem unmotivierten Tag schwerer, das Motivationstief zu überwinden.

Deshalb solltest Du nicht lange warten und gleich etwas unternehmen. Damit Dir das gelingt, ist es sehr hilfreich, wenn Du verstehst, was für das Entstehen von Motivation notwendig ist. Wir geben Dir deshalb jetzt sechs Tipps, wie Du ganz schnell wieder in Schwung kommst.

1. Motivation braucht Verantwortung

Wenn Du unmotiviert bist, nimmst Du an Deinem Leben nur passiv teil. Du lässt alles an Dir vorbeilaufen und gestaltest Deinen Tag nicht mehr selbst.

Mach Dir deshalb als erstes klar, dass Du es selbst in der Hand hast, wie schnell Du Dein Motivationstief überwindest. Oft geraten wir in solchen Situationen in eine Lage, in der wir allen anderen die Schuld für unseren lustlosen Zustand geben.

Ja, vielleicht wurdest Du wirklich ungerecht behandelt. Vielleicht musstest Du unverschuldet einen Schicksalsschlag durchleben. Und vielleicht kannst Du wirklich nichts dafür, dass Du einen Motivationstiefpunkt erreicht hast.

Doch diese Opferrolle hilft Dir niemals weiter. Auch wenn Du aus Deiner Sicht überhaupt nichts für Deine Situation kannst, musst Du selbst Verantwortung für Dein Leben übernehmen. Es ist der einzige Weg! Denn nur Du kannst Deine Gefühle und Deine Motivation beeinflussen.

2. Motivation braucht Bewegung

Schließe Deine Augen und stell Dir einen sehr motivierten Menschen vor. Welche Körpersprache zeigt dieser Mensch und was macht er gerade?

Mit Sicherheit liegt dieser Mensch nicht mit herunterhängenden Mundwinkeln regungslos auf dem Sofa. Er wird in Bewegung und voller Tatendrang sein. Er geht seinen Aufgaben mit Überzeugung und vielleicht sogar mit einem breiten Lächeln nach.

Wer motiviert ist, ist voll in Aktion.

Wenn Du also in Schwung kommen willst, musst Du Deine Körpersprache ändern und Dich bewegen. Der erste Schritt ist deshalb: Aufstehen und Deinen Körper in Bewegung bringen. So befreist Du Dich von der Trägheit und sorgst dafür, dass Du wieder bereit bist, etwas zu tun.

Auf unserer Motivationscheckliste findest Du ein paar Anregungen.

3. Motivation braucht menschliche Nähe

Wenn wir uns mit anderen Menschen umgeben, tut uns das sehr gut. Wenn Du wieder in Schwung kommen willst, hilft es Dir, wenn Du Dich mit Freunden triffst oder einfach nur das Telefon in die Hand nimmst und mit jemandem sprichst.

Du weißt mit Sicherheit aus eigener Erfahrung, dass es zu zweit viel mehr Spaß macht, Sport zu treiben, aufzuräumen oder ein anderes gemeinsames Ziel zu verfolgen.

Gespräche regen unser Gehirn an. Wir brauchen die Interaktion mit anderen Menschen, damit es uns gut geht. Dauerhafte Einsamkeit hat auf Deine Gesundheit einen so negativen Einfluss wie das Rauchen von 15 Zigaretten täglich.[1] Also, worauf wartest Du noch?

4. Motivation braucht positive Erinnerungen

Oft fehlt uns Motivation, weil wir frustriert sind. Wir haben das Gefühl, nicht voranzukommen oder viel langsamer als gewünscht. Unser Einsatz scheint irgendwie umsonst zu sein und wir würden am liebsten alles hinschmeißen. In einer solchen Situation hilft es Dir, wenn Du Dir Deine bisherigen Erfolge vor Augen hältst.

Erinnere Dich daran, was Du schon alles erreicht hast. Mach Dir bewusst, dass sich Dein Einsatz schon häufig ausgezahlt hat. Welche Herausforderungen hast Du gemeistert? Was ist Dir besonders gut gelungen?

Positive Erinnerungen

Mit diesen positiven Gedanken wird es Dir viel leichter fallen, auch die jetzt anstehenden Aufgaben mit viel mehr Schwung anzugehen.

5. Motivation braucht ein gutes Gefühl

Wenn wir uns in einem Motivationstief befinden, sind wir meistens schlecht gelaunt und fühlen uns nicht wohl in unserer Haut. Wir sind enttäuscht, weil etwas nicht nach Deinen Wünschen gelaufen ist.

Diese negativen Emotionen stehen neuer Motivation im Weg.

Deshalb hilft es Dir, wenn Du Dir bewusst etwas Gutes tust ”“ ohne schlechtes Gewissen. Es ist normal, dass Du ab und zu ein Motivationstief durchlebst. Statt Dich zu bestrafen, kümmerst Du Dich zuerst um Dein Wohlbefinden und machst anschließend mit neuer Kraft weiter.

Manchmal reicht schon eine halbe Stunde in der Badewanne oder eine heiße Dusche. Vielleicht gönnst Du Dir auch einfach Dein Lieblingsessen oder bleibst einfach eine Stunde länger im Bett. Du weißt selbst am besten, was Dir gut tut und wie Du Dir ein Lächeln ins Gesicht zaubern kannst.

6. Motivation braucht Rhythmus

Wenn Du nach einem längeren Urlaub den ersten Tag wieder in den normalen Arbeitsrhythmus einsteigen willst, fällt Dir das bestimmt nicht leicht. Wir brauchen ein paar Tage bis wir wieder richtig angekommen sind.

Schuld daran ist der verloren gegangene Rhythmus.

Blick nicht auf die Uhr. Mach das, was die Uhr tut: Weiterlaufen. Sam Levenson

Wenn Du einen guten Vorsatz zum Beispiel viele Tage hintereinander schleifen lässt, wird es Dir viel schwerer fallen, wieder einzusteigen. Selbst wenn Du heute also vollkommen unmotiviert sein solltest, mach wenigstens eine Kleinigkeit. Statt zu joggen, gehst Du einfach fünf Minuten spazieren. Statt zwei Seiten an Deinem Roman weiterzuschreiben, machst Du Dir ein paar Notizen, wie sich die Geschichte weiterentwickeln soll.

Merk Dir diesen Tipp auch für die Zukunft. Wenn Du im Rhythmus bleibst, wird auch das nächste Motivationstief nicht so schlimm sein.

Deine Motivationscheckliste

Wir wollen, dass Du nicht nur in der Theorie verstehst, wie Du neue Motivation entwickeln kannst. Deshalb haben wir für Dich eine Checkliste entwickelt, die Dich sofort bei der praktischen Umsetzung unterstützt. Du findest dort alle sechs Tipps wieder.

Klick auf das Bild zum Download:

Motivationscheckliste

Deine Aufgabe: Sammle sechs Punkte!

Du kannst Dir die Checkliste ausdrucken und immer dann hervorholen, wenn Du einen schlechten Tag hast. Wir versprechen Dir, dass Du damit wieder richtig in Schwung kommst und mit neuer Motivation Deinen Zielen nachgehen wirst.

Viel Erfolg!

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Geheimnisse des Besserwerdens – Deliberate Practice in der Praxis

In unserem letzten Artikel „Wie Du so gut in einer Sache wirst, dass Du zu den Besten gehörst“ haben wir Dir genau erklärt, worauf es ankommt, wenn Du vom Amateur zum Experten aufsteigen willst. Der Schlüssel: Deliberate Practice (intensives und bewusstes Üben).

Doch was sich in so einem Artikel gut liest, scheitert oft in der Praxis, weil wir nicht wissen, wie genau wir Deliberate Practice anwenden sollen. Deshalb wollen wir Dir jetzt zeigen, welche Hürden Deliberate Practice im Weg stehen und wie Du mit Deliberate Practice Deine Fähigkeiten in kurzer Zeit enorm ausbauen kannst. Außerdem lernst Du eine Drei-Schritt-Methode, mit der Dir das intensive Üben leichter fallen wird.

Die Gefahr der drei Lernphasen

Die amerikanischen Psychologen Fitts und Posner haben in den 1960er Jahren ein Dreiphasenmodell entwickelt, das erklärt, wie wir eine neue Fähigkeit lernen. Zuerst spielt sich alles in unserem Kopf ab. Wir versuchen, die Bewegungen oder die Methode zu verstehen und sie anschließend umzusetzen. Du lernst zum Beispiel, wie Du Dich bei einer Sportart richtig hinstellen musst oder wie Du beim Autofahren Kupplung und Gaspedal so abstimmst, dass sich das Auto in Bewegung setzt.

Lernphasen

Diese sogenannte kognitive Phase ist sehr anstrengend für uns und kommt Deliberate Practice schon sehr nahe. Denn wir konzentrieren uns ganz bewusst auf jeden Schritt und haben in der Regel einen Lehrer oder Trainer, der uns zeigt, was wir genau tun müssen.

Nachdem wir die ersten Grundlagen verstanden haben (beim Autofahren zum Beispiel anfahren, Gang wechseln, lenken etc.), erreichen wir die nächste Phase des Lernmodells. Wenn wir voll bei der Sache sind, gelingt es uns, das Gelernte immer wieder umzusetzen. Wir entdecken kleine Fehler und korrigieren sie. Außerdem wird uns das große Ganze klarer. Während wir in der ersten Phase noch in Einzelschritten gedacht haben, verbinden wir jetzt alle Elemente zu einer Einheit (assoziative Phase).

Nach etwa 50 Stunden Training setzt die letzte Phase ein, die sogenannte autonome Phase. Die Umsetzung erfolgt fast automatisch. Wir müssen uns nicht mehr so stark konzentrieren und benötigen weniger Aufmerksamkeit beim Üben, weil der Autopilot in unserem Gehirn die Kontrolle übernimmt. Wir haben die Bewegung so oft geübt, dass wir sie ohne Schwierigkeit wiederholen können.

Sobald wir die autonome Phase erreichen, stagnieren wir in unserer Entwicklung sehr häufig. Wir werden nicht mehr besser. Warum? Weil wir das sogenannte OK-Plateau erreicht haben!

Das OK-Plateau

Die ersten 50 Stunden Training waren interessant und haben viel Spaß gemacht. Wir konnten schnelle Fortschritte erkennen und haben ein Level erreicht, das „gut genug“ zu sein scheint: Wir kommen einigermaßen sicher durch den Straßenverkehr, schlagen beim Tennis nicht mehr am Ball vorbei, können die Geschichte für unseren Roman richtig aufbauen oder in einer Programmiersprache eine simple Software programmieren.

Doch solange wir in diesem „gut genug“-Zustand verharren, sind unsere Fortschritte minimal. Im Unterschied zu der ersten, kognitiven Phase verlassen wir uns immer mehr auf das, was wir schon können. Die Automatismen, die wir in den ersten 50 Stunden entwickelt haben, übernehmen den Rest. Du bleibst für immer auf dem OK-Plateau egal wie viel Du „trainierst“.

Sieh Dir mal die Lernkurve für das OK-Plateau an:

OK Plateau

Am Anfang machen wir noch Fortschritte, doch die Kurve flacht immer weiter ab. Das liegt daran, dass die Herausforderungen fehlen, die Dich besser machen. Das ist der entscheidende Unterschied zu Deliberate Practice. Wenn Du mit Deliberate Practice trainierst, verlässt Du Dich nicht auf die Fähigkeiten, die Du Dir in den ersten 50 Stunden angeeignet hast. Stattdessen durchbrichst Du die Automatismen, um das Gelernte weiterzuentwickeln.

Die drei Prinzipien von Deliberate Practice

Wir haben Dir eben den wichtigsten Unterschied zwischen normalem Üben und Deliberate Practice erklärt: Du musst das Einschalten des Autopiloten verhindern und Dich ständig neu herausfordern. Doch das klingt viel leichter als es ist.

Was kannst Du konkret tun, damit Du immer wieder in die kognitive Phase zurückkehrst und weiter lernst?

Wir haben drei Tipps für Dich:

1. Klare Ziele setzen

Hand aufs Herz. Wie oft hast Du schon ohne einen konkreten Plan Dein Musikinstrument in die Hand genommen, Dich an den Schreibtisch zum Lernen gesetzt oder beim Sport auf den Platz gestellt und einfach angefangen?

Wenn wir die autonome Phase erreicht haben, ist es unser natürlicher Instinkt, nur noch „darauf los zu spielen“. Du wirst nur das tun, was Du schon kannst. Um wirklich besser zu werden, müssen wir aber ganz bewusst die Kontrolle über das übernehmen, was wir üben. Deliberate Practice ist nie eine mechanische Wiederholung, sondern sollte sich jedes Mal wie neu anfühlen. Und das musst Du vorher mit klaren Zielen planen!

Schreib Dir genau auf, was Du lernen willst und entwickle einen Lernplan (lass Dich von dem Wort „Plan“ nicht abschrecken: es geht hierbei nur darum aufzuschreiben, was Du in den nächsten Trainingsstunden üben willst). Das ist nicht schwer: Wenn Du die autonome Phase erreicht hast, weißt Du schon, worauf es ankommt, um besser zu werden. Nimm Dir für jede Übungsstunde ein Element vor und schreib Dir auf, wann und wie Du es üben wirst.

2. Verlangsamen und bewusster wahrnehmen

Wir wollen verhindern, dass sich der Autopilot einschaltet. Dazu müssen wir die einzelnen Schritte der Bewegung oder Methode wieder bewusster wahrnehmen – genau wie es in den ersten Stunden des Lernens der Fall war. Ein paar Beispiele:

  • Mach eine Bewegung als Trockenübung und verlangsame sie so stark wie möglich, um auch kleine Fehler zu erkennen.
  • Schreib Deinen Roman und erkläre Dir selbst bei jedem Satz, warum Du ihn schreibst.
  • Überlege Dir, ob Du Deine programmierte Software auch mit weniger Code effizienter gestalten kannst.

Lass Hilfsmittel weg (gute Objektive beim Fotografieren, farbige Stifte beim Erstellen eines Bilds oder die Noten beim Musizieren) oder bau Dir bewusst Hindernisse ein (zusätzliche Gewichte an den Beinen beim Sport, die alleinige Verwendung von Adjektiven mit dem Anfangsbuchstaben a beim Sprechen einer neuen Sprache oder der Aufschlag beim Tennis mit verbundenen Augen).

Überlege Dir immer wieder, wie Du Dich mit kleinen Veränderungen neu herausfordern kannst. Der Schlüssel ist, Deinem Gehirn neue Reize zu bieten. Immer wenn Du denkst „Kenn ich schon“, setzt der Autopilot ein und Du wirst nicht besser.

3. Volle Konzentration und maximal eine Stunde

Echtes Deliberate Practice ist sehr anstrengend und erfordert Deine volle Konzentration. Vielleicht erinnerst Du Dich noch, worin sich die besten Violinisten bei der Studie von Anders Ericsson von den anderen Geigenspielern unterschieden haben? Sie haben durchschnittlich wesentlich mehr geschlafen. Das ist ein Zeichen, dass sie sehr intensiv geübt haben und sich von der Erschöpfung gut erholen mussten.

So sollte es Dir auch gehen. Wenn Du mehrere Stunden am Stück trainieren kannst, hast Du nicht die Intensität erreicht, die für Deliberate Practice erforderlich ist. Auch die besten Violinisten haben nur in sehr kurzen Zeitblöcken musiziert und so am Tag nur wenige Stunden (wenn überhaupt) wirklich mit voller Konzentration geübt.

Wenn Du Dir Deine Zeit frei einteilen kannst, ist es am besten, wenn Du morgens zwei Mal eine Stunde übst und auch nachmittags noch zwei einstündige Übungseinheiten einplanst. Oft ist das nicht so einfach, weil Du viele andere Verpflichtungen hast. Dann versuch zumindest eine Stunde täglich zu finden, zu der Du mit Deliberate Practice trainierst. Am wichtigsten ist dabei, dass Du nicht schon vollkommen erschöpft bist und noch genug Reserven für eine intensive Einheit Deliberate Practice hast. Wenn Du es also ernst meinst, solltest Du Deine Übungseinheit auf den Morgen legen.

So ein Aufwand?

Deliberate Practice ist anstrengend und herausfordernd. Das gilt nicht nur für das Üben selbst, sondern auch für die Entscheidung, wie und was Du üben solltest. Es ist deshalb vollkommen normal, wenn Du unsicher bist, wie Du das „Deliberate Practice“-Konzept für Dein Projekt in die Praxis umsetzen kannst.

Mit einem richtig guten Trainer oder Mentor wirst Du die größten Fortschritte machen. Und wir empfehlen Dir auch, diesen Schritt zu gehen und in Dich selbst zu investieren. So erhältst Du ehrliches Feedback und wirst immer wieder durch neue Übungen herausgefordert.

Was aber, wenn Du es ohne fremde Hilfe versuchen willst? Es gibt eine schöne Geschichte von Benjamin Franklin, der bis heute – neben vielen anderen Fähigkeiten – als ein hervorragender Schriftsteller gilt. Was hat er getan, um sich als Autor zu profilieren?

Benjamin Franklin hat Artikel fremder Autoren ausgewählt, die erheblich besser waren als seine eigenen schriftstellerischen Bemühungen. Anschließend hat er die Texte intensiv analysiert und sich zu der Bedeutung jedes einzelnen Satzes kurz Notizen gemacht. Ein paar Tage später hat er versucht, nur mit Hilfe seiner Notizen den Artikel mit eigenen Worten selbst zu schreiben. Als nächstes hat Franklin das Original und seine Version des Artikels nebeneinander gelegt und Fehler korrigiert.

Dabei hat Franklin festgestellt, dass sein Vokabular im Vergleich zu den professionellen Autoren zu sehr beschränkt ist. Weil er wusste, dass besonders das Schreiben in Gedichtform eine große Ausdrucksvielfalt erfordert, hat er deshalb als nächstes seine Artikel in Gedichtform umgeschrieben.

Wieder ein paar Tage später hat er sich diesen Text vorgenommen und ihn wieder in Prosa umgeschrieben. Dabei hat er versucht, die Wortwahl stetig zu verbessern und von den Wortschöpfungen der Gedichtform zu profitieren.

Diese Prozedur hat er dann mit dem nächsten Artikel wiederholt und ist so Schritt für Schritt immer besser geworden.

Wenn Du jetzt denkst „Was ist das denn für ein Aufwand?“, hast Du ein Gefühl dafür bekommen, was Deliberate Practice ausmacht. Du gehst dorthin, wo sich andere nicht hintrauen, weil es zu anstrengend ist. Du machst die extra Schritte und gibst Dich nicht mit dem OK-Plateau zufrieden.

Von Experten lernen – Die Drei-Schritt-Methode

Mach Dir dabei klar, dass Benjamin Franklin seine Fähigkeiten als Autor nicht verbessert hat, indem er mehr eigene Artikel geschrieben hat. Stattdessen hat er erst einmal versucht, von den Besten zu lernen!

Seine Vorgehensweise lässt sich in drei Schritte unterteilen:

  1. Analysiere ein Meisterwerk im Detail: Nimm Dir zum Beispiel einen hervorragend geschriebenen Artikel, werte eine Schachpartie zwischen zwei Großmeistern aus oder sieh Dir in Zeitlupe an, wie ein Profisportler eine Bewegung ausführt.
  2. Finde Deinen eigenen Weg: Versuche von den Experten zu lernen, indem Du nach der ersten Analyse einen eigenen Weg entwickelst. Es geht dabei nicht darum, andere zu kopieren, sondern mit ihrer Hilfe Deine eigene Lösung herauszuarbeiten.
  3. Vergleich Dich mit dem Experten: Erst jetzt – nachdem Du Deinen eigenen Ansatz von A bis Z ausformuliert oder den neuen Bewegungsablauf bestmöglich umzusetzen versucht hast – nimmst Du wieder das „Meisterwerk“ zur Hand und vergleichst, was Du noch verbessern kannst.

Deliberate Practice

Es ist sehr wichtig, dass Du erst alleine versuchst, eine Lösung zu finden. Nur so kannst Du in Schritt 3 Deine Fehler korrigieren. Wenn Du sofort auf die Expertenlösung zurückgreifst, sobald Du nicht weiterweißt, geht der Lerneffekt verloren!

Spaß entsteht durch Deine Fortschritte

Wir haben Dir anhand einiger Beispiele gezeigt, wie Du Deliberate Practice für Dein Vorhaben umsetzen kannst und so über das OK-Plateau hinauswachsen kannst.

Du solltest Dir allerdings eins klar machen: Deliberate Practice macht im Moment des Übens nicht immer Spaß, weil Du alles von Dir abverlangst. Und es kann langweilig oder sogar frustrierend sein, wenn Du immer weiter an den Details feilst. Denk daran, wie intensiv Benjamin Franklin an seinem Schreibstil gearbeitet hat, ohne dass er am Ende ein Resultat – also einen wirklich eigenen Artikel – vorzeigen konnte.

Der Spaß kommt allerdings, wenn Du nach einigen intensiven Übungseinheiten bemerkst, dass Du wieder ein Stückchen besser geworden bist. Außerdem solltest Du lernen, Freude daran zu haben, mit viel Einsatz an der Verbesserung Deiner Fähigkeiten gearbeitet zu haben (das ist das so genannte growth mindest oder dynamische Selbstbild).

Wenn Du wirklich richtig gut in einer Sachen werden willst, weißt Du jetzt, wie Du es anstellen kannst. Du wirst nicht über Nacht zum Experten, aber wenn Du mit viel Deliberate Practice trainierst, wirst Du sehr schnell besser werden – und wahrscheinlich nicht die so häufig genannten 10.000 Stunden benötigen. Trau Dich und be your best!

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